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Foundation 08: Foundation

Foundation 08: Foundation

Titel: Foundation 08: Foundation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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Ruhe?«
    Hella ließ einen glasigen Blick über ihre Nachbarin hingleiten, als sei sie gar nicht vorhanden, und zündete sich eine weitere Zigarette an.
    Das Mädchen lauschte dem Geplauder der ihr gegenübersitzenden Buchhalterin mit glänzenden Augen. Ihre Worte überstürzten sich: »… und sie soll im Gewölbe gewesen sein – tatsächlich im Gewölbe, verstehst du? –, als Seldon gesprochen hat –, und es heißt, der Bürgermeister habe Schaum vor dem Mund gehabt vor Wut, und es hat Aufstände gegeben und lauter solche Sachen, verstehst du? Sie konnte fliehen, bevor das Maultier landete, und es heißt, es sei eine ganz auf-re-gen-de Flucht gewesen – mitten durch die Blockade und so weiter –, und ich frage mich, warum sie kein Buch darüber schreibt, diese Kriegsbücher sind doch heutzutage so beliebt, verstehst du? Und sie soll auch auf der Welt des Maultiers gewesen sein – Kalgan, verstehst du? Und…«
    Eine schrille Glocke verkündete das Ende der Pause, und der Speiseraum leerte sich langsam. Die Stimme der Buchhalterin plapperte weiter, und die des Mädchens mischte sich nur an den schicklichen Stellen mit einem großäugigen »Wiirk-lich?« hinein.
    Als Bayta nach Hause kam, wurde die Beleuchtung der großen Höhle gerade abschnittweise nach und nach gedämpft, bis die Dunkelheit herrschte, die Schlaf für die Rechtschaffenen und Schwerarbeitenden bedeutete.
    Toran empfing sie an der Tür mit einem Butterbrot in der Hand.
    »Wo bist du gewesen?« nuschelte er mit vollem Mund. Das Nächste kam deutlicher. »Ich habe so etwas wie ein Abendessen zusammengeschustert. Es ist nichts Besondere, mach es mir nicht zum Vorwurf.«
    Aber sie ging mit weit aufgerissenen Augen im Kreis um ihn herum. »Torie! Wo ist deine Uniform? Wieso trägst du Zivil?«
    »Befehl, Bay. Randu hat sich mit Ebling Mis eingeschlossen, und um was es dabei geht, weiß ich nicht. Damit ist alles gesagt.«
    »Bekommen wir einen Auftrag?« Impulsiv rückte sie näher an ihn heran.
    Er küßte sie, bevor er antwortete. »Ich glaube, ja. Wahrscheinlich wird es gefährlich werden.«
    »Was ist nicht gefährlich?«
    »Du hast ganz recht. Und, ja, ich habe bereits nach Magnifico geschickt, also wird er wohl mitkommen.«
    »Du meinst, sein Konzert in der Maschinenfabrik muß abgesagt werden?«
    »Es geht nicht anders.«
    Bayta ging ins Nebenzimmer und setzte sich zu einem Essen nieder, dem man deutlich anmerkte, daß es zusammengeschustert war. Sie schnitt die Sandwiches geschickt in zwei Hälften und sagte:
    »Das ist zu schade mit dem Konzert. Die Mädchen in der Fabrik haben sich darauf gefreut. Magnifico übrigens auch. Verflixt, er ist ein so seltsames Geschöpf.«
    »Er spricht deinen Mutterkomplex an, Bay, das ist es. Eines Tages werden wir ein Kind haben, und dann wirst du Magnifico vergessen.«
    Bayta antwortete kauend über ihr Sandwich hinweg: »Weißt du was? Du bist alles an Ansprache, was mein Mutterkomplex aushalten kann.«
    Und dann legte sie das Sandwich hin und war im nächsten Augenblick todernst.
    »Torie.«
    »Hm-m-m?«
    »Torie, ich war heute im Rathaus – im Produktionsamt. Deshalb bin ich so spät nach Hause gekommen.«
    »Was hast du da gemacht?«
    »Nun…« Sie zögerte unsicher. »Es wird immer schlimmer. In der Fabrik war es so schlimm, daß ich es nicht mehr aushalten konnte. Moral – existiert einfach nicht. Die Mädchen verfallen ohne besonderen Grund in Weinkrämpfe. Diejenigen, die nicht krank werden, sind mißmutig. Sogar die Mäuschen-Typen schmollen. In meinem Abschnitt erreicht der Ausstoß nicht mehr ein Viertel von dem, was er war, als ich kam, und es gibt keinen Tag, an dem alle Arbeiterinnen vollzählig anwesend sind.«
    »Soweit klar«, sagte Toran. »Nun kommen wir zum Produktionsamt. Was hast du da gemacht?«
    »Ein paar Fragen gestellt. Und es ist so, Torie, auf ganz Haven ist es so. Fallende Produktionszahlen, zunehmende Volksverhetzung und Unzufriedenheit. Der Amtsleiter zuckte nur die Achseln – nachdem ich eine Stunde im Vorzimmer darauf gewartet hatte, zu ihm vorgelassen zu werden, und überhaupt nur hineinkam, weil ich die Nichte des Koordinators bin – und sagte, er verstehe das nicht. Offen gestanden, ich glaube, es interessierte ihn nicht.«
    »Jetzt übertreib nicht, Bay.«
    »Es interessierte ihn nicht!« regte Bayta sich auf. »Ich sage dir, da ist etwas faul. Es ist die gleiche gräßliche Depression, die mich im Zeitgewölbe befiel, als Seldon uns im Stich ließ. Du hast ebenso

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