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Foundation 08: Foundation

Foundation 08: Foundation

Titel: Foundation 08: Foundation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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kurze Spanne der Macht. Kalgan erholte sich nie mehr ganz. Es konnte nicht wieder zu der sorglosen Vergnügungswelt werden, die es gewesen war, denn der Bann der Macht weicht niemals ganz. Statt dessen lebte es unter einer Reihe von Männern, die von der Foundation die Lords von Kalgan genannt wurden, die sich selbst aber in Nachahmung des Maultiers jeweils den Ersten Bürger der Galaxis titulierten und die Fiktion aufrechterhielten, ebenfalls Eroberer zu sein.
     
    Der gegenwärtige Lord von Kalgan hatte dieses Amt seit fünf Monaten inne. Erhalten hatte er es ursprünglich dank seiner Stellung als Chef der kalganischen Marine und durch einen beklagenswerten Mangel an Vorsicht seitens des vorigen Lords. Doch kein Mensch auf Kalgan war dumm genug, die Frage der Legitimität zu lange oder zu eingehend zu erörtern. So etwas geschah eben, und am besten akzeptierte man es.
    Doch diese Art von Überleben des Tüchtigsten, bei dem es zusätzlich eine Prämie für Blutvergießen und Untaten gab, erlaubte gelegentlich auch Fähigkeiten, zum Zuge zu kommen. Lord Stettin war ein fähiger Mann und nicht leicht zu lenken.
    Nicht leicht für seine Eminenz, den Premierminister, der mit schöner Unparteilichkeit dem letzten Lord ebenso gedient hatte, wie er dem augenblicklichen diente, und der, falls er lange genug lebte, auch dem nächsten ehrlich dienen würde.
    Nicht leicht für Lady Callia, die mehr als Stettins Geliebte, aber weniger als seine Ehefrau war.
    An diesem Abend waren die drei in Lord Stettins Privaträumen allein. Der Erste Bürger, den gewichtigen Körper in die glitzernde Admiralsuniform gekleidet, die er bevorzugte, saß auf einem harten Stuhl, hielt sich ebenso steif wie das Plastikmaterial, aus dem das Mobiliar bestand, und blickte finster drein. Sein Premierminister Lev Meirus, ihm gegenüber, wirkte sorglos und verträumt. Seine langen, nervösen Finger strichen geistesabwesend und rhythmisch die tiefe Furche, die sich von der Hakennase über die hohle Wange bis fast zur Spitze des mit einem grauen Bart gezierten Kinns zog. Lady Callia posierte anmutig auf der dicken Pelzdecke einer Schaumstoff-Couch. Es blieb unbeachtet, daß sie die vollen Lippen – sie zitterten ein wenig – zum Schmollmund vorgeschoben hatte.
    »Sir«, sagte Meirus – nur so konnte man einen Lord anreden, der sich selbst schlicht ›Erster Bürger‹ nannte –, »es fehlt Ihnen in gewisser Weise der Blick für die geschichtliche Kontinuität. Ihr eigenes Leben mit seinen tiefgreifenden Umwälzungen verführt Sie zu der Annahme, auch der Lauf der Zivilisation könne plötzlichen Veränderungen unterworfen werden. Doch das ist nicht so.«
    »Das Maultier hat das Gegenteil bewiesen.«
    »Aber wer kann in seine Fußstapfen treten? Vergessen Sie nicht, er war mehr als ein Mensch. Und auch er war nicht völlig erfolgreich.«
    »Poochie«, wimmerte Lady Callia plötzlich und verkroch sich bei der wütenden Geste des Ersten Bürgers in sich selbst.
    Lord Stettin befahl barsch: »Unterbrich uns nicht, Callia. Meirus, ich habe die Untätigkeit satt. Mein Vorgänger verbrachte sein Leben damit, die Marine zu einem fein abgestimmten Instrument zu polieren, das in der Galaxis nicht seinesgleichen hat. Und er starb mit dieser herrlichen Maschine im Leerlauf. Soll ich damit fortfahren? Ich, ein Admiral der Marine?
    Wie lange wird es dauern, bis die Maschine rostet? Im Augenblick belastet sie die Staatskasse und leistet nichts dafür. Ihre Offiziere lechzen nach Eroberungen, ihre Männer nach Beute. Ganz Kalgan wünscht sich die Rückkehr von Reich und Ruhm. Sind Sie fähig, das zu begreifen?«
    »Das sind nur Wörter, aber ich verstehe, was Sie meinen. Eroberungen, Beute, Ruhm – angenehm, wenn man sie errungen hat, nur ist der Prozeß des Erringens oft riskant und immer unangenehm. Die erste Begeisterung braucht nicht anzuhalten. Und in der ganzen Geschichte hat es sich nie als klug erwiesen, die Foundation anzugreifen. Sogar das Maultier hätte besser daran getan, darauf zu verzichten.«
    Tränen standen in Lady Callias leeren blauen Augen. In letzter Zeit sah sie Poochie kaum noch, und wenn er ihr, wie heute, den Abend versprochen hatte, drängte sich dieser schreckliche dünne graue Mann, der immer durch sie hindurchblickte, statt sie anzusehen, mit Gewalt ein. Und Poochie ließ es ihm durchgehen. Lady Callia wagte nicht, etwas zu sagen. Sie hatte sogar Angst, ein Aufschluchzen nicht unterdrücken zu können.
    Stettin sprach jetzt in dem Ton,

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