Foundation 08: Foundation
Dokumenten und solche langweiligen technischen
Einzelheiten – vor dem… wie nennen Sie Ihren Rat?«
»Das Kuratorium«, erwiderte Pirenne kalt.
»Komischer Name! Jedenfalls, dort wird es morgen stattfinden.
Im Augenblick könnten wir jedoch etwas von dem Unterholz
beseitigen, von Mann zu Mann. He?«
»Und das bedeutet…?« fühlte Hardin sich
vor.
»Genau das. Die Situation hat sich hier draußen an der
Peripherie in gewisser Weise verändert, und der Status Ihres
Planeten ist ein kleines bißchen ungewiß geworden. Es
wäre sehr angenehm, wenn wir zu einer Verständigung
darüber gelangen könnten, wie die Sache steht.
Übrigens, Herr Bürgermeister, haben Sie noch eine von
diesen Zigarren?«
Hardin fuhr zusammen und rückte widerstrebend eine
heraus.
Anselm haut Rodric roch daran und schnalzte vor Vergnügen.
»Weganischer Tabak! Woher haben Sie ihn?«
»Wir haben eine letzte Lieferung erhalten. Es ist kaum noch
welcher übrig. Raum weiß, wann wir neuen bekommen –
falls wir überhaupt noch einmal welchen bekommen.«
Pirennes Gesicht verfinsterte sich. Er rauchte nicht – und
zudem verabscheute er den Geruch. »Gehe ich recht in der
Annahme, Euer Eminenz, daß Ihre Mission lediglich eine Art
Abklärung ist?«
Haut Rodric nickte durch den Rauch der ersten lustvollen
Züge.
»In dem Fall ist sie schnell zu Ende geführt. Die
Situation ist hinsichtlich der Enzyklopädie-Foundation Nummer
Eins das, was sie immer gewesen ist.«
»Ah! Und was ist sie immer gewesen?«
»Nur dieses: eine staatlich subventionierte wissenschaftliche
Institution und Teil der persönlichen Domäne seiner
erhabenen Majestät, des Kaisers.«
Der Unterpräfekt blieb unbeeindruckt. Er blies Rauchringe.
»Das ist eine hübsche Theorie, Dr. Pirenne. Ich kann mir
vorstellen, daß Sie Dokumente mit dem kaiserlichen Siegel
darauf besitzen – aber was ist die aktuelle Situation? Wie
stehen Sie zu Smyrno? Sie sind keine fünfzig Parseks von Smyrnos
Hauptstadt entfernt, wissen Sie. Und was ist mit Konom und
Daribow?«
»Wir haben mit keiner Präfektur etwas zu tun«,
antwortete Pirenne. »Als Teil der persönlichen Domäne
des Kaisers…«
»Das sind keine Präfekturen«, erinnerte haut Rodric
ihn. »Es sind jetzt Königreiche.«
»Dann also Königreiche. Wir haben nichts mit ihnen zu
tun. Als wissenschaftliche Institution…«
»Zur Hölle mit der Wissenschaft!« fuhr ihm der
andere dazwischen und hängte einen kräftigen soldatischen
Fluch daran, der die Atmosphäre ionisierte. »Was, zum
Teufel, hat das mit der Tatsache zu tun, daß wir jederzeit
erleben können, wie Terminus von Smyrno eingenommen
wird?«
»Und der Kaiser? Er würde dem einfach zusehen?«
Haut Rodric beruhigte sich und sagte: »Nun, Dr. Pirenne, Sie
respektieren das Eigentum des Kaisers, und Anakreon tut es ebenfalls,
aber Smyrno wird es vielleicht nicht tun. Denken Sie daran, wir haben
gerade erst einen Friedensvertrag mit dem Kaiser unterzeichnet –
ich werde diesem Kuratorium, das Sie da haben, morgen eine Kopie
vorlegen –, der uns die Verantwortung auferlegt, für den
Kaiser die Ordnung innerhalb der Grenzen der ehemaligen
Präfektur von Anakreon aufrechtzuerhalten. Es ist also klar, was
unsere Pflicht ist, nicht wahr?«
»Gewiß. Aber Terminus ist nicht Teil der Präfektur
von Anakreon.«
»Und Smyrno…«
»Ebensowenig. Es gehört zu überhaupt keiner
Präfektur.«
»Weiß Smyrno das?«
»Es kümmert mich nicht, was Smyrno weiß«,
wehrte Dr. Pirenne ab.
»Uns schon. Wir haben soeben einen Krieg mit Smyrno beendet,
und es hält immer noch zwei Sternensysteme besetzt, die uns
gehören. Terminus nimmt eine strategisch extrem wichtige Stelle
zwischen den beiden Nationen ein.«
Hardin bekam es satt. Er unterbrach: »Wie lautet Ihr
Vorschlag, Euer Eminenz?«
Der Unterpräfekt mochte durchaus bereit sein, mit dem
Geplänkel aufzuhören und zu direkteren Aussagen
überzugehen. Er erklärte knapp: »Es liegt doch auf der
Hand, daß Anakreon, weil Terminus sich nicht selbst verteidigen
kann, die Aufgabe im eigenen Interesse übernehmen muß.
Seien Sie versichert, daß wir nicht den Wunsch hegen, uns in
die innere Verwaltung einzumischen…«
»Soso«, grunzte Hardin trocken.
»…aber wir glauben, es wäre für alle
Betroffenen das beste, wenn man Anakreon eine militärische Basis
auf dem Planeten errichten ließe.«
»Und das ist alles, was Sie wollen – eine
militärische Basis in einem der großen, unbesetzten
Gebiete –, und damit hätte es
Weitere Kostenlose Bücher