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Foundation 08: Foundation

Foundation 08: Foundation

Titel: Foundation 08: Foundation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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sind.«
    »Verrat?«
    »Das ist Blödsinn, Randu. Unsäglich dummes
Geschwätz. In der Foundation hat es keinen einzigen Menschen
gegeben, der nicht fest an den Sieg geglaubt hätte. Wer
würde denn eine Seite verraten, die ganz bestimmt siegen
wird?«
    Randu trat an das gewölbte Fenster und starrte ins Leere.
»Aber wir glauben jetzt fest an unsere Niederlage. Wenn das
Maultier tausend Schwächen hätte, wenn er aus einem
Netzwerk von Löchern bestünde…«
    Er drehte sich nicht um. Das Absinken seiner Schultern, die
nervösen Bewegungen seiner Hände, die einander auf dem
Rücken zu fassen suchten, sprachen Bände. Er sagte:
»Wir sind nach dem Vorfall im Zeitgewölbe mit Leichtigkeit
entkommen, Ebling. Anderen mag die Flucht auch geglückt sein.
Den meisten ist sie nicht geglückt. Gegen das
Unterdrückerfeld wären Gegenmaßnahmen möglich
gewesen. Es hätte ein paar gute Einfälle und ein gewisses
Maß an Arbeit erfordert. Alle Schiffe der Foundation-Marine
hätten nach Haven oder anderen nahegelegenen Planeten fliehen
und den Kampf fortsetzen können, wie wir es getan haben. Nicht
ein Prozent hat es getan. Im Gegenteil, sie sind zum Feind
übergelaufen.
    Der Foundation-Untergrund, auf den sich die meisten Leute hier
anscheinend völlig verlassen, hat bisher nichts unternommen, was
irgendeine Wirkung gezeitigt hätte.
    Das Maultier war politisch geschickt genug, den großen
Händlern den Schutz ihres Eigentums und ihrer Gewinne zu
versprechen, und damit hat er sie für sich gewonnen.«
    Ebling Mis sagte hartnäckig: »Die Plutokraten sind immer
gegen uns gewesen.«
    »Sie haben auch immer die Macht in Händen gehalten.
Hör zu, Ebling: Wir haben Grund zu der Annahme, daß das
Maultier oder seine Werkzeuge bereits Kontakt zu mächtigen
Männern unter den unabhängigen Händlern aufgenommen
haben. Von wenigstens zehn der siebenundzwanzig Handelswelten wissen
wir, daß sie zu dem Maultier übergelaufen sind. Vielleicht
schwanken zehn weitere. Auf Haven selbst gibt es Prominente, die gar
nicht unglücklich wären, sollte das Maultier die Macht
ergreifen. Es muß eine unwiderstehliche Versuchung sein, auf
gefährdete politische Macht zu verzichten, wenn man dadurch die
wirtschaftlichen Angelegenheiten im Griff behält.«
    »Du glaubst nicht daran, daß Haven dem Maultier
Widerstand leisten kann?«
    »Ich glaube nicht daran, daß Haven es will.« Jetzt wandte Randu sein beunruhigtes Gesicht voll dem Psychologen
zu. »Ich glaube, Haven ist bereit zur Kapitulation. Ich habe
dich hergebeten, um dir das zu sagen. Ich möchte, daß du
Haven verläßt.«
    Ebling Mis blies vor Erstaunen seine dicken Backen auf.
»Jetzt schon?«
    Randu fühlte sich gräßlich müde.
»Ebling, du bist der größte Psychologe der
Foundation. Die echten Meister-Psychologen sind mit Seldon
ausgestorben, aber du bist der beste, den wir haben. Du bist unsere
einzige Chance, das Maultier zu schlagen. Das kannst du nicht von
hier aus tun; suche auf, was von dem Imperium noch übrig
ist.«
    »Trantor?«
    »Richtig. Was früher einmal das Imperium war, besteht
heute nur noch aus blanken Knochen, aber im Zentrum muß noch
etwas da sein. Dort hat man die Aufzeichnungen, Ebling. Du kannst
dort mehr über die mathematische Psychologie lernen, vielleicht
soviel, daß du dann fähig bist, die Gedanken des Narren zu
interpretieren. Er wird dich natürlich begleiten.«
    Mis erwiderte trocken: »Das wird er nicht tun, nicht einmal
aus Furcht vor dem Maultier, es sei denn, deine Nichte würde
mitkommen.«
    »Das weiß ich. Genau aus diesem Grund gehen Toran und
Bayta mit dir. Und, Ebling, deine Reise hat noch ein zweites, ein
größeres Ziel. Hari Seldon hat vor drei Jahrhunderten zwei
Foundations gegründet, an jedem Ende der Galaxis eine. Du
mußt diese Zweite Foundation finden.«

20
DER VERSCHWÖRER
     
     
    Der Palast des Bürgermeisters – der Palast, der
früher einmal dem Bürgermeister gehört hatte –
war eine in der Dunkelheit aufragende vage Silhouette. Die Stadt lag
still unter Eroberung und Ausgangssperre, und der milchige Nebel der
großen galaktischen Linse, aus der hie und da ein einsamer
Stern leuchtete, beherrschte den Himmel der Foundation.
    In drei Jahrhunderten hatte sich die Foundation aus dem privaten
Projekt einer kleinen Gruppe von Wissenschaftlern zu einem
Handelsimperium entwickelt, dessen Tentakel sich tief in die Galaxis
erstreckten, und in einem halben Jahr war sie von ihrer Höhe auf
den Status einer weiteren eroberten Provinz

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