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Foundation 08: Foundation

Foundation 08: Foundation

Titel: Foundation 08: Foundation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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und Wienis hat in den letzten beiden Jahren auch nicht
geschlafen. Die Steuer auf Tempeleigentum war ursprünglich
für eine weitere Aufrüstung bestimmt, und als daraus nichts
wurde, hat er zweimal die Einkommenssteuer erhöht.«
    »Hatte das kein Murren zur Folge?«
    »Keines von wirklicher Bedeutung. Gehorsam gegenüber der
Obrigkeit war wochenlang der Text jeder einzelnen Predigt im
Königreich. Nicht etwa, daß Wienis irgendwelche
Dankbarkeit gezeigt hätte.«
    »Gut. Der Hintergrund ist mir klar. Und was ist jetzt
geschehen?«
    »Vor zwei Wochen fand ein anakreonisches Handelsschiff einen
aufgegebenen Schlachtkreuzer der alten kaiserlichen Marine. Er
muß mindestens drei Jahrhunderte im Raum getrieben
haben.«
    Interesse flackerte in Hardins Augen. Er richtete sich auf.
»Ja, davon habe ich gehört. Das Navigationsamt hat bei mir
den Antrag eingereicht, das Schiff zu Studienzwecken zu erwerben. Es
soll in gutem Zustand sein.«
    »In zu gutem Zustand«, stellte Verisof trocken fest.
»Als Wienis letzte Woche Ihre Bitte erhielt, das Schiff der
Foundation zu überlassen, hätte er beinahe Krämpfe
bekommen.«
    »Er hat noch nicht geantwortet.«
    »Er wird auch nicht antworten, außer mit Kanonen –
jedenfalls stellt er sich das so vor. An dem Tag, als ich Anakreon
verließ, kam er zu mir und verlangte, die Foundation solle
diesen Schlachtkreuzer wieder kampfbereit machen und ihn der
anakreonischen Marine übergeben. Mit teuflischer Bosheit
behauptete er, Ihre Note der letzten Woche verrate, daß die
Foundation einen Angriff auf Anakreon plane. Eine Weigerung, den
Schlachtkreuzer zu reparieren, werde seinen Verdacht bestätigen,
und er sei gezwungen, Maßnahmen zur Verteidigung Anakreons zu
treffen. Genau so drückte er sich aus. Er sei gezwungen! Und aus diesem Grund bin ich hier.«
    Hardin lachte leise.
    Verisof fuhr lächelnd fort: »Natürlich erwartet er
eine Weigerung, die – in seinen Augen – ein perfekter
Vorwand für einen sofortigen Angriff wäre.«
    »Das ist mir klar, Verisof. Nun, uns bleiben noch mindestens
sechs Monate, um das Schiff herzurichten und es ihm mit den besten
Grüßen zu übergeben. Als Zeichen unserer Achtung und
Zuneigung wollen wir ihm den neuen Namen ›Wienis‹
geben.«
    Wieder lachte er.
    Und wieder reagierte Verisof mit einer ganz leichten Andeutung
eines Lächelns. »Ich nehme an, das ist der logische
Schritt, Hardin – aber ich mache mir Sorgen.«
    »Worüber?«
    »Es ist ein Schiff! Damals verstand man es noch, zu
bauen. Sein Rauminhalt beträgt das Anderthalbfache der gesamten
anakreonischen Marine. Seine Atomwaffen können einen Planeten
zerstäuben, und sein Abschirmfeld schluckt einen Q-Strahl, ohne
daß sich Strahlung bemerkbar macht. Das ist zuviel des Guten,
Hardin…«
    »Nur oberflächlich betrachtet, Verisof. Sie und ich
wissen beide, daß die Rüstung, über die Wienis im
Augenblick verfügt, Terminus leicht schlagen könnte, lange
bevor wir den Kreuzer zu unserem eigenen Gebrauch repariert
hätten. Was kommt es also darauf an, ob wir ihm den Kreuzer noch
draufgeben? Zu einem wirklichen Krieg wird es doch nicht
kommen.«
    »Sie haben wohl recht. Ja.« Der Botschafter blickte auf.
»Aber, Hardin…«
    »Nun? So sprechen Sie doch!«
    »Hören Sie. Das schlägt nicht in mein Fach. Aber
ich habe die Zeitung gelesen.« Er legte das Journal auf
den Tisch und zeigte auf die Titelseite. »Was hat das alles zu
bedeuten?«
    Hardin warf einen flüchtigen Blick auf die Zeitung.
»Eine Gruppe von Stadträten gründet eine neue
politische Partei.«
    »So steht es hier.« Verisof konnte nicht stillsitzen.
»Ich weiß, Sie haben einen besseren Draht zu internen
Angelegenheiten als ich, aber diese Leute gehen mit Ihren Angriffen
gegen Sie bis knapp an die Grenze körperlicher Gewalt. Wie stark
sind sie?«
    »Verdammt stark. Wahrscheinlich werden sie den Rat nach der
nächsten Wahl kontrollieren.«
    »Nicht schon eher?« Verisof sandte dem
Bürgermeister einen schrägen Blick zu. »Es gibt andere
Möglichkeiten als eine Wahl, die Kontrolle zu
gewinnen.«
    »Halten Sie mich für Wienis?«
    »Nein. Aber es wird Monate dauern, das Schiff zu reparieren,
und danach wird Wienis uns angreifen. Unser Nachgeben wird er als ein
Zeichen verächtlicher Schwäche werten, und wenn er dann
noch den kaiserlichen Kreuzer bekommt, hat er die Schlagkraft seiner
Marine ungefähr verdoppelt. Der Angriff ist ebenso sicher, wie
ich Hoherpriester bin. Warum das Risiko eingehen? Sie haben

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