Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Titel: Foundation 09: Die Suche nach der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
Vom Netzwerk:
glaubst? Die Seldon Hall?«
    »Und alles, was darin ist«, antwortete Trevize in heftigem Flüstern. »Ich zweifle daran, daß es irgendeinen Sinn hat, sich hier am Rand des Universums zu verstecken, nur weil unsere Vorfahren es getan haben. Ich glaube, wir sollten drinnen sein, im Mittelpunkt von allem anderen.«
    »Aber Seldon widerlegt deine Auffassung. Der Seldon-Plan bewährt sich wie bezweckt.«
    »Ich weiß. Ich weiß. Und jedes Kind auf Terminus wird im Glauben aufgezogen, daß Hari Seldon vor fünfhundert Jahren einen Plan ausgetüftelt hat, in dem er alles voraussah, daß er die Grundlagen der Stiftung auf eine Art und Weise legte, die es ihm erlaubte, gewisse Krisen abzusehen, und daß er dafür gesorgt hat, daß zur Zeit dieser Krisen sein holographisches Bild erscheint und uns das Minimum dessen mitteilt, was an Wissen erforderlich ist, um uns bis zur nächsten Krise durchzuschlagen, und das tausend Jahre lang, bis es uns sicher gelingt, ein größeres Zweites Imperium auf den Ruinen des zerfallenen Imperiums zu errichten, das vor fünf Jahrhunderten zusammengebrochen und seit dreihundert Jahren verschwunden ist.«
    »Golan, weshalb erzählst du mir das alles?«
    »Weil ich dir klarmachen will, daß das ein Schwindel ist. Das alles ist ein Schwindel. Oder falls es anfangs eine reale Bedeutung hatte, dann ist es jedenfalls heute ein Schwindel!«
    Compor musterte den anderen mit forschendem Blick. »Du hast derartige Äußerungen schon einige Male getan, Golan, aber ich dachte immer, du redest nur lächerliches Zeug daher, um mich zu reizen. Bei der Galaxis, jetzt glaube ich, du meinst es tatsächlich ernst!«
    »Natürlich ist’s mein Ernst!«
    »Das kann doch unmöglich sein. Entweder ist dies ein ziemlich schwer verständlicher Scherz auf meine Kosten, oder du bist verrückt geworden.«
    »Weder das eine noch das andere«, sagte Trevize und hakte die Daumen in den Gürtel, als meine er, nun die Gestik seiner Hände nicht länger zu brauchen, um seiner Heftigkeit Ausdruck zu verleihen. »Weder das eine noch das andere. Ich gestehe, ich habe schon früher derartige Spekulationen betrieben, aber nur aufgrund von Intuition. Dank dieser Farce hier heute morgen ist mir plötzlich alles völlig klar, und ich habe meinerseits die Absicht, es auch vor dem Rat klarzustellen.«
    »Du bist verrückt«, sagte Compor.
    »Von mir aus. Komm mit und hör dir’s an!«
    Die beiden gingen die Treppe hinunter. Einzig sie waren zurückgeblieben; sie verließen als letzte die Treppe. Und als Trevize seinem Begleiter ein wenig vorausstrebte, bewegten sich Compors Lippen stumm, hauchten lautlos ein Wort in die Richtung von Trevizes Rücken: Narr!

 
2
     
     
    Bürgermeisterin Harla Branno rief die Teilnehmer der Sitzung des Verwaltungsrates zur Ordnung. Ihre Augen hatten die Versammlung ohne ersichtliches Anzeichen von Interesse gemustert; dennoch bezweifelte keiner der Anwesenden, daß sie alle bemerkt hatte, die zugegen waren, und genauso festgestellt, wer noch fehlte.
    Ihr graues Haar war mit Sorgfalt in einer Weise frisiert, die weder deutlich feminin wirkte, noch männlichen Stil imitierte. Das war nun einmal die Art, wie sie ihr Haar zu tragen pflegte, mehr nicht. Ihr stets sachliches Gesicht war nicht für besondere Schönheit bekannt, aber irgendwie kam es, daß man darin auch nicht nach Schönheit suchte.
    Sie war der fähigste aller Administratoren auf dem Planeten. Niemand konnte ihr die Brillanz eines Salvor Hardin oder Hober Mallow nachsagen, deren abenteuerliche Lebensgeschichten dem ersten Jahrhundert im Dasein der Foundation einen gewissen schillernden Charakter gaben, und daher tat es auch niemand, aber ebensowenig wäre jemand auf den Gedanken verfallen, ihr die Dummheit der Indburs vorzuwerfen, die das Amt des Bürgermeisters zum Erbamt gemacht und nacheinander in der Zeitspanne unmittelbar vor dem Auftreten des Fuchses geherrscht hatten.
    Ihre Reden brachten die Gemüter der Menschen keineswegs in Wallung, sie besaß keine Begabung für dramatisches Gehabe, doch sie verfügte über die Fähigkeit, in aller Ruhe klare Entscheidungen zu treffen und dabei zu bleiben, solange sie die Sicherheit hegte, richtig entschieden zu haben. Ohne jede erkennbar charismatische Eigenschaft, verstand sie es dennoch, die Wähler davon zu überzeugen, daß jene ohne Aufsehen gefällten Entscheidungen richtig sein mußten.
    Weil nach Seldons Lehre historische Veränderungen größtenteils schwer abzuwenden sind (immer unter

Weitere Kostenlose Bücher