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Foundation 08: Foundation

Foundation 08: Foundation

Titel: Foundation 08: Foundation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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und ein paar andere wie Sie mit der Lehrzeit für
das Sprecheramt beginnen sollen.«
    Erregung von der anderen Seite des Schreibtischs.
    »Nein – Sie müssen das mit aller Ruhe aufnehmen.
Sie hatten gehofft, sich zu qualifizieren. Sie hatten
gefürchtet, sich nicht zu qualifizieren. Im Grunde waren sowohl
die Hoffnung als auch die Furcht Schwächen. Sie wußten,
Sie würden sich qualifizieren, und Sie zögern, diese
Tatsache zuzugeben, weil ein solches Wissen Sie als anmaßend
abstempeln und deshalb ungeeignet machen würde. Unsinn! Der am
hoffnungslosesten dumme Mensch ist der, der sich nicht bewußt
ist, klug zu sein. Sie haben sich nicht zuletzt deswegen
qualifiziert, weil Sie überzeugt waren, es zu
schaffen.«
    Erleichterung auf der anderen Seite des Schreibtischs.
    »Genau. Jetzt fühlen Sie sich besser, und Sie sind nicht
mehr auf der Hut. Es fällt Ihnen leichter, sich zu konzentrieren
und zu begreifen. Vergessen Sie nicht, wenn der Geist wirklich etwas
leisten soll, ist es nicht notwendig, ihn hinter einer
undurchdringlichen Barriere zu halten, die für das intelligente
Gegenüber ebenso informativ ist wie ein weit offener Verstand.
Man sollte vielmehr eine Unschuld, ein Bewußtsein seiner selbst
und eine Unbefangenheit kultivieren, die es überflüssig
machen, etwas zu verbergen. Mein Geist ist Ihnen geöffnet.
Lassen Sie dies für uns beide gelten.«
    Er fuhr fort: »Es ist nicht leicht, Sprecher zu sein. Es ist
schon nicht leicht, Psychohistoriker zu sein, und auch der beste
Psychohistoriker ist nicht unbedingt zum Sprecher geeignet. Hier gibt
es einen Unterschied. Ein Sprecher muß die mathematischen
Feinheiten des Seldon-Plans nicht nur kennen, er muß Sympathie
für sie und ihren Zweck empfinden. Er muß den Plan lieben, für ihn muß er leben und atmen. Mehr als
das, er muß für ihn wie ein lebendiger Freund
sein.«
    »Wissen Sie, was das ist?«
    Die Hand des Ersten Sprechers schwebte über dem schwarzen
glänzenden Würfel in der Mitte des Schreibtischs. Es gab
nichts daran zu sehen.
    »Nein, Sprecher, das weiß ich nicht.«
    »Sie haben von dem Urquell gehört?«
    »Das da?« – Staunen.
    »Sie erwarteten etwas Edleres und Ehrfurchtgebietenderes?
Nun, das ist natürlich. Er wurde zur Zeit des Imperiums von
Zeitgenossen Seldons geschaffen. Beinahe vierhundert Jahre lang hat
er uns vollkommene Dienste geleistet, ohne Reparaturen oder
Nachstellungen zu verlangen. Und das war ein Glück, da keiner
von der Zweiten Foundation imstande ist, auf irgendeine technische
Weise mit ihm umzugehen.« Er lächelte milde. »Die von
der Ersten Foundation mögen ihn nachbauen können, aber
natürlich dürfen sie nie von ihm erfahren.«
    Er drückte auf seiner Seite des Schreibtischs einen Knopf,
und im Raum wurde es dunkel. Aber nur für einen Augenblick, denn
allmählich leuchteten die beiden langen Wände des Raums
auf, zuerst in einem perlfarbenen eintönigen Weiß, dann
hier und da mit Spuren von Schatten. Schließlich erschienen
sauber in Schwarz Gleichungen mit einer gelegentlichen roten
Haarlinie, die sich durch den dunkleren Wald wand wie ein sich
schlängelndes Bächlein.
    »Kommen Sie, mein Junge, stellen Sie sich hier vor die Wand!
Sie werden keinen Schatten werfen. Dieses Licht strahlt nicht auf
gewöhnliche Weise von dem Urquell aus. Um Ihnen die Wahrheit zu
sagen, ich habe nicht den leisesten Schimmer, wie der Effekt bewirkt
wird, aber einen Schatten werden Sie nicht werfen. Das weiß
ich.«
    Nebeneinander standen sie im Licht. Jede Wand war dreißig
Fuß lang und zehn hoch. Die Schrift war winzig und bedeckte
jeden Zoll.
    »Dies ist nicht der ganze Plan«, erklärte der Erste
Sprecher. »Um ihn auf den beiden Wänden unterzubringen,
müßten die einzelnen Gleichungen mikroskopisch klein
geschrieben werden – aber das ist gar nicht notwendig. Was Sie
jetzt sehen, repräsentiert die Hauptteile des Plans bis zum
heutigen Tag. Sie haben das Thema studiert, nicht wahr?«
    »Ja, Sprecher, das habe ich.«
    »Erkennen Sie irgendeinen Teil?«
    Langes Schweigen. Der Student hob den Finger, und als er das tat,
marschierten die Zeilen die Wand hinunter, bis die Folge von
Gleichungen, an die er gedacht hatte – man konnte sich kaum
vorstellen, daß die schnelle, auf nichts Spezielles hinweisende
Fingerbewegung präzise genug gewesen war –, sich auf
Augenhöhe befand.
    Der Erste Sprecher lachte leise. »Sie werden feststellen,
daß der Urquell auf Ihr Gehirn abgestimmt ist. Das kleine
Gerät wird Ihnen noch

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