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Foundation 08: Foundation

Foundation 08: Foundation

Titel: Foundation 08: Foundation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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harmlos an der großäugigen,
undurchdringlichen Unschuld abprallte, mit der sie der Anschuldigung
begegnete.
    Schließlich sagte Dr. Darell: »Ich habe Sie
tatsächlich erwartet. Wollen Sie mit mir nach unten kommen,
bitte?« Und er blieb stehen, denn sein Auge hatte eine winzige
Bewegung aufgefangen. Arcadia hatte es ebenfalls gesehen.
    Sie strebte ihrer Schreibmaschine zu, aber das war zwecklos, weil
ihr Vater direkt daneben stand. Er stellte freundlich fest: »Du
hast die Maschine die ganze Zeit eingeschaltet gehabt,
Arcadia.«
    »Vater«, quietschte sie in echter Angst, »ein
Gentleman liest die Privatkorrespondenz von jemand anders nicht, vor
allem dann nicht, wenn es gesprochene Korrespondenz ist.«
    »Das ist aber ›gesprochene Korrespondenz‹ mit einem
fremden Mann in deinem Schlafzimmer! Als dein Vater, Arcadia,
muß ich dich vor Bösem beschützen.«
    »Ach, zu blöde – so etwas war es nicht.«
    Pelleas lachte auf. »Doch, das war es, Dr. Darell. Die junge
Dame wollte mich aller möglichen Dinge beschuldigen, und ich
muß darauf bestehen, daß Sie es lesen, und wenn es nur
deshalb wäre, daß mein Name reingewaschen
wird.«
    »Oh…« Mühsam hielt Arcadia die Tränen
zurück. Ihr eigener Vater vertraute ihr nicht! Und diese
verflixte Schreibmaschine! – Da hatte dieser doofe Kerl am
Fenster herumgeschnüffelt, und sie hatte vergessen, sie
abzustellen! Und jetzt würde ihr Vater lange, freundliche Reden
darüber halten, was junge Damen nicht tun dürfen. Was
durften sie überhaupt? Vielleicht nur ersticken und sterben.
    »Arcadia«, begann ihr Vater freundlich, »ich finde,
eine junge Dame…«
    Hatte sie es nicht gewußt?
    »…sollte nicht so impertinent gegen Männer sein,
die älter sind als sie.«
    »Was hatte er denn an meinem Fenster zu spionieren? Eine
junge Dame hat ein Recht auf ihre Privatsphäre. Jetzt muß
ich meinen ganzen verflixten Aufsatz von vorn beginnen.«
    »Es ist nicht deine Sache, zu untersuchen, ob er ein Recht
hatte, an dein Fenster zu kommen. Du hättest ihn einfach nicht
hereinlassen sollen. Du hättest mich auf der Stelle rufen sollen
– besonders, weil du meintest, ich erwartete ihn.«
    Sie sagte verdrießlich: »Es wäre vielleicht gut
gewesen, du hättest ihn überhaupt nicht gesehen. Wie kann
man so dumm sein! Er wird alles verraten, wenn er weiter durch
Fenster statt durch Türen geht.«
    »Arcadia, niemand wünscht dein Urteil über Dinge,
von denen du nichts weißt.«
    »Aber ich weiß davon. Es geht um die Zweite
Foundation, so ist das.«
    Schweigen. Sogar Arcadia spürte ein kleines nervöses
Rumoren in ihrem Bauch.
    Dr. Darell fragte ganz leise: »Wo hast du das denn
gehört?«
    »Nirgendwo, aber um was sonst würde ein solches
Geheimnis gemacht? Und du brauchst dich nicht zu sorgen, daß
ich es irgendwem erzähle.«
    »Mr. Anthor«, sagte Dr. Darell, »ich muß mich
für all dies entschuldigen.«
    »Oh, das geht in Ordnung«, antwortete Anthor mit hohler
Stimme. »Es ist nicht Ihre Schuld, wenn sie sich den
Mächten der Finsternis verkauft hat. Aber hätten Sie etwas
dagegen, wenn ich ihr eine Frage stelle, bevor wir gehen? Miss
Arcadia…«
    »Was wollen Sie?«
    »Warum halten Sie es für dumm, durch Fenster statt durch
Türen zu gehen?«
    »Weil man damit bekanntgibt, daß man versucht, sich zu
verstecken, Blödmann. Wenn ich ein Geheimnis habe, klebe ich mir
kein Heftpflaster über den Mund und lasse so jeden wissen,
daß ich eins habe. Ich rede genausoviel wie sonst, nur
über etwas anderes. Haben Sie nie einen Ausspruch von Salvor
Hardin gelesen? Er war unser erster Bürgermeister.«
    »Ja, das weiß ich.«
    »Nun, er pflegte zu sagen, Erfolg könne nur eine
Lüge haben, die sich ihrer selbst nicht schäme. Er sagte
außerdem, nichts brauche wahr zu sein, aber alles
müsse wahr klingen. Also, wenn Sie durch ein Fenster
einsteigen, ist das eine Lüge, die sich ihrer selbst
schämt, und es klingt nicht wahr.«
    »Und was hättest du getan?«
    »Wenn ich meinen Vater in einer streng geheimen Angelegenheit
hätte sprechen wollen, hätte ich ganz offen seine
Bekanntschaft gesucht und wäre wegen aller möglichen strikt
gesetzlichen Dinge zu ihm gekommen. Und wenn alle über Sie
Bescheid gewußt und Ihre Verbindung mit meinem Vater als
Selbstverständlichkeit angesehen hätten, dann hätten
Sie so viele Geheimnisse haben können, wie Sie wollten, und kein
Mensch hätte einen Gedanken daran verschwendet.«
    Anthor betrachtete erst das Mädchen, dann Dr. Darell

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