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Foundation 08: Foundation

Foundation 08: Foundation

Titel: Foundation 08: Foundation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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City Journals, schlenderte gemächlich in den
Rathaus-Park, setzte sich auf die erste leere Bank, die er entdeckte,
und las, während er wartete, den Leitartikel, die Sportbeilage
und den Comic-Strip. Nach einer halben Stunde klemmte er sich die
Zeitung unter den Arm, betrat das Rathaus und meldete sich im
Vorzimmer.
    Bei all dem blieb sein Incognito gewahrt, denn da er sich so
völlig ohne Geheimniskrämerei benahm, widmete ihm niemand
einen zweiten Blick.
    Hardin blickte zu ihm hoch und grinste. »Eine Zigarre
gefällig? Wie war die Reise?«
    »Interessant. In der Nachbarkabine war ein Priester nach hier
unterwegs, der an einem Fortbildungskurs in der Herstellung
radioaktiver synthetischer Stoffe teilnehmen soll – zur
Behandlung von Krebs, wissen Sie…«
    »Er hat das doch sicher nicht radioaktive synthetische Stoffe
genannt?«
    »Natürlich nicht! Für ihn war es die Heilige
Nahrung.«
    Der Bürgermeister lächelte. »Fahren Sie
fort!«
    »Er verwickelte mich in eine theologische Diskussion und tat
sein Äußerstes, mich aus meinem schmutzigen Materialismus
herauszureißen.«
    »Und er hat seinen eigenen Hohenpriester nicht
erkannt?«
    »Wenn ich meine karmesinrote Robe nicht trug? Außerdem
war er ein Smyrnier. Auf jeden Fall war es eine interessante
Erfahrung. Es ist doch wirklich bemerkenswert, Hardin, wie die
Religion der Wissenschaft Wurzeln geschlagen hat. Ich habe einen
Essay über das Thema geschrieben – einzig und allein zu
meinem eigenen Vergnügen, es wäre ein Unding, ihn zu
veröffentlichen. Soziologisch betrachtet, ist es doch so,
daß die Wissenschaft, als das alte Reich an den Rändern zu
verfaulen begann, die äußeren Welten im Stich ließ.
Wollte sie von neuem akzeptiert werden, mußte sie sich in einem
anderen Gewand präsentieren – und genau das hat sie getan.
Man kommt zu einer wunderschönen Lösung, wenn man die
symbolische Logik zu Hilfe nimmt.«
    »Interessant!« Der Bürgermeister legte die
Hände in den Nacken und verlangte plötzlich:
»Berichten Sie über die Lage auf Anakreon!«
    Der Botschafter runzelte die Stirn und nahm die Zigarre aus dem
Mund. Er betrachtete sie angewidert und legte sie hin. »Nun, es
steht ziemlich schlimm.«
    »Andernfalls wären Sie nicht hier.«
    »Kaum. Die Situation ist folgende: Die Schlüsselfigur
auf Anakreon ist Wienis, der Prinzregent. Er ist König Lepolds
Onkel.«
    »Ich weiß. Aber Lepold wird nächstes Jahr
volljährig, nicht wahr? Ich glaube, im Februar wird er
sechzehn.«
    »Ja.« Pause, und dann kam ein sarkastischer Zusatz.
»Falls er so lange am Leben bleibt. Der Vater des Königs
starb unter verdächtigen Umständen. Ein Nadelgeschoß
traf ihn bei einer Jagd in die Brust. Man nannte es einen
Unfall.«
    »Hmpf. Ich muß Wienis bei meinem Besuch auf Anakreon
kennengelernt haben, damals, als wir die Anakreoner von Terminus
verjagten. Das war noch vor Ihrer Zeit. Augenblick mal! Wenn ich mich
recht erinnere, war er ein dunkler junger Bursche mit schwarzem Haar.
Er schielte auf dem rechten Auge, und seine Nase hatte einen
komischen Höcker.«
    »Genau, das ist er. Der Höcker und das Schielen sind
noch vorhanden, nur sein Haar ist jetzt grau. Er spielt schmutzig.
Glücklicherweise ist er der größte Narr auf dem
ganzen Planeten. Hält sich außerdem für einen
gerissenen Hund, was seine Torheit um so durchsichtiger
macht.«
    »Das ist üblicherweise so.«
    »In seinen Augen ist die richtige Methode, ein Ei
aufzuschlagen, daß man einen atomaren Sprengkopf darauf
abschießt. Ein Beispiel ist die Steuer auf Tempeleigentum, die
er gleich nach dem Tod des alten Königs vor zwei Jahren
einzuführen versuchte. Erinnern Sie sich?«
    Hardin nickte nachdenklich, dann lächelte er. »Die
Priester erhoben ein gewaltiges Geheul.«
    »Man konnte es bis Lucreza hören. Er läßt
seitdem im Umgang mit der Priesterschaft mehr Vorsicht walten, aber
er bringt es immer noch fertig, Dinge auf die harte Weise zu
erledigen. In mancher Beziehung ist das schlecht für uns: er hat
unbegrenztes Selbstvertrauen.«
    »Wahrscheinlich ein überkompensierter
Minderwertigkeitskomplex. Jüngere Söhne von
königlichen Hoheiten werden manchmal so, wissen Sie.«
    »Ob Selbstvertrauen oder Minderwertigkeits-Komplex, es
läuft auf dasselbe hinaus. Er hat Schaum vor dem Mund in seinem
Eifer, die Foundation anzugreifen, und er gibt sich kaum Mühe,
das zu verbergen. Was die Rüstung angeht, ist er sogar in der
Lage dazu. Der alte König hat eine großartige Marine
aufgebaut,

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