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Foundation 08: Foundation

Foundation 08: Foundation

Titel: Foundation 08: Foundation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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trägt eine ganz seltsame Brille, verehrter Herr. Es heißt, die Gläser seien undurchsichtig und er sehe mittels eines starken Zaubers, der über Menschenkräfte weit hinausgehe. Ich habe gehört…« – seine Stimme klang ganz dünn und geheimnisvoll –, »daß sterben muß, wer seine Augen sieht, daß er mit seinen Augen tötet, verehrter Herr.«
    Magnificos Blick huschte von einem ihm zugewandten Gesicht zum anderen. Er stammelte: »Es ist wahr. Bei meinem Leben, es ist wahr.«
    Bayta holte tief Atem. »Das klingt, als hätten Sie recht, Captain. Wollen Sie den Befehl übernehmen?«
    »Gut, wie steht es hier? Ihnen gehört hier nichts? Die Barriere des Hangars ist über Ihnen geöffnet?«
    »Ich kann jederzeit starten.«
    »Dann starten Sie. Das Maultier will die Foundation vielleicht nicht herausfordern, aber er geht ein schreckliches Risiko ein, wenn er Magnifico laufen läßt. Aus diesem Grund ist wahrscheinlich überhaupt mit soviel Geschrei nach dem armen Teufel gesucht worden. Deshalb ist es möglich, daß oben Schiffe auf Sie warten. Wenn Sie im Weltraum verlorengehen, kann man niemandem die Schuld zuweisen.«
    »Sie haben recht«, stimmte Toran trübe zu.
    »Sie besitzen jedoch einen Schirm, und Sie sind wahrscheinlich schneller als alles, was das Maultier aufbieten kann. Deshalb sollten Sie, sobald Sie die Atmosphäre hinter sich haben, im Neutralflug einen Kreis zur anderen Hemisphäre schlagen und dann mit höchster Beschleunigung das System verlassen.«
    »Ja«, warf Bayta kalt ein, »und wenn wir wieder in der Foundation sind, was dann, Captain?«
    »Nun, dann sind Sie kooperative Bürger von Kalgan, oder etwa nicht? Etwas Gegenteiliges ist mir nicht bekannt.«
    Weiter fiel kein Wort mehr. Toran setzte sich dann an die Kontrollen. Es gab einen kaum wahrnehmbaren Ruck.
    Erst als Toran den Planeten genügend weit hinter sich gelassen hatte, um den ersten interstellaren Sprung zu machen, verzog Captain Pritcher das Gesicht – denn kein Schiff des Maultiers hatte versucht, ihre Abreise zu verhindern.
    »Sieht aus, als habe er nichts dagegen, daß wir Magnifico mitnehmen«, bemerkte Toran. »Das ist nicht so gut für Ihre Geschichte.«
    »Es sei denn«, korrigierte der Captain, »er will, daß wir ihn mitnehmen, und das wäre dann nicht so gut für die Foundation.«
    Nach dem letzten Sprung, als sie in Neutralflug-Entfernung von der Foundation waren, erreichte die erste Ultrawellen-Nachrichtensendung das Schiff.
    Ein Ereignis wurde nur nebenbei erwähnt. Ein Kriegsherr – der gelangweilte Sprecher nannte nicht einmal seinen Namen – hatte bei der Foundation Protest gegen die gewaltsame Entführung eines Mitglieds seines Hofes erhoben. Der Ansager ging zu den Sportmeldungen über.
    Captain Pritcher stellte eisig fest: »Er ist uns nun doch einen Schritt voraus.« Nachdenklich setzte er hinzu: »Es ist soweit, er will die Foundation angreifen, und er benutzt dies als Vorwand. Das erschwert unser Vorhaben. Wir werden handeln müssen, bevor wir dazu bereit sind.«

15
DER PSYCHOLOGE
     
     
    Nicht von ungefähr war das als ›reine Wissenschaft‹ bekannte Element die freieste Lebensform in der Foundation. Zwar hatte die Foundation in den letzten anderthalb Jahrhunderten ihre tatsächliche Macht bedeutend ausgedehnt, aber ihre Vorherrschaft in der Galaxis, ja sogar ihr Überleben hing immer noch von der Überlegenheit ihrer Technologie ab. Deshalb genoß ›der Wissenschaftler‹ ein gewisses Maß an Immunität. Er wurde gebraucht, und das wußte er auch.
    Dementsprechend war Ebling Mis – nur solche, die ihn nicht kannten, fügten seinem Namen seine Titel hinzu – die freieste Lebensform in der ›reinen Wissenschaft‹ der Foundation. In einer Welt, die die Wissenschaft achtete, war er der Wissenschaftler. Er wurde gebraucht, und das wußte er auch.
    Und so geschah es, daß, als andere das Knie beugten, er sich weigerte und dazu noch laut erklärte, seine Vorfahren hätten seinerzeit vor keinem stinkenden Bürgermeister das Knie gebeugt. Und zur Zeit seiner Vorfahren sei der Bürgermeister sowieso gewählt worden und hätte wieder abgesetzt werden können, wenn er nichts taugte, und die einzigen Leute, die irgend etwas durch das Recht der Geburt geerbt hätten, seien die geborenen Idioten gewesen.
    So geschah es außerdem, daß Ebling Mis, als er meinte, Indbur könne ihm die Ehre einer Audienz erweisen, nicht darauf wartete, bis sein Antrag die übliche Befehlskette hinauf- und die günstige Antwort

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