Foundation 08: Foundation
hat begonnen.«
Bayta versank in tiefe Depression. Ihr war, als müsse sie ersticken. Nur mühsam entrang sich der Atem ihrer zusammengepreßten Kehle.
Von draußen war das Geräusch einer sich versammelnden Menschenmenge zu vernehmen. Die Türen flogen auf, ein Mann stürmte wie gehetzt herein und sprach schnell zu Indbur, der ihm entgegengeeilt war.
»Exzellenz«, flüsterte er, »in der Stadt funktioniert kein Fahrzeug mehr, es geht keine Kommunikation mehr nach draußen. Eine Meldung traf ein, die Zehnte Flotte sei geschlagen und die Schiffe des Maultiers befänden sich im Orbit. Der Generalstab…«
Indbur brach zusammen und lag als hilfloses Häuflein auf dem Fußboden. Jetzt war in dem ganzen Raum keine Stimme mehr zu hören. Auch die Menge draußen war voller Angst still, und über allen schwebte das nackte Entsetzen.
Man hob Indbur auf, hielt ihm Wein an die Lippen. Seine Lippen bewegten sich, bevor er die Augen öffnete, und das Wort, das sie bildeten, war: »Kapitulation!«
Bayta war den Tränen nahe – nicht aus Kummer oder Demütigung, sondern schlicht und einfach aus Verzweiflung. Ebling Mis zupfte an ihrem Ärmel. »Kommen Sie, junge Dame!«
Er zog sie mit Gewalt von ihrem Stuhl.
»Wir gehen«, sagte er, »und nehmen Sie Ihren Musiker mit!« Die Lippen des dicken Wissenschaftlers waren farblos und zitterten.
»Magnifico«, bat Bayta mit schwacher Stimme. Der Narr wich in panischer Angst zurück. Seine Augen blickten glasig.
»Das Maultier!« kreischte er. »Das Maultier kommt mich holen!«
Er wehrte sich wild gegen Baytas Berührung. Toran beugte sich herüber und versetzte ihm einen scharfen Fausthieb. Magnifico verlor das Bewußtsein, und Toran hob ihn wie einen Sack Kartoffeln auf die Schulter und trug ihn hinaus.
Am nächsten Tag ergossen sich die häßlichen, in Schlachten geschwärzten Schiffe des Maultiers über die Landefelder des Planeten Terminus. Durch die leere Hauptstraße von Terminus City fuhr der siegreiche General in einem Bodenwagen ausländischer Konstruktion, der funktionierte, wo eine ganze Stadt von atombetriebenen Wagen nutzlos stillstand.
Die Bekanntgabe der Besetzung erfolgte auf die Minute genau vierundzwanzig Stunden nachdem Seldon vor den einst Mächtigen der Foundation erschienen war.
Von allen Foundation-Planeten leisteten nur die der unabhängigen Händler noch Widerstand, und jetzt wandte sich die Macht des Maultiers – des Eroberers der Foundation – voll gegen sie.
19
BEGINN DER SUCHE
Der einsame Planet Haven – der einzige Planet der einzigen Sonne eines galaktischen Sektors, dessen Ausläufer in das intergalaktische Vakuum hineinragen – wurde belagert.
In strikt militärischem Sinn wurde er gewiß belagert, denn zur Galaxis hin lag innerhalb einer Entfernung von zwanzig Parseks alles in Reichweite der Vorposten des Maultiers. In den vier Monaten seit dem dramatischen Fall der Foundation waren Havens Kommunikationen zerfetzt worden wie Spinnengewebe von einem Rasiermesser. Havens Schiffe nahmen Kurs nach innen auf die Heimatwelt zu, und jetzt stand nur noch Haven selbst im Kampf.
In anderem Sinn war die Belagerung sogar noch stärker spürbar, denn schon lag über allem das Leichentuch der Hilflosigkeit und des Untergangs.
Bayta schleppte sich den Mittelgang hinunter, vorbei an den Tischen mit ihren milchigen Plastikplatten, und fand ihren Platz durch blindes Mitzählen. Sie schob sich auf den hohen, lehnenlosen Stuhl, antwortete mechanisch auf nur halb an ihr Ohr dringende Grüße, rieb sich ein vor Müdigkeit juckendes Auge mit dem Rücken einer müden Hand und faßte nach der Speisekarte.
Sie hatte Zeit, in ihrem Innern einen heftigen Widerwillen gegen die betonte Anwesenheit verschiedener Gerichte aus Kulturpilzen zu registrieren, die auf Haven als Delikatesse galten und die ihr Foundation-Geschmack ungenießbar fand – und dann wurde sie sich des Schluchzens in ihrer Nähe bewußt und blickte hoch.
Bis dahin hatte sie von Juddee, der unscheinbaren, stupsnasigen kleinen Blonden vom Tisch ihr schräg gegenüber nur oberflächlich Notiz genommen. Und nun weinte Juddee, biß kummervoll in ein feuchtes Taschentuch und würgte das Schluchzen zurück, bis ihr Gesicht rotfleckig war. Sie hatte ihre formlose strahlensichere Kleidung auf die Schultern zurückgeworfen, und ihr transparenter Gesichtsschirm war nach vorn in ihren Nachtisch gefallen. Dort lag er noch.
Bayta schloß sich den drei Mädchen an, die sich in den seit jeher
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