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Foundation 08: Foundation

Foundation 08: Foundation

Titel: Foundation 08: Foundation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Nicht für das ganze Reich von
Terminus durfte sie ihr eigenes Leben in die geringste Gefahr
bringen. Sie war der wichtigste Mensch der Galaxis. Sie war der einzige wichtige Mensch der Galaxis.
    Denn in der ganzen Galaxis kannte sie allein, abgesehen von denen, die Lage der Zweiten Foundation.

15
DURCH DAS GITTER
     
     
Trantor – Gegen Mitte des Interregnums
war Trantor ein Schatten. Inmitten der kolossalen Ruinen lebte
eine kleine Gemeinschaft von Bauern…
    ENCYCLOPAEDIA GALACTICA

Es gibt nichts und es hat nie etwas gegeben wie einen betriebsamen
Raumhafen am Rand der Hauptstadt eines volkreichen Planeten. Da ruhen
die riesigen Schiffe majestätisch auf ihren Schlitten. Wenn man
die Zeit richtig wählt, wird einem der eindrucksvolle Anblick
zuteil, wie ein Gigant sich niedersenkt oder, noch
haarsträubender, eine Blase aus Stahl beschleunigend aufsteigt.
Alle diese Vorgänge erfolgen nahezu geräuschlos. Die
Antriebskraft ist das stumme Umordnen von Nukleonen zu kompakteren
Arrangements.
    Auf die Bodenfläche bezogen, sind hiermit fünfundneunzig
Prozent des Hafens beschrieben. Einige Quadratmeilen sind für
die Maschinen reserviert und die Männer, die sie bedienen, und
die Rechner, die beide bedienen.
    Nur fünf Prozent des Hafens steht den Menschenströmen
zur Verfügung, und für sie ist er die Zwischenstation zu
allen Sternen der Galaxis. Ganz bestimmt nehmen nur wenige von der
vielköpfigen Menge sich die Zeit, über das technologische
Netz nachzudenken, das die Raumwege miteinander verknüpft.
Vielleicht überkommt einige gelegentlich ein Kribbeln beim
Gedanken an die Tausende von Tonnen sinkenden Stahls, die aus der
Entfernung so klein aussehen. Einer dieser zyklopischen Zylinder
könnte den Leitstrahl verfehlen und eine halbe Meile von dem ihm
bestimmten Landepunkt abstürzen – vielleicht durch das
Glassit-Dach des immensen Wartesaals. Dann bliebe nichts als ein
dünner organischer Dampf und ein paar Phosphate in Pulverform
als Zeichen des Ablebens von Tausenden von Menschen zurück.
    Das konnte jedoch bei den verwendeten Sicherheitsvorkehrungen
nicht geschehen, und nur ganz schlimme Neurotiker dachten länger
als einen Augenblick an die Möglichkeit.
    Aber an was denken die Menschen nun? Sie stellen nicht einfach
eine Menge dar, verstehen Sie. Es ist eine zielgerichtete Menge. Ihre
Entschlossenheit schwebt über dem Feld und verdichtet die
Atmosphäre. Warteschlangen bilden sich, Eltern halten ihre
Kinder zusammen, Gepäck wird in präzisen Massen
manövriert – diese Leute wollen irgendwohin.
    Nun stellen Sie sich die völlige psychische Isolierung einer
einzelnen Person innerhalb dieser schrecklich entschlossenen Menge
vor, die nicht weiß, wohin sie will, und trotzdem stärker,
als es bei jedem der anderen möglich ist, unter dem Zwang steht,
sich irgendwohin zu begeben, ganz gleich, wohin – oder vielmehr, fast ganz gleich, wohin!
    Selbst wenn diese Person keine telepathischen Fähigkeiten
besitzt und auch die primitiv direkten Methoden des Kontaktes von
Geist zu Geist nicht beherrscht, empfindet sie so deutlich den
Riß in der Atmosphäre, in der allgemeinen Stimmung,
daß sie in Verzweiflung gerät.
    Die Verzweiflung überflutet und ertränkt sie.
    Arcadia Darell stand in ihren geborgten Kleidern auf einem
geborgten Planeten in einer Situation ihres Lebens, das ihr ebenfalls
geborgt erschien, und wünschte sich sehnlichst in die Sicherheit
des Mutterleibes zurück. Zwar wußte sie nicht, daß
ihr Wunsch darauf hinauslief, aber sie wußte, daß die
totale Offenheit der offenen Welt große Gefahr bedeutete. Sie
wollte irgendwo unter Verschluß sein – ganz weit weg
– irgendwo in einem unerforschten Winkel des Universums –
wo niemand je nachsehen kommen würde.
    Da stand sie nun, vierzehn Jahre alt, so müde, daß sie
mehr als achtzig hätte sein können, und verängstigt
genug für weniger als fünf.
    Wer unter den Fremden, die an ihr vorübergingen und sie dabei
oft streiften, war von der Zweiten Foundation? Welcher Fremde
würde nicht umhin können, sie wegen ihres schuldigen
Wissens – ihres einzigartigen Wissens – über die Lage
der Zweiten Foundation auf der Stelle zu töten?
    Eine Stimme drang auf sie ein wie ein Donnerschlag, und der Schrei
in ihrer Kehle vereiste zu einem tonlosen Krächzen.
    »Hören Sie, Miss«, sagte die Stimme gereizt,
»benutzen Sie den Fahrkarten-Automaten, oder stehen Sie da nur
herum?«
    Erst jetzt wurde ihr bewußt, daß sie vor

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