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Foundation 08: Foundation

Foundation 08: Foundation

Titel: Foundation 08: Foundation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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gleiche Überlegung bestimmte ihn, jetzt Administrator
für Forschung und Entwicklung zu werden. Es war der ruhigere
Kurs! Und deshalb blieb er eine Verschwörung innerhalb einer
Verschwörung.
    Für einen Augenblick quälte ihn der Gedanke an Arcadia,
und er wich schaudernd davor zurück. Hätte man ihn in
Frieden gelassen, wäre das nie passiert. Niemand wäre in
Gefahr geraten als er selbst. Hätte man…
    Zorn stieg in ihm auf – gegen den toten Kleise, den lebenden
Anthor, alle die Dummköpfe, die es gut meinten.
    Nun, Arcadia konnte auf sich selbst aufpassen. Sie war ein sehr
frühreifes Mädchen.
    Sie kann auf sich selbst aufpassen!
    Es war ein Flüstern in seinem Gehirn…
     
    Konnte sie es wirklich?
    In dem Augenblick, als Dr. Darell sich traurig sagte, sie
könne es, saß Arcadia in dem mit kalter Strenge
eingerichteten Vorzimmer der Amtsräume des Ersten Bürgers
der Galaxis. Sie saß schon eine halbe Stunde da und ließ
den Blick langsam über die Wände wandern. Als sie mit Homir
Munn eingetreten war, hatten zwei bewaffnete Posten an der Tür
gestanden. Bei früheren Gelegenheiten waren sie nicht da
gewesen.
    Jetzt war sie allein, doch sie empfand die Unfreundlichkeit, die
allein schon die Möbel hier ausstrahlten. Dieses Gefühl
hatte sie zum erstenmal.
    Warum denn nur?
    Homir war bei Lord Stettin. Stimmte dabei vielleicht etwas
nicht?
    Es machte sie wütend. Wenn in den Buchfilmen und Videos
ähnliche Situationen geschildert wurden, sah der Held das Ende
voraus und war darauf vorbereitet, wenn es kam. Und sie – sie
saß nur herum. Alles konnte geschehen. Alles! Und
sie saß nur herum.
    Noch einmal von vorn. Denke es von Anfang an durch. Vielleicht
kommt ein Einfall.
    Beinahe zwei Wochen lang hatte Homir im Palast des Maultiers
gewohnt. Einmal hatte er Arcadia mit Stettins Erlaubnis mitgenommen.
Der Bau war groß, düster und massig, wich vor der
Berührung des Lebens zurück, um in seinen klingenden
Erinnerungen zu schlafen, antwortete auf Schritte mit hohlem
Dröhnen oder heftigem Klappern. Arcadia hatte es dort nicht
gefallen.
    Viel schöner waren die breiten, fröhlichen Straßen
der Hauptstadt, die Theater und Schauspiele einer Welt, die im
wesentlichen ärmer war als die Foundation, aber mehr von ihrem
Reichtum auf Äußerlichkeiten verwendete.
    Abends pflegte Homir überwältigt
zurückzukehren.
    »Für mich ist das eine Traumwelt«, flüsterte
er dann. »Wenn ich den Palast doch nur Stein für Stein,
Schicht für Schicht des Schwamm-Aluminiums abtragen und nach
Terminus mitnehmen könnte! Was würde das für ein
Museum abgeben?«
    Sein früheres Widerstreben hatte sich verflüchtigt.
Statt dessen glühte er vor Eifer. Arcadia erkannte das an einem
sicheren Zeichen: Während dieser ganzen Zeit stotterte er so gut
wie nie.
    Einmal sagte er: »Da sind Inhaltsangaben der Aufzeichnungen
von General Pritcher.«
    »Ich kenne ihn. Er war der Abtrünnige, der im Dienst des
Maultiers die Galaxis nach der Zweiten Foundation durchkämmte,
nicht wahr?«
    »Ein Abtrünniger war er eigentlich nicht, Arkady. Das
Maultier hatte ihn bekehrt.«
    »Oh, das ist das gleiche.«
    »Galaxis, dieses Durchkämmen, von dem du sprichst, war
eine hoffnungslose Aufgabe. Die Original-Aufzeichnungen des
Seldon-Kongresses, bei der beide Foundations vor fünfhundert
Jahren gegründet wurden, erwähnen die Zweite Foundation nur
ein einziges Mal. Es heißt, sie liege ›am anderen Ende der
Galaxis auf Star’s End‹. Das ist alles, was das Maultier
und Pritcher als Anhaltspunkt hatten. Ihnen stand keine Methode zur
Verfügung, mit deren Hilfe sie die Zweite Foundation hätten
erkennen können, selbst wenn sie sie gefunden hätten. Welch
ein Wahnsinn!
    Sie hatten Aufzeichnungen« – er sprach zu sich selbst,
aber Arcadia hörte gespannt zu – »über nahezu
tausend Welten, aber die Zahl der Welten, die ihnen zum Studium zur
Verfügung standen, muß näher an einer Million gelegen
haben. Und wir sind nicht besser dran…«
    Arcadia unterbrach ihn ängstlich: »Sch-sch!«
    Homir erstarrte und kam langsam wieder zu sich. »Du hast
recht. Seien wir besser still«, murmelte er.
    Und nun war Homir bei Lord Stettin, und Arcadia wartete allein
draußen und hatte ohne jeden Grund das Gefühl, das Blut
werde ihr aus dem Herzen gequetscht. Furchterregender als alles
andere war, daß sie keinen Grund erkennen konnte.
     
    Auf der anderen Seite der Tür lebte auch Homir in einem Meer
aus Gelatine. Er konzentrierte sich mit aller Kraft

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