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Foundation 08: Foundation

Foundation 08: Foundation

Titel: Foundation 08: Foundation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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konnte.
Verdrossen drehte er sich um.
    Wienis stand auf der Schwelle seiner Gemächer und sah seinen
jungen Neffen finster an.
    »Schick sie weg!« Er machte eine ungeduldige
Handbewegung. »Schaff sie dir vom Hals!«
    Der König nickt kurz. Die beiden Kammerherren verbeugten sich
und zogen sich rückwärtsgehend über die Treppe
zurück. Lepold betrat die Suite seines Onkels.
    Wienis musterte mürrisch den Jagdanzug des Königs.
»Du wirst dich bald um wichtigere Dinge als die Nyak-Jagd zu
kümmern haben.«
    Er kehrte seinem Neffen den Rücken und stapfte zu seinem
Schreibtisch. Seit er zu alt war, um durch die Luft zu rasen, einen
gefährlichen Sturzflug in Flügelreichweite des Nyak zu
vollführen, den Flitzer mit der Bewegung eines Fußes zur
Rolle und zum Steigflug zu bringen, war ihm der ganze Sport zuwider
geworden.
    Lepold erkannte die Saure-Trauben-Haltung seines Onkels, und nicht
ohne Bosheit legte er begeistert los: »Du hättest heute mit
dabei sein sollen, Onkel. Wir scheuchten einen in der Wildnis von
Samia auf, der war ein richtiges Ungeheuer. Und mutig! Der Kampf
dauerte zwei Stunden lang und ging über mindestens siebzig
Quadratmeilen Boden. Und dann steuerte ich
sonnenwärts…« – er gestikulierte, als sitze er
von neuem in seinem Flitzer – »und stieß in einer
Spirale nieder. Erwischte ihn beim Hochsteigen unter dem linken
Flügel ins Hinterteil. Das machte ihn wütend, er drehte und
kam auf mich zu. Ich nahm die Herausforderung an, schwenkte nach
links und wartete auf den Sturzflug. Und schon kam er. Ich ließ
ihn bis auf Flügelreichweite herankommen, bevor ich mich
bewegte, und dann…«
    »Lepold!«
    »Nun – ich habe ihn erwischt.«
    »Davon bin ich überzeugt. Willst du jetzt bitte zuhören?«
    Der König zuckte die Achseln, strebte einem Tischchen zu und
knabberte in unköniglichem Schmollen eine Lera-Nuß. Er
wagte es nicht, dem Blick seines Onkels zu begegnen.
    Wienis erklärte als Präambel: »Ich bin heute auf
dem Schiff gewesen.«
    »Auf was für einem Schiff?«
    »Es gibt nur ein Schiff. Das Schiff. Das Schiff, das
die Foundation für die Marine repariert. Der alte kaiserliche
Kreuzer. Mache ich mich hinreichend verständlich?«
    »Das Schiff? Siehst du wohl, ich habe dir gesagt, die
Foundation werde es reparieren, wenn wir sie darum bäten. Es ist
ja alles Quatsch, was du davon erzählst, sie wolle uns
angreifen. Denn wenn sie das wollte, würde sie doch kaum das
Schiff in Ordnung bringen, oder? Das wäre unlogisch.«
    »Lepold, du bist ein Dummkopf!«
    Der König, der gerade die Schale der Lera-Nuß
weggeworfen hatte und eine zweite Nuß an die Lippen
führte, errötete.
    »Jetzt hör einmal zu!« Sein Zorn war kaum mehr als
üble Laune. »Ich finde, so darfst du mich nicht nennen. Du
vergißt dich. In zwei Monaten werde ich volljährig,
weißt du.«
    »Ja, und du bist bestens geeignet, die Verantwortung eines
Königs zu übernehmen. Würdest du die Hälfte der
Zeit, die du auf der Nyak-Jagd verbringst, den Angelegenheiten des
Staates widmen, könnte ich die Regentschaft sofort mit ruhigem
Gewissen niederlegen.«
    »Das ist mir egal. Es hat überhaupt nichts damit zu tun.
Tatsache ist, auch wenn du der Regent und mein Onkel bist, so bleibe
ich doch der König, und du bleibst mein Untertan. Du darfst mich
nicht Dummkopf nennen, und du darfst übrigens in meiner
Anwesenheit auch nicht sitzen. Du hast mich nicht um Erlaubnis
gebeten. Ich finde, du solltest vorsichtiger sein, oder ich
könnte etwas dagegen unternehmen – und zwar bald.«
    Wienis sah ihn kalt an. »Darf ich Sie mit ›Euer
Majestät‹ anreden?«
    »Ja.«
    »Gut! Sie sind ein Dummkopf, Euer Majestät!«
    Seine dunklen Augen flammten unter den ergrauten Brauen hervor,
und der junge König setzte sich langsam hin. Eine Sekunde lang
lag ein Ausdruck hämischer Befriedigung auf dem Gesicht des
Regenten, doch er verblaßte schnell. Seine dicken Lippen
teilten sich zum Lächeln, und seine Hand legte sich auf die
Schulter des Königs.
    »Reg dich nicht auf, Lepold. Ich hätte nicht so grob mit
dir sprechen sollen. Es ist manchmal schwierig, sich schicklich zu
benehmen, wenn die Ereignisse einen dermaßen unter Druck setzen
– du verstehst?« Doch wenn die Worte auch versöhnlich
klangen, seine Augen blickten weiterhin hart.
    Lepold erwiderte unsicher: »Ja. Staatsangelegenheiten sind
verflixt schwierig.« Er fragte sich – nicht ohne böse
Vorahnungen –, ob er sich auf eine langweilige Belagerung mit
bedeutungslosen

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