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Foundation 08: Foundation

Foundation 08: Foundation

Titel: Foundation 08: Foundation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Verhinderung eines Krieges zu treffen. Ich
spielte einen gegen den anderen aus. Ich half ihnen umschichtig. Ich
bot ihnen Wissenschaft, Handel, Bildung, Medizin an. Ich brachte es
dahin, daß es für sie einen höheren Wert hatte, wenn
Terminus eine blühende Welt war, als wenn sie uns durch eine
Kampfhandlung erobert hätten. Das hat dreißig Jahre lang
funktioniert.«
    »ja, aber Sie waren gezwungen, diese Geschenke aus dem Gebiet
der Wissenschaft mit dem ungeheuerlichsten Mummenschanz zu umgeben.
Sie haben halb eine Religion, halb einen Blödsinn daraus
gemacht. Sie haben eine Hierarchie von Priestern gegründet und
komplizierte, sinnlose Rituale eingeführt.«
    Hardin runzelte die Stirn. »Na und? Das hat mit der
Streitfrage doch überhaupt nichts zu tun! Ich habe damit
angefangen, weil die Barbaren unsere Wissenschaft als eine Art von
Zauberei betrachteten und es ihnen am leichtesten fiel, sie auf
dieser Basis zu akzeptieren. Die Priesterschaft hat sich selbst
aufgebaut, und wenn wir ihr weiterhelfen, so folgen wir nur dem Weg
des geringsten Widerstandes. Das ist eine Sache von untergeordneter
Bedeutung.«
    »In den Händen dieser Priester liegt die Leitung der
Atomkraftwerke. Das ist nicht von untergeordneter
Bedeutung.«
    »Sicher, aber wir haben sie ausgebildet. Sie besitzen
nur empirisches Wissen über ihre Werkzeuge, und sie glauben fest
an den Mummenschanz, der sie umgibt.«
    »Und wenn einer den Mummenschanz durchschaut und den Verstand
hat, den Empirismus beiseitezuschieben, was soll ihn daran hindern,
die wirklichen Techniken zu lernen und an den Höchstbietenden zu
verkaufen? Wie hoch stehen wir dann noch bei den Königreichen im
Preis?«
    »Die Wahrscheinlichkeit ist gering, Sermak. Sie denken zu
oberflächlich. Die besten Männer von den Planeten der
Königreiche werden jedes Jahr hierher in die Foundation
geschickt und zu Priestern erzogen. Und von ihnen bleiben wiederum
die besten als Forscher hier. Denjenigen, die in ihre Heimat
zurückkehren, fehlen nicht nur jegliche wissenschaftlichen
Grundkenntnisse, sie haben, noch schlimmer, den Kopf voll von den
verzerrten Informationen, die die Priester erhalten. Wenn Sie meinen,
einer von ihnen könne mit einem gewaltigen Sprung zur
Atomenergie, zur Elektronik, zur Theorie der Hyperraumkrümmung
vordringen – dann haben Sie eine sehr romantische und sehr
törichte Vorstellung von der Wissenschaft. Es erfordert ein
lebenslanges Studium und ein ausgezeichnetes Gehirn, um so weit zu
kommen.«
    Yohan Lee war während dieser Worte abrupt aufgestanden und
hinausgegangen. Jetzt kehrte er zurück, und als Hardin
aufhörte zu sprechen, beugte er sich zu dem Ohr seines
Vorgesetzten nieder. Ein Flüstern wurde ausgetauscht und dann
ein bleierner Zylinder. Mit einem kurzen, feindseligen Blick auf die
Abordnung setzte Lee sich wieder auf seinen Platz.
    Hardin drehte den Zylinder in der Längsrichtung und
beobachtete die Abordnung durch die Wimpern. Dann öffnete er den
Behälter mit einer plötzlichen heftigen Drehung. Allein
Sermak war so gescheit, keinen raschen Blick auf das zusammengerollte
Papier zu werfen, das herausfiel.
    »Kurz gesagt, Gentlemen«, erklärte Hardin,
»die Regierung ist der Meinung, daß sie weiß, was
sie tut.«
    Dabei las er die Mitteilung. Sie bestand aus drei mit Bleistift
geschriebenen Wörtern in der einen Ecke. Ansonsten war die Seite
mit Reihen einer kompliziert wirkenden, bedeutungslosen Code-Schrift
bedeckt. Nach einem flüchtigen Blick warf Hardin das Blatt
lässig in den Verbrennungsschacht.
    »Es tut mir leid, aber damit ist das Gespräch beendet.
Freut mich, Sie alle kennengelernt zu haben. Danke für Ihren
Besuch.« Er reichte jedem flüchtig die Hand, und sie
marschierten einer nach dem anderen hinaus.
    Hardin hatte sich das Lachen beinahe abgewöhnt, aber nachdem
Sermak und seine drei stummen Partner außer Hörweite
waren, gestattete er sich ein trockenes Kichern und warf Lee einen
belustigten Blick zu.
    »Wie hat Ihnen dieses Duell mit Bluffs gefallen,
Lee?«
    Lee schnaubte mißmutig. »Ich bin mir nicht sicher, ob
er geblufft hat. Fassen Sie ihn mit Glacehandschuhen an, und er
bringt es fertig, die nächste Wahl zu gewinnen, ganz wie er
behauptet.«
    »Oh, durchaus wahrscheinlich, durchaus wahrscheinlich –
wenn nicht zuerst etwas anderes geschieht.«
    »Passen Sie bloß auf, daß es diesmal nicht in der
falschen Richtung passiert, Hardin. Ich sage Ihnen, dieser Sermak hat
eine Gefolgschaft. Wenn er nun nicht bis zur

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