Foundation 08: Foundation
eine
eidetische Erinnerung an die Kontrollen, wenn es nur tief genug
erforscht werden kann – mit einer Psychosonde.«
Das rötliche Gesicht des Haushofmeisters wurde plötzlich
blaß und lang. Er ballte die Hand plötzlich zur Faust, so
daß seine Karten zerknitterten. »Mit einer
Psychosonde?«
»Du brauchst dir keine Sorgen zu machen«, gab der
Captain scharf zurück. »Ich kann damit umgehen. Sie wird
dir keinen weiteren Schaden zufügen, als daß du dich ein
paar Tage lang schwach fühlst. Und wenn sie dir schadete,
wäre es das Risiko, das du eingehst, und der Preis, den du
zahlst. Bestimmt gibt es Leute unter uns, die nach den
Alarmkontrollen die Wellenlängen-Kombinationen bestimmen
können. Es gibt Leute unter uns, die eine kleine Zeitbombe
herstellen können, und ich selbst werde sie zum Maultier
tragen.«
Die Männer steckten über dem Tisch die Köpfe
zusammen.
Der Captain fuhr fort: »An einem bestimmten Abend wird es in
Terminus City in der Nähe des Palastes zu Tumulten kommen. Nicht
zu richtigen Kämpfen, nur zu einer Störung, mit schneller
Flucht. Solange die Palastwache damit beschäftigt, oder
zumindest abgelenkt ist…«
Von diesem Tag an wurden für einen Monat Vorbereitungen
getroffen, und Captain Han Pritcher von der Flotte sank, nachdem er
zum Verschwörer geworden war, auf der sozialen Stufenleiter noch
tiefer und wurde ein Attentaten.
Captain Pritcher, Attentäter, befand sich innerhalb des
Palastes und empfand grimmige Zufriedenheit über sein
psychologisches Geschick. Ein effektives Alarmsystem draußen
bedeutete wenige Wachen drinnen. In diesem Fall bedeutete es gar
keine Wachen.
Den Grundriß hatte er genau im Kopf. Er war ein Fleck, der
sich geräuschlos die teppichbelegte Rampe hochbewegte. Oben
angekommen, drückte er sich gegen die Wand und wartete.
Vor ihm war die kleine geschlossene Tür zu einem
Privatzimmer. Hinter dieser Tür mußte der Mutant sein, der
die unbesiegbare Foundation besiegt hatte. Captain Pritcher war
früh dran – die Bombe hatte noch zehn Minuten Leben in
sich.
Fünf dieser Minuten gingen vorbei, und immer noch war nicht
das leiseste Geräusch zu hören. Das Maultier hatte noch
fünf Minuten zu leben – und ebenso Captain
Pritcher…
Einem plötzlichen Impuls gehorchend, trat er vor. Jetzt
konnte nichts mehr schiefgehen. Wenn die Bombe in die Luft ging, flog
der Palast mit – der ganze Palast. Eine Tür oder die zehn
Meter zwischen ihr und dem Maultier war gar nichts. Aber er wollte
das Maultier sehen, wenn sie zusammen starben.
Mit einer letzten unverschämten Geste donnerte er gegen die
Tür…
Und sie öffnete sich und verströmte blendendes
Licht.
Captain Pritcher taumelte, fing sich wieder. Der erste Mann, der
in der Mitte des kleinen Zimmers vor einem hängenden
Zierfischglas stand, sah mit mildem Blick auf.
Seine Uniform war ein düsteres Schwarz. Er tippte
geistesabwesend gegen das Glas, es tanzte, und die Fische darin,
orange- und vielfarbene Federflosser, schossen wild
durcheinander.
Der Mann sagte: »Kommen Sie herein, Captain!«
Der Captain hatte das Gefühl, als schwelle das
Metallkügelchen unter seiner zitternden Zunge
unheilverkündend an – eine physische Unmöglichkeit,
wie er wußte. Aber die Bombe war in der letzten Minute ihres
Lebens.
Der Uniformierte sagte: »Sie sollten das blöde
Kügelchen, das Sie im Mund haben, besser ausspucken, damit Sie
richtig sprechen können. Es wird nicht explodieren.«
Die Minute verging, und mit einer langsamen, mißmutigen
Bewegung beugte der Captain den Kopf und ließ die silbrige
Kugel in seine Handfläche fallen. Wütend schleuderte er sie
mit aller Kraft gegen die Wand. Sie prallte mit leisem, scharfem Ton
ab und blieb harmlos schimmernd auf dem Fußboden liegen.
Der Uniformierte zuckte die Achseln. »Das wär’s
dann wohl. Das Ding hätte Ihnen in keinem Fall etwas
genützt, Captain. Ich bin nicht das Maultier. Sie werden sich
mit seinem Vizekönig zufriedengeben müssen.«
»Woher wußten Sie es?« murmelte der Captain mit
schwerer Zunge.
»Schreiben Sie es einem wirksamen Gegenspionagedienst zu. Ich
kann jedes Mitglied Ihrer kleinen Bande beim Namen nennen, ich kenne
jeden ihrer Schritte…«
»Und Sie haben es so weit kommen Lassen?«
»Warum denn nicht? Eins meiner Ziele hier war, Sie und ein
paar andere zu finden. Vor allem Sie. Ich hätte Sie schon vor
Monaten haben können, als Sie noch Arbeiter in der Lager-Fabrik
von Newton waren, aber so ist es viel besser. Wenn
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