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Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Titel: Foundation 09: Die Suche nach der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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entsprechen, wär’s vorstellbar, daß wir erwischt werden, aber rechnen Sie mal die Wahrscheinlichkeit dafür durch, dann werden Sie feststellen, daß Sie eine Billion billionenmal wahrscheinlich an Altersschwäche sterben dürften, bevor Sie die Aussicht von fünfzig zu fünfzig haben, ein so interessantes Phänomen beobachten zu können.«
    »Sie wollen sagen, wenn Sie am Computer sitzen?«
    »Nein«, entgegnete Trevize verächtlich. »Wollte ich den Computer anhand meiner eigenen Sinneswahrnehmungen und Reaktionen bedienen, ein Meteor würde uns treffen, ehe wir’s merken. Der Computer selbst ist es, der die Arbeit leistet, er reagiert millionenmal schneller, als Sie oder ich es könnten.« Abrupt streckte er eine Hand aus. »Kommen Sie, Janov, lassen Sie mich Ihnen vorführen, was der Computer leisten kann, ich möchte Ihnen zeigen, wie der Weltraum wirklich ist!«
    Pelorat stierte ihn an, die Augen ein wenig hervorgequollen. Dann lachte er abgehackt auf. »Ich bin mir gar nicht so sicher, ob ich das überhaupt wissen will, Golan.«
    »Natürlich sind Sie sich nicht sicher, Janov, eben weil Sie nicht wissen, was es ist, was es da kennenzulernen gibt. Nehmen Sie die Chance wahr! Kommen Sie! Kommen Sie mit in meine Kabine!«
    Trevize führte den Professor, zerrte ihn an der Hand halb mit. »Haben Sie schon einmal die Milchstraße gesehen, Janov?« erkundigte er sich, als er am Computer Platz nahm. »Haben Sie sie jemals betrachtet?«
    »Am Himmel, meinen Sie?« fragte Pelorat zurück.
    »Ja, sicher. Wo sonst?«
    »Freilich habe ich sie schon gesehen. Jeder hat sie schon betrachtet. Wenn man nach oben schaut, sieht man sie.«
    »Haben Sie sie sich einmal in einer dunklen, klaren Nacht angeschaut, wenn die Diamanten unterm Horizont stehen?«
    ›Diamanten‹ nannte man auf Terminus jene wenigen Sterne, deren Leuchtkraft ausreichte, um sie an Terminus’ Nachthimmel mit ausreichender Helligkeit sichtbar werden zu lassen. Es handelte sich um eine kleinere Ansammlung von Sternen in einem Bereich von nicht mehr als zwanzig Grad, und infolgedessen gab es nachts längere Zeitspannen, in denen sie allesamt unterhalb des Horizonts standen. Außer diesem Häuflein gab es nur verstreute, schwache Sternchen, gerade noch sichtbar, und den milchigen Schimmer der Galaxis – ein Anblick, wie er zu erwarten war, wenn man sich auf einer Welt wie Terminus befand, die ihre Position ganz am Rand der äußersten galaktischen Spirale hatte.
    »Ich glaube, ja, aber warum soll das so wichtig sein? Das ist ein allgemein bekannter Anblick.«
    »Natürlich ist’s ein bekannter Anblick«, sagte Trevize und seufzte. »Deshalb nimmt ihn nämlich niemand mehr wahr. Warum hinschauen, wenn man’s immer sehen kann? Aber jetzt werden Sie sie richtig sehen, nicht von Terminus aus, wo ständig Dunst und Wolken dazwischenliegen. Sie werden sie sehen, wie man sie von Terminus aus niemals sehen kann, ganz egal, wie genau man hinschaut, ganz gleich, wie dunkel und klar die Nacht sein mag. Ich wünschte mir fast, ich wäre noch nie im Weltraum gewesen, so daß ich die Milchstraße jetzt, so wie Sie, in ihrer ganzen, unverhüllten Schönheit zum erstenmal sehen könnte.«
    Er schob Pelorat einen Stuhl zu. »Setzen Sie sich, Janov! Es kann noch ein Weilchen dauern. Ich muß mich noch weiter mit dem Computer vertraut machen. Nach allem, was ich bis jetzt weiß, ist die Sicht holographisch, wir brauchen also keinen Bildschirm, aber ich glaube, ich kann ein objektives Bild projizieren lassen, so daß Sie’s auch sehen können. Löschen Sie das Licht, ja? Nein, Unfug, das kann der Computer tun. Bleiben Sie sitzen!«
    Trevize stellte den Kontakt mit dem Computer her, und sie hielten sich in warmer Freundlichkeit, fast intim, die ›Hände‹.
    Die Beleuchtung dimmte herab, erlosch ganz; im Dunkeln vollführte Pelorat irgendwelche Regungen.
    »Werden Sie nicht nervös, Janov«, sagte Trevize. »Kann sein, daß ich anfangs noch einige geringfügige Schwierigkeiten mit dem Computer habe, aber ich fange vorsichtig an, und Sie müssen ein bißchen Geduld haben. Sehen Sie’s? Den Halbkreis?«
    Er schwebte vor ihnen in der Dunkelheit. Zuerst noch trüb und ein wenig flackrig, doch er nahm an Schärfe und Helligkeit zu.
    »Ist das Terminus?« Pelorats Stimme klang regelrecht ehrfürchtig. »Sind wir schon so weit entfernt?«
    »Ja, der Raumer ist schnell.«
    Das Raumschiff flog in Terminus’ Nachtschatten ein; der Planet war als breite Halbkugel hellen Lichts

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