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Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Titel: Foundation 09: Die Suche nach der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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daß er nur äußerst selten in diese Verlegenheit kam. (Preem Palver – dessen Raumreisen wegen ihrer Ausdehnung legendären Charakter besaßen – hatte einmal wehmütig die Bemerkung gemacht, man solle den Erfolg eines Sprechers daran messen, wie wenig Zeit er mit Flügen durchs All zubringen müsse, um das Gelingen des Seldon-Plans zu sichern.)
    Gendibal hatte schon dreimal zuvor eine Verbindungsleine benutzt. Dies war das vierte Mal, und wenn er trotzdem eine gewisse Beunruhigung verspürt hätte, wäre sie ohnehin durch seine Sorge um Sura Novi verdrängt worden. Er hätte keine Mentalik gebraucht, um zu sehen, daß der Schritt hinaus ins Nichts sie völlig verstörte.
    »Ich fierchte mir, Meister«, sagte sie, nachdem er ihr erläutert hatte, was es zu tun galt. »Das is ja völliges Nix, in das ich springen soll.« Wenn nichts anderes, so hätte unmißverständlich ihr Rückfall in den schwerfälligen Hamer-Dialekt den Umfang ihrer inneren Aufgewühltheit gekennzeichnet.
    »Ich kann dich nicht an Bord dieses Schiffes zurücklassen, Novi«, entgegnete Gendibal sanft, »denn ich werde auf das andere umsteigen und muß dich mitnehmen. Es besteht keine Gefahr, weil der Raumanzug dich vor jedem Schaden beschützen wird, und fallen kannst du gar nicht. Auch wenn du deinen Halt an der Verbindungsleine verlieren solltest, bin noch immer ich in deiner Nähe, ich werde die ganze Zeit hindurch auf Armeslänge bei dir sein, so daß ich dich jederzeit festhalten kann. Komm, Novi, zeig mir, daß du tapfer genug bist – nicht nur gescheit genug –, um Forscherin zu werden!«
    Sie erhob keine weiteren Einwände, und Gendibal – obwohl abgeneigt, irgend etwas zu tun, was das natürliche Profil ihrer harmonischen Psyche beeinträchtigen könnte – half ihr nichtsdestoweniger mit einer flüchtigen, oberflächlichen Einflußnahme zur Beruhigung ihrer Gemütsverfassung.
    »Du kannst dich unterwegs nach wie vor mit mir verständigen«, sagte er, als sie beide in den Raumanzügen standen. »Ich kann dich verstehen, wenn du konzentriert denkst. Denk die Wörter nachdrücklich und deutlich, eins nach dem anderen. Du kannst mich verstehen, oder?«
    »Ja, Meister«, antwortete sie.
    Durch die transparente Helmscheibe konnte er erkennen, wie sich ihre Lippen bewegten. »Du brauchst nichts laut auszusprechen, Novi«, sagte er. »Diese Art von Raumanzügen, die wir Forscher verwenden, hat keine Funkgeräte. Wir verständigen uns nur durch den Geist.«
    Ihre Lippen bewegten sich nicht mehr, aber ihre Miene wirkte wieder besorgter. Kannst du mich verstehen, Meister?
    Ohne weiteres, dachte Gendibal zurück, bewegte diesmal ebenfalls nicht die Lippen. Und du mich?
    Ja, Meister.
    Dann komm jetzt mit und verhalte dich genauso wie ich!
    Sie setzten über. Theoretisch war Gendibal die ganze Methode vollkommen klar, wenngleich er sie in der Praxis nur mittelmäßig beherrschte. Der Trick bestand dabei darin, beide Beine zusammen gerade ausgestreckt zu halten und sich nur aus der Hüfte an der Leine entlangzuziehen. Dadurch blieb das Schwerkraftzentrum des Körpers in kontinuierlicher Geradeausbewegung, während die Arme zielsicher das Vorankommen gewährleisten konnten. Er hatte Sura Novi genau das erklärt, und unterwegs begutachtete er, ohne sich umzublicken, ihre Körperhaltung, indem er seine Aufmerksamkeit den motorischen Zentren ihres Gehirns schenkte.
    Fürs erste Mal hielt sie sich recht gut, fast so gut wie Gendibal selbst. Sie unterdrückte ihre Anspannung und befolgte die Weisungen. Wieder einmal war Gendibal mit ihr sehr zufrieden.
    Doch sie war eindeutig froh, als es soweit war, wieder an Bord eines Raumschiffs gehen zu können, und Gendibal ging es ebenso. Während er den Raumanzug ablegte, sah er sich um, und Luxus und Stil der Innenausstattung machten auf ihn einen überwältigenden Eindruck. Er kannte nahezu nichts von allem, was er sah, und bei dem Gedanken, daß er womöglich nur wenig Zeit hatte, um die Handhabung zu lernen, sank sein Mut gehörig. Möglicherweise mußte er von dem Mann, der sich bereits an Bord befand, sachkundigen Rat einholen, und ein derartiges Verfahren war immer schlechter, als wenn man etwas selber gründlich gelernt hatte.
    Dann widmete er sich Compor. Ein paar Jahre älter als er, war Compor hochgewachsen und hager, auf leicht weichliche Weise recht gutaussehend, mit steif gewelltem Haar von frappantem Buttergelb.
    Und Gendibal ersah deutlich, daß dieser Mann nicht nur enttäuscht war von dem

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