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Foundation 08: Foundation

Foundation 08: Foundation

Titel: Foundation 08: Foundation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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zwei
Möglichkeiten. Entweder informieren Sie den Stadtrat über
den Feldzugsplan, oder Sie kämpfen die Sache mit Anakreon auf
der Stelle aus!«
    Hardin runzelte die Stirn. »Auf der Stelle? Bevor die Krise
eintritt? Das ist genau das, was ich nicht tun darf. Sie wissen doch
– Hari Seldon und sein Großer Plan.«
    Verisof zögerte, dann murmelte er: »Sie sind sich also
absolut sicher, daß es einen Großen Plan gibt?«
    »Es läßt sich kaum dran zweifeln«, lautete
die steife Antwort. »Ich war bei der Öffnung des
Zeitgewölbes anwesend, und damals weihte Seldons Aufzeichnung
uns darin ein.«
    »Das habe ich nicht gemeint, Hardin. Ich verstehe nur nicht,
wie es möglich sein kann, die geschichtliche Entwicklung
für tausend Jahre im voraus zu planen. Vielleicht hat Seldon
sich überschätzt.« Er schrumpfte unter Hardins
ironischem Lächeln ein bißchen zusammen und setzte hinzu:
»Naja, ich bin kein Psychologe.«
    »Genau. Das ist keiner von uns. Aber ich habe in meiner
Jugend so etwas wie eine Grundausbildung bekommen – genug, um zu
wissen, wozu die Psychologie fähig ist, auch wenn ich selbst
ihre Möglichkeiten nicht ausschöpfen kann. Es gibt keinen
Zweifel daran, daß Seldon genau das getan hat, was er
behauptet. Die Foundation wurde als ein Zufluchtsort für
Wissenschaftler gegründet – als das Mittel, mit dem
Wissenschaft und Kultur des sterbenden Reiches durch die Jahrhunderte
der Barbarei, die inzwischen begonnen haben, erhalten und am Ende in
einem Zweiten Reich zu neuem Leben entfacht werden sollen.«
    Verisof nickte. Er war ein bißchen nachdenklich geworden.
»Jeder weiß, so soll es sich entwickeln. Doch
können wir es uns leisten, ein Risiko einzugehen? Können
wir die Gegenwart einer nebelhaften Zukunft willen aufs Spiel
setzen?«
    »Das müssen wir – weil die Zukunft nicht nebelhaft
ist. Sie ist von Seldon berechnet und geplant worden. Jede der
aufeinander folgenden Krisen unserer Geschichte ist verzeichnet, und
jede hängt in gewissem Maß von der erfolgreichen
Lösung der vorhergehenden ab. Dies ist erst die zweite Krise,
und Raum weiß, welche Wirkung schon eine winzige Abweichung am
Ende haben würde.«
    »Das ist eine ziemlich leere Spekulation.«
    »Nein! Hari Seldon sagte im Zeitgewölbe, bei
jeder Krise werde unsere Handlungsfreiheit so weit
eingeschränkt, daß uns nur noch ein einziger Weg
offenstehe.«
    »Um uns auf dem engen, geraden Pfad zu halten?«
    »Um uns vor einer Abweichung zu bewahren, ja. Aber umgekehrt
gilt, solange uns mehr als ein Weg offensteht, ist die Krise
noch nicht erreicht. Wir müssen die Dinge so lange
treiben lassen, wie es uns möglich ist, und, beim Raum, genau
das ist meine Absicht!«
    Verisof antwortete nicht. Er kaute in mürrischem Schweigen
auf der Unterlippe. Vor einem Jahr hatte Hardin das Problem schon
einmal mit ihm diskutiert – das echte Problem, das Problem,
Maßnahmen gegen Anakreons Kriegsvorbereitungen zu treffen
–, aber nur, weil er, Verisof, sich gegen eine weitere
Beschwichtigungspolitik gesträubt hatte.
    Es war, als lese Hardin die Gedanken des Botschafters. »Mir
wäre es weitaus lieber gewesen, ich hätte Ihnen nie etwas
davon erzählen müssen.«
    »Warum denn das?!« rief Verisof überrascht.
    »Weil es jetzt sechs Personen gibt – Sie und ich, die
anderen drei Botschafter und Yohan Lee –, die eine ziemlich
genaue Vorstellung davon haben, was die Zukunft bringt. Und ich,
verdammt noch mal, fürchte, nach Seldons Plan hätte niemand
es wissen dürfen.«
    »Warum nicht?«
    »Weil sogar Seldons fortgeschrittene Psychologie ihre Grenzen
hatte. Allzu vielen unabhängigen Variablen war sie nicht
gewachsen. Individuen konnte er über einen längeren
Zeitablauf hinweg nicht in seine Gleichungen einbeziehen,
ebensowenig, wie man die kinetische Theorie der Gase auf einzelne
Moleküle anwenden könnte. Er arbeitete mit Massen, mit den
Bevölkerungen ganzer Planeten, und zwar ausschließlich mit blinden Massen, die keine Kenntnis von den Ergebnissen ihrer
eigenen Handlungen besitzen.«
    »Das leuchtet mir nicht ein.«
    »Ich kann es nicht ändern. Ich bin nicht Psychologe
genug, um es wissenschaftlich erklären zu können. Aber
soviel wissen Sie. Es gibt keine ausgebildeten Psychologen auf
Terminus und keine mathematischen Lehrbücher über die
Wissenschaft. Offenbar wollte Seldon nicht, daß irgend jemand
auf Terminus imstande sein würde, die Zukunft vorauszuberechnen.
Wir sollten blind vorgehen und so den Gesetzen der

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