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Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Titel: Foundation 09: Die Suche nach der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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gestoßen, vielleicht ohne es selber zu merken. Wir müssen wissen, was vorgeht, wir müssen am Brennpunkt des Geschehens sein.«
    Nach einer Weile nickte Kodell ernst. »Fällen Sie lieber keine eigenmächtigen Entscheidungen, Bürgermeisterin. Wir sollten nicht ohne gründliches vorheriges Nachdenken handeln.«
    »Halten Sie mich nicht für eine Idiotin, Liono! Ich habe nicht die Absicht, einen Krieg anzuzetteln. Ich will kein Expeditionskorps auf Gaia landen. Ich möchte lediglich an Ort und Stelle der Ereignisse sein – oder wenigstens in der Nähe, wenn Sie’s so vorziehen. Liono, finden Sie für mich heraus – es wäre mir unangenehm, erst lange mit einem Krisenstab diskutieren zu müssen, der so beschränkt ist, wie man’s nach hundertzwanzig Jahren des Friedens wohl erwarten muß, wogegen Sie sich offenbar weniger leicht aus der Ruhe bringen lassen –, wie viele Kriegsschiffe im Umkreis Sayshells stationiert sind. Kann man ihren Einsatz nach Routine statt nach Mobilisierung aussehen lassen?«
    »In diesen idyllischen Friedenszeiten sind in der Gegend nur wenige Schiffe, da bin ich sicher. Aber ich werde das feststellen.«
    »Zwei oder drei würden schon genügen, vor allem, wenn eins zur Supernova-Klasse zählt.«
    »Was möchten Sie denn damit anfangen?«
    »Ich möchte, daß sie so dicht bei Sayshell patrouillieren, wie es überhaupt geht, ohne einen Zwischenfall auszulösen – und gleichzeitig nahe genug beieinander bleiben, um sich notfalls gegenseitig unterstützen zu können.«
    »Und welche Absicht steckt dahinter?«
    »Flexibilität. Ich will zuschlagen können, wenn ich muß.«
    »Gegen die Zweite Foundation? Wenn Gaia sich sogar gegen den Fuchs abschirmen und schützen konnte, dann wird sie auch dazu imstande sein, sich heute eine Handvoll Raumschiffe vom Halse zu halten.«
    »Mein Freund«, entgegnete die Branno mit kriegerischem Glitzern in den Augen, »ich habe erwähnt, daß nichts und niemand perfekt ist, nicht einmal Hari Seldon. Bei der Ausarbeitung seines Plans hat er nicht den Umstand überwinden können, daß er ein Kind seiner Zeit war, ein Mathematiker in der Ära eines untergehenden Imperiums, als alle Technik verfiel. Daraus ergibt sich, daß er in seinem Plan den technischen Fortschritt nicht genügend berücksichtigen konnte. Die Gravitationstechnik, um ein Beispiel zu nennen, ist eine ganz neue Richtung des technischen Fortschritts, die er unmöglich vorausgesehen haben kann. Darüber hinaus sind andere Fortschritte erzielt worden.«
    »Gaia kann auch Fortschritte gemacht haben.«
    »In der Isolation? Kommen Sie, kommen Sie! In der Foundation-Föderation leben zehn Billiarden Menschen, und überall unter ihnen wird irgendwie zur Förderung der technischen Weiterentwicklung beigetragen. Eine einzelne, isolierte Welt kann überhaupt nicht zu Vergleichbarem fähig sein. Unsere Raumschiffe werden dort nach dem Rechten schauen, und ich mit ihnen!«
    »Pardon, Bürgermeisterin, was haben Sie gesagt?«
    »Ich selbst werde mit den Schiffen fliegen, die in Sayshells Grenzzonen patrouillieren. Ich will selber sehen, wie es um die Situation steht.«
    Für einen Moment sackte Kodell der Unterkiefer herab. Er schluckte und gab dabei einen sehr vernehmlichen Laut von sich. »Verzeihung, Bürgermeisterin, aber das ist… wenig vernünftig.« Wenn jemals irgend jemandem ein stärkerer Ausdruck auf der Zunge gelegen hatte, dann ganz bestimmt bei dieser Gelegenheit Kodell.
    »Vernünftig oder unvernünftig«, sagte die Branno heftig, »ich werde es tun! Ich habe Terminus und diese endlosen politischen Auseinandersetzungen satt, den persönlichen Zank, die Bündnisse und Gegenbündnisse, die Verrätereien und anschließenden Aussöhnungen. Siebzehn Jahre lang war ich mittendrin, und jetzt möchte ich etwas anderes tun – irgend etwas anderes. Dort draußen…« – sie winkte blindlings seitwärts – »wird vielleicht die ganze galaktische Geschichte verändert, und wenn’s so ist, will ich an diesem Prozeß teilhaben!«
    »Aber Sie besitzen doch keinerlei Einblick in derartige Vorgänge, Bürgermeisterin.«
    »Wer hat die schon, Liono?« Forsch erhob sich die Branno. »Sobald Sie mir die erforderlichen Informationen über die Raumschiffe gebracht und wir alles veranlaßt haben, damit hier der ganze Humbug weiterläuft, werde ich aufbrechen. Und versuchen Sie nicht, Liono, mich durch irgendwelche Manöver in meinem Entschluß zu behindern, sonst werde ich unsere alte Freundschaft im

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