Foundation 08: Foundation
Kennzeichen-Analyse der beiden Männer und
zeichnete dieselbe auf. Dann suchte man nach Schmuggelware. Sie
mußten die Einreisesteuer bezahlen, und zum Schluß kam
noch die Überprüfung ihrer Ausweise und Besuchsvisa.
Ducent Barr war Siwenner und Untertan des Kaisers, aber Lathan
Devers war ein Unbekannter ohne die erforderlichen Dokumente. Der
diensttuende Beamte überschlug sich vor Bedauern, aber Devers
durfte nicht einreisen. Noch schlimmer, er würde für eine
amtliche Überprüfung festgehalten werden.
Von irgendwoher tauchten hundert Credits in knisternden neuen
Scheinen auf, gedeckt durch den Grundbesitz von Lord Brodrig, und
wanderten unauffällig von Hand zu Hand. Der Beamte druckste
herum, und sein Bedauern legte sich. Ein neues Formular flatterte aus
dem entsprechenden Fach. Es wurde schnell und kompetent
ausgefüllt und bekam Devers’ Kennzeichen
ordnungsgemäß angeheftet.
Die beiden Männer, Händler und Patrizier, betraten
Trantor.
Im Hangar betrachtete man das Handelsschiff als ein weiteres
Fahrzeug, das der Unterbringung, des Fotografierens, des
Aufzeichnens, des Notierens seines Inhalts, des Faksimilierens der
Ausweise seiner Passagiere und des Erhebens, Eintragens und
Quittierens einer Gebühr bedurfte.
Und dann stand Devers auf einer breiten Terrasse unter einer
hellen weißen Sonne. Frauen schwatzten, Kinder schrien, und
Männer nippten genüßlich an Drinks und lauschten den
großen Fernsehern, die lautstark Neuigkeiten aus dem Reich
verkündeten.
Barr zahlte die erforderliche Zahl von Iridium-Münzen und
erwarb das oberste Exemplar eines Zeitungsstapels. Es war die Imperial News aus Trantor, das offizielle Organ der Regierung.
Im Hintergrund des Nachrichtenraums war das leise Klicken zu
hören, mit dem weitere Ausgaben gedruckt wurden, in
Fern-Sympathie mit den fleißigen Maschinen der Imperial-News-Büros, die über zehntausend Meilen
Korridor – sechstausend mit Atmosphäreflugmaschine –
entfernt waren. Ebenso entstanden in diesem Augenblick zehn Millionen
Kopien in zehn Millionen anderen Nachrichtenräumen überall
auf dem Planeten.
Barr überflog die Schlagzeilen und fragte leise: »Was
tun wir als erstes?«
Devers versuchte, sich aus seiner trüben Stimmung zu
reißen. Er befand sich in einem Universum, das weit von seinem
eigenen entfernt war, auf einer Welt, deren Kompliziertheit ihn
niederdrückte, unter Menschen, deren Verhalten
unverständlich und deren Sprache fast unverständlich war.
Die schimmernden metallenen Türme, die ihn umgaben und sich in
niemals endender Vielfalt über den Horizont hinauserstreckten,
deprimierten ihn; das ganze geschäftige, rücksichtslose
Treiben einer Metropole schleuderte ihn in die schreckliche
Finsternis der Isolierung und der pygmäenhaften
Unwichtigkeit.
Er sagte: »Das überlasse ich besser Ihnen,
Doc.«
Barr sprach ruhig, mit gedämpfter Stimme. »Ich habe
versucht, es Ihnen zu schildern, aber man kann es schwer glauben,
solange man es nicht selbst gesehen hat, das weiß ich. Wissen
Sie, wie viele Leute den Kaiser jeden Tag sprechen wollen?
Rund eine Million. Wissen Sie, wie viele er empfängt? Rund
zehn. Wir werden uns durch die Zivilverwaltung hochkämpfen
müssen, das macht es noch schwieriger. Aber die Aristokratie
können wir uns bestimmt nicht leisten.«
»Wir haben beinahe einhunderttausend.«
»Schon ein einziger Peer des Reiches würde uns soviel
kosten, und erst drei oder vier würden eine tragfähige
Brücke zum Kaiser bilden. Zu dem gleichen Zweck mögen
fünfzig Hauptkommissare und Oberaufseher notwendig sein, aber
sie werden uns schätzungsweise nur hundert pro Stück
kosten. Das Reden werde ich übernehmen. Erstens einmal
würden sie Ihren Akzent nicht verstehen, und zweitens ist Ihnen
die Etikette der Bestechung hier nicht geläufig. Es ist eine
Kunst, das kann ich Ihnen versichern. Ah!«
Auf der dritten Seite der Imperial News stand, was er
suchte. Er gab die Zeitung an Devers weiter.
Devers las es langsam. Das Vokabular war fremdartig, doch er
verstand es. Er blickte auf, und seine Augen waren dunkel vor Sorge.
Wütend schlug er mit dem Handrücken gegen das Blatt.
»Glauben Sie, man kann sich darauf verlassen?«
»In Grenzen«, antwortete Barr ruhig. »Es ist
äußerst unwahrscheinlich, daß die Foundation-Flotte
vernichtet worden ist. Das wird sicher schon mehrere Male gemeldet
worden sein, wenn hier die übliche Technik der
Kriegsberichterstattung in einer Welt-Hauptstadt weit vom
eigentlichen
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