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Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Titel: Foundation 09: Die Suche nach der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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überhaupt keine oder keine bewohnten Planeten, und weshalb sollte Trevize eine unbewohnte Welt anfliegen?«
    »Haben Sie’s mit dem Zentralcomputer versucht? Er hat alle dreihundert Millionen Sterne der Galaxis aufgelistet.«
    »Das höre ich immer wieder, aber verhält es sich wirklich so? Sie wissen so gut wie ich, daß es Tausende von bewohnten Welten geben muß, die der Kartographierung entgangen sind, die wir auf keiner unserer Sternenkarten finden können – nicht bloß auf dieser Karte nicht, sondern ebensowenig durch den Zentralcomputer. Gaia ist anscheinend eine dieser Welten.«
    Kodells Stimme blieb ruhig, sein Tonfall klang nahezu schmeichlerisch. »Bürgermeisterin, es kann ohne weiteres sein, daß wir uns um all das keine Gedanken zu machen brauchen. Mag sein, Trevize versucht’s mit einem Schuß ins Blaue, oder er lügt, und es gibt keine Welt namens Gaia, es befindet sich an den Koordinaten, die er uns überlassen hat, überhaupt kein Stern. Nachdem er Compor begegnet ist und daraus wohl geschlossen hat, daß er verfolgt wird, versucht er womöglich, uns von seiner Fährte zu locken.«
    »Wie sollte ihm das gelingen können? Compor ist dazu imstande, ihm jederzeit und unter allen Umständen zu folgen. Nein, Liono, ich denke an eine ganz andere Möglichkeit, an eine, die ein viel größeres Potential hinsichtlich vorstellbarer Schwierigkeiten aufweist. Hören Sie zu…« Einen Augenblick lang schwieg die Branno. »Dieser Raum ist abgeschirmt, Liono«, sagte sie dann. »Beachten Sie das! Niemand kann uns belauschen, also sprechen Sie bitte völlig freimütig. Und ich werde ebenfalls ganz offen sprechen. Wenn wir die erhaltene Information erst einmal als Tatsache nehmen, liegt diese Gaia etwa zehn Parsek vom Planeten Sayshell entfernt, ist also Bestandteil der Sayshell-Union. Die Sayshell-Union ist eine gründlich erforschte Region der Galaxis. Alle ihre Sternensysteme – bewohnt oder nicht – sind erfaßt, über ihre Bewohner ist so gut wie alles bis in Einzelheiten hinein bekannt. Die einzige Ausnahme ist Gaia. Bewohnt oder unbewohnt, noch nie hat jemand davon gehört, sie ist auf keiner Sternenkarte verzeichnet! Und nun berücksichtigen Sie, daß die Sayshell-Union der Foundation-Föderation gegenüber einen besonderen, eigentümlichen Zustand der Unabhängigkeit bewahrt, genau wie im früheren Sternenreich des Fuchses. Sie ist seit dem Niedergang des Galaktischen Imperiums unabhängig.«
    »Und was soll das alles besagen?« meinte Kodell mit Zurückhaltung.
    »Diese beiden Punkte müssen doch sicherlich irgendwie zusammenhängen. Die Sayshell-Union umfaßt ein vollkommen unbekanntes Planetensystem und sie ist gewissermaßen unnahbar. Die zwei können nicht außerhalb eines wechselseitigen Zusammenhangs existieren. Was Gaia auch sein mag, sie versteht sich zu schützen. Sie sorgt dafür, daß man außerhalb der näheren Umgebung keine Ahnung von ihrer Existenz hat, und sie beschützt ihre Umgebung, so daß Außenstehende sich darin nicht breitmachen können.«
    »Sie wollen sagen, Gaia sei der Sitz der Zweiten Foundation?«
    »Ich behaupte lediglich, daß Gaia unsere aufmerksamste Begutachtung verdient.«
    »Darf ich eine Merkwürdigkeit aussprechen, die sich im Rahmen Ihrer Theorie nicht so recht erklären läßt?«
    »Bitte.«
    »Falls Gaia Sitz der Zweiten Foundation ist, falls sie sich jahrhundertelang physisch gegen Eindringlinge behauptet hat, die gesamte Sayshell-Union als tiefen, breiten Schirm für sich selbst mitbeschützt hat, wenn sie verhindern konnte, daß jedes Wissen um sie nach draußen in die Galaxis sickert – warum ist dieser ganze, bewährte Schutz dann jetzt so plötzlich dahin? Trevize und Pelorat verlassen Terminus und fliegen, obwohl Sie ihnen nahegelegt haben, Trantor anzufliegen, ohne Zögern nach Sayshell und nun nach Gaia. Und zudem können Sie sich hier über Gaia Ihre Gedanken machen und Spekulationen anstellen. Weshalb wird so etwas nicht verhindert?«
    Für geraume Zeit gab Bürgermeisterin Branno keine Antwort. »Ich glaube«, sagte sie schließlich, »weil Ratsherr Trevize irgendwie die Dinge durcheinandergebracht hat. Er hat irgend etwas getan – oder treibt es gegenwärtig –, was den Seldon-Plan irgendwie gefährdet.«
    »Das ist doch sicherlich ausgeschlossen, Bürgermeisterin.«
    »Ich gehe davon aus, daß jedes und jeder seine Mängel hat. Bestimmt war auch Hari Seldon nicht vollkommen. Der Plan weist irgendeine Schwäche auf, und Trevize ist darauf

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