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Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Titel: Foundation 07: Die Rettung des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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Überlegung.
    Seldon hörte ihm zu und sagte dann: »Haben Sie je ein Buch von Anat Bigell gelesen?«
    »Über Zahlentheorie?«
    »Der Titel des Buches ist Mathematische Deduktion. Es befaßt sich nicht ausdrücklich mit Zahlentheorie.«
    Amaryl schüttelte den Kopf. »Von dem habe ich nie gehört. Tut mir leid.«
    »Er hat dieses Theorem, das Sie hier darstellen, vor dreihundert Jahren entwickelt.«
    Amaryl sah aus, als hätte ihn ein Blitz getroffen. »Das habe ich nicht gewußt.«
    »Sicher nicht. Aber Sie haben es geschickter angepackt. Es ist nicht so rigoros, aber…«
    »Was ist das, ›rigoros‹?«
    »Das ist jetzt unwichtig.« Seldon legte die Papiere zu einem Stapel zusammen, tat sie wieder in die Tasche und meinte dann: »Machen Sie davon ein paar Kopien. Nehmen Sie eine davon, lassen Sie sie von einem amtlichen Computer mit Datum versehen und abstempeln. Meine Bekannte hier, Mistreß Venabili, kann Ihnen an der Streeling-Universität irgendein Stipendium besorgen. Sie werden ganz von vorne anfangen müssen und auch in anderen Disziplinen, die nichts mit Mathematik zu tun haben, Kurse belegen müssen, aber…«
    Amaryl hatte inzwischen seinen Atem wiedergefunden. »In die Streeling-Universität? Die nehmen mich ganz bestimmt nicht.«
    »Warum nicht? Dors, Sie können das doch arrangieren, oder?«
    »Ganz sicher kann ich das.«
    »Nein, das können Sie nicht«, widersprach Amaryl hitzig. »Die werden mich nicht nehmen. Ich bin aus Dahl.«
    »Nun?«
    »Die nehmen keine Leute aus Dahl.«
    Seldon sah Dors an. »Wovon redet er?«
    Dors schüttelte den Kopf. »Das weiß ich wirklich nicht.«
    »Sie kommen von außerplanet, Mistreß«, sagte Amaryl. »Wie lange waren Sie in Streeling?«
    »Etwas über zwei Jahre, Master Amaryl.«
    »Haben Sie dort je Dahliter gesehen, klein, gelocktes schwarzes Haar, Schnurrbarte?«
    »Es gibt dort alle möglichen Studenten.«
    »Aber keine Dahliter. Sehen Sie das nächste Mal, wenn Sie dort sind, genau hin.«
    »Warum nicht?« fragte Seldon.
    »Die mögen uns nicht. Wir sehen anders aus. Die mögen unsere Schnurrbarte nicht.«
    »Sie können sich den…« Aber sein wütender Blick brachte Seldon zum Verstummen.
    »Niemals. Warum sollte ich? Mein Schnurrbart ist meine Mannheit.«
    »Sie rasieren sich aber doch sonst auch. Das ist auch Ihre Mannheit.«
    »Für meine Leute ist es der Schnurrbart.«
    Seldon sah wieder zu Dors hinüber und murmelte: »Kahle Schädel, Schnurrbärte… Wahnsinn.«
    »Was?« fragte Amaryl ärgerlich.
    »Nichts. Sagen Sie mir, was mögen die sonst noch an den Dahlitern nicht?«
    »Die erfinden alles mögliche, was ihnen nicht gefällt. Die sagen, daß wir stinken. Die sagen, daß wir schmutzig sind. Die sagen, daß wir stehlen. Die sagen, daß wir gewalttätig sind. Die sagen, daß wir dumm sind.«
    »Warum sagen sie das alles?«
    »Weil es leicht ist, das zu sagen, und weil es ihnen guttut. Sicher, wenn wir in den Glutsümpfen arbeiten, werden wir schmutzig und schwitzen auch. Wenn wir arm sind und man uns unterdrückt, dann stehlen einige von uns auch und werden gewalttätig. Aber das ist keineswegs bei allen von uns so. Was ist denn mit all diesen Großen, Gelbhaarigen, im Kaiserlichen Bezirk, die sich einbilden, die Galaxis gehörte ihnen – nein, nein, sie bilden es sich nicht ein, sie gehört ihnen. Werden die nie gewalttätig? Stehlen die nicht auch manchmal? Und wenn sie meine Arbeit tun würden, würden sie genauso stinken wie ich. Und wenn sie so leben müßten wie ich, würden sie auch schmutzig werden.«
    »Wer leugnet denn, daß es überall alle möglichen Leute gibt?« sagte Seldon.
    »Niemand redet auch nur darüber. Für die ist das selbstverständlich. Master Seldon, ich muß von Trantor weg. Auf Trantor habe ich keine Chance, keine Möglichkeit, Credits zu verdienen, keine Möglichkeit, eine Ausbildung zu bekommen, keine Chance, Mathematiker zu werden oder etwas anderes zu werden als die sagen, was ich bin… ein wertloses Nichts.« Die beiden letzten Worte stieß er voll Enttäuschung – und Verzweiflung – hervor.
    Seldon versuchte es mit Vernunftgründen. »Der Mensch, von dem ich dieses Zimmer gemietet habe, ist Dahliter. Er hat eine saubere Arbeit und eine Ausbildung.«
    »Oh, sicher hat er das«, sagte Amaryl hitzig. »Einige gibt es. Ein paar lassen sie vorwärtskommen, damit sie sagen können, daß es möglich ist. Und diese paar können ordentlich leben, solange sie nur in Dahl bleiben. Lassen Sie sie doch hinausgehen, dann

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