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Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Titel: Foundation 07: Die Rettung des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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Gesicht rötete sich leicht. Er war nur ein Heliconier und wußte sehr wenig über die Millionen von Welten außerhalb Helicons. Seine Unwissenheit beschränkte sich nicht auf Trantor. Wie sollte er aber dann praktische Anwendung für seine Theorie der Psychohistorik finden?
    Wie konnte jede beliebige Zahl von Menschen – und selbst alle zusammen – genügend wissen?
    Das erinnerte Seldon an eine Rätselfrage, die man ihm einmal gestellt hatte, als er noch jung gewesen war: Kann man sich ein relativ kleines Stück Platin mit Handgriffen daran vorstellen, das eine beliebige Zahl von Menschen, ganz gleich, wie viele es sind, mit bloßer Körperkraft heben kann?
    Die Antwort darauf war ja. Ein Kubikmeter Platin wiegt bei Standardschwerkraft zweiundzwanzigtausendvierhundertzwanzig Kilogramm. Wenn man annimmt, daß jede Person einhundertzwanzig Kilogramm vom Boden hochheben kann, dann würden einhundertachtundachtzig Leute ausreichen, um den Platinblock zu heben. -Aber es wäre unmöglich, einhundertachtundachtzig Menschen um den Kubikmeter so zusammenzuzwängen, daß jeder ihn anfassen kann. Man könnte wahrscheinlich nicht einmal mehr als neun Leute um den Platinwürfel gruppieren. Und Hebel oder andere derartige Vorrichtungen waren nicht zulässig. Es mußte die ›bloße Körperkraft‹ sein.
    In gleicher Weise konnte es sein, daß es einfach keine Möglichkeit gab, genügend Menschen zu bekommen, um mit der gesamten Summe des Wissens umzugehen, die die Psychohistorik brauchte, selbst wenn die Fakten in Computern und nicht in einzelnen menschlichen Gehirnen gespeichert waren. Es konnte sich sozusagen nur eine beschränkte Anzahl von Leuten um das Wissen sammeln und es mitteilen.
    »Sie wirken bedrückt, Seldon«, sagte Hummin.
    »Ich denke über meine Unwissenheit nach.«
    »Das ist eine nützliche Aufgabe. Die würde Trillionen von Menschen gut tun. – Aber es ist Zeit auszusteigen.«
    Seldon blickte auf. »Wie kann man das feststellen?«
    »Genau so wie Sie das an Ihrem ersten Tag auf Trantor im Expreß feststellen konnten. Ich gehe nach den Anzeigetafeln.«
    Seldon entdeckte eine, die draußen an ihnen vorbeihuschte: STREELING-UNIVERSITÄT – 3 MINUTEN.
    »Wir steigen an der nächsten Station aus. Seien Sie vorsichtig!«
    Seldon folgte Hummin nach draußen, wobei er feststellte, daß der Himmel jetzt eine tiefe Purpurfarbe angenommen hatte, und daß die Wege, Korridore und Gebäude alle beleuchtet und von einem gelben Schein eingehüllt waren.
    Es hätte ebensogut Abenddämmerung auf Helicon sein können. Hätte man ihn mit einer Binde über den Augen hierhergebracht und die Binde jetzt entfernt, so wäre er vielleicht überzeugt gewesen, er befände sich in irgendeiner besonders dicht bebauten inneren Region einer der größeren Städte Helicons.
    »Wie lange, glauben Sie, werde ich in der Streeling-Universität bleiben, Hummin?« fragte er.
    »Darauf ist schwer zu antworten, Seldon«, sagte Hummin in seiner ruhigen Art. »Vielleicht Ihr ganzes Leben.«
    »Was?«
    »Vielleicht auch nicht. Aber als Sie diesen Vortrag über Psychohistorik hielten, hat Ihr Leben aufgehört, Ihr eigenes zu sein. Der Kaiser und Demerzel haben Ihre Wichtigkeit sofort erkannt. Und ich auch. Und nach allem, was mir bekannt ist, auch viele andere. Und sehen Sie, das bedeutet, daß Sie jetzt nicht mehr sich selbst gehören.«

 
Bibliothek
     
     
Venabili, Dors -… Historikerin, in China geboren… Wahrscheinlich wäre ihr Leben weiterhin ereignislos verlaufen, hätte sie nicht nach zwei Jahren in der Fakultät der Streeling-Universität die Bekanntschaft des jungen Hari Seldon während ›der Flucht‹ gemacht…
    ENCYCLOPAEDIA GALACTICA

 
16
     
     
    Der Raum, in dem Hari Seldon sich befand, war größer als Hummins Raum im Kaiserlichen Bezirk. Es war ein Schlafzimmer mit einer Waschnische, ohne einer Koch- oder Eßgelegenheit. Der Raum hatte kein Fenster, nur einen von einem Gitter geschützten Ventilator in der Decke, der ein gleichmäßig seufzendes Geräusch erzeugte.
    Seldon sah sich etwas bedrückt um.
    Hummin deutete den Blick richtig und meinte: »Es ist nur für diese Nacht, Seldon. Morgen wird jemand kommen und Sie zur Universität bringen. Dort wird es behaglicher für Sie sein.«
    »Entschuldigen Sie, Hummin, aber woher wissen Sie das?«
    »Ich werde das Nötige veranlassen. Ich kenne hier ein paar Leute« – er lächelte humorlos – »und habe noch ein paar Gefälligkeiten gut. Und jetzt müssen wir einige

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