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Foundation 08: Foundation

Foundation 08: Foundation

Titel: Foundation 08: Foundation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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dir erzählt?«
    »Du tust mir weh. Ich kann mich nicht erinnern, was sie
gesagt hat, wenn du mich so ansiehst.«
    Er gab sie frei, und sie stand eine Weile da und rieb vergebens
über die roten Flecken. »Das kleine Mädchen hat mir
das Versprechen abgenommen, es nicht weiterzusagen«, wimmerte
sie.
    »So ein Pech. Jetzt sprich! Sofort!«
    »Also, sie sagte, der Seldon-Plan sei verändert worden,
und irgendwo gebe es eine andere Foundation, die dafür sorge,
daß du ein Imperium schaffen könnest. Das ist alles. Sie
sagte, Mr. Munn sei ein sehr bedeutender Wissenschaftler, und im
Palast des Maultiers seien Beweise für das alles zu finden. Mehr
hat sie bestimmt nicht gesagt. Bist du böse?«
    Stettin antwortete nicht. Er verließ in aller Eile das
Zimmer, und Callias Kuhaugen sahen ihm traurig nach. Zwei Befehle mit
dem offiziellen Siegel des Ersten Bürgers gingen hinaus, noch
bevor eine Stunde vergangen war. Einer davon hatte zur Folge,
daß fünfhundert Linienschiffe zu etwas, das man amtlich
›Kriegsspiele‹ nannte, in den Raum geschickt wurden. Der
andere hatte zur Folge, daß ein einzelner Mann in Verwirrung
gestürzt wurde.
     
    Homir Munn unterbrach die Vorbereitungen zur Abreise, als dieser
zweite Befehl ihn erreichte. Es war natürlich die offizielle
Erlaubnis, den Palast des Maultiers zu betreten. Er las sie und las
sie noch einmal und empfand dabei alles mögliche, nur keine
Freude.
    Arcadia dagegen war entzückt. Sie wußte, was geschehen
war.
    Vielmehr glaubte sie, es zu wissen.

14
ANGST
     
     
    Poli stellte das Frühstück auf den Tisch, ein Auge auf
den Tisch-Recorder gerichtet, der leise vor sich hinsummte und die
Nachrichten des Tages ausspie. Sie konnte das getrost tun, ohne
daß ihre Arbeit darunter litt. Da alle Lebensmittel steril in
Behältern verpackt waren, die als Wegwerf-Kochgeschirre dienten,
bestanden die Vorbereitungen, die Poli fürs Frühstück
treffen mußte, nur darin, daß sie die Artikel
auswählte und auf den Tisch stellte und später die
Überreste abräumte.
    Sie schnalzte über das, was sie las, mit der Zunge und
stöhnte leise in der Erinnerung.
    »Oh, die Menschen sind so schlecht«, sagte sie. Darell
gab ihr nur ein ›Hm‹ zur Antwort.
    Ihre Stimme verfiel in das hohe Schnarren, das sie automatisch
annahm, wenn sie die Schlechtigkeit der Welt beklagte. »Warum
tun diese schrecklichen Kalganesen das bloß? Man sollte meinen,
sie gönnten einem Leichnam den Frieden. Aber nein, immerzu ist
Unruhe.
    Nun sehen Sie sich diese Schlagzeile an. ›Volksauflauf vor
dem Konsulat der Foundation.‹ Denen würde ich gern die
Meinung sagen, wenn ich könnte! Das ist das Problem mit den
Leuten, sie können sich nichts merken. Sie haben überhaupt
kein Gedächtnis, Dr. Darell. Denken Sie an den letzten Krieg
nach dem Tod des Maultiers – natürlich war ich damals noch
ein kleines Mädchen – und oh, war das ein Elend. Mein Onkel
kam ums Leben, und er war erst in den Zwanzigern und zwei Jahre
verheiratet und hatte ein Töchterchen. Ich kann mich immer noch
an ihn erinnern – er hatte blondes Haar und ein Grübchen im
Kinn. Irgendwo habe ich einen Drei-D-Würfel von ihm…
    Und jetzt hat sein kleines Mädchen selbst einen Sohn in der
Marine, und wenn irgend etwas passiert…
    Und wir hatten die Bomben-Patrouillen, und alle alten Männer
wechselten sich in der Stratosphären-Verteidigung ab – ich
kann mir lebhaft vorstellen, was sie zuwegegebracht hätten, wenn
die Kalganesen bis dahin gekommen wären. Meine Mutter
erzählte uns Kindern immer von der Lebensmittelrationierung und
den Preisen und Steuern. Man wußte kaum noch, wie man
zurechtkommen sollte…
    Jetzt sollte man meinen, wenn die Leute Verstand hätten,
würden sie so etwas nie wieder von vorn anfangen wollen. Und ich
glaube ja auch, es liegt gar nicht an den Leuten. Selbst Kalganesen
würden wohl lieber zu Hause bei ihren Familien sein, statt in
Schiffen herumzusausen und sich umbringen zu lassen. Das ist dieser
schreckliche Stettin. Ein Wunder, daß man Männer wie ihn
am Leben läßt. Er hat den alten – wie war sein Name?
– Thallos umgebracht, und jetzt will er der Chef vom Ganzen
sein.
    Und warum er gegen uns kämpfen will, weiß ich nicht. Er
muß ja verlieren – wie die Feinde immer verlieren.
Vielleicht steht das alles in dem Plan, aber manchmal bin ich
überzeugt, es muß ein scheußlicher Plan sein, der
soviel Kämpfen und Töten enthält, obwohl ich
natürlich kein Wort gegen Hari Seldon sagen will, der

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