Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Titel: Foundation 09: Die Suche nach der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
gehören wird. Ich hätte nicht
gedacht, daß Sie den Wunsch verspüren, mich mitzunehmen.
Wirklich, Sprecher, in meinem Alter halte ich mich nicht länger
für so eine Herzensbrecherin…«
    Man lächelte rings um die Tafel, und selbst der Erste
Sprecher mußte sich bemühen, ein Lächeln zu
verbergen.
    Gendibal spürte den Affront und strengte sich an, die Folgen
abzuschwächen, indem er darauf bedacht war, sich ihrem Leichtmut
anzupassen. Die Mühe war vergeblich.
    »Was ist es denn nun, das Sie vorschlagen?« erkundigte
er sich so maßvoll wie noch möglich. »Ich versichere
Ihnen, ich habe durchaus nicht unterstellt, Sie hätten die
Absicht, mich zu begleiten. Ihr Platz ist hier an der Tafel der
Sprecher, nicht im Drunter und Drüber der Galaxis. Das ist mir
absolut klar.«
    »Völlig meine Meinung, Sprecher Gendibal, völlig
meine Meinung«, sagte die Delarmi. »Mein Vorschlag bezieht
sich auf Ihre Rolle als hamischer Farmer. Um sie unanfechtbar
authentisch zu machen, wer könnte da als Begleiterin besser
herhalten als eine waschechte Hamerin?«
    »Eine Hamerin?« Zum zweitenmal kurz hintereinander war
Gendibal restlos verdutzt, und die Tafel hatte daran ihr diebisches
Vergnügen.
    »Die Hamerin«, konkretisierte die Delarmi.
»Dieselbe, die gedacht hat, sie ersparte Ihnen eine Tracht
Prügel. Dieselbe, die Sie voller Bewunderung anstarrt. Genau
die, deren Verstand Sie untersucht haben, so daß sie Sie
unwissentlich vor noch weit mehr als einer Tracht Prügel
gerettet hat. Ich schlage vor, Sie nehmen sie mit.«
    Gendibals erste Regung war, sich zu weigern, aber er wußte,
daß sie eben damit rechnete. Er würde nur für noch
mehr Belustigung sorgen. Nun war klar, daß der Erste Sprecher,
als er der Delarmi eine Schlappe beibrachte, indem er Gendibal als
seinen Nachfolger nannte, einen Fehler begangen hatte; oder
wenigstens hatte die Delarmi sein Vorgehen rasch in einen Fehler
umgemünzt.
    Gendibal war der jüngste Sprecher. Er hatte die Tafel der
Sprecher verärgert und danach die Anklage seitens seiner
Kollegen zunichte gemacht. Auf ziemlich spürbare Weise hatte er
sie alle gedemütigt. Niemand konnte ihn mit etwas anderem als
Widerwillen als künftigen Vorgesetzten betrachten.
    Dies Problem wäre schwierig genug zu überwinden gewesen,
doch jetzt würden sie sich stets daran erinnern, wie leicht es
der Delarmi gefallen war, ihn lächerlich zu machen, wie sehr sie
es genossen hatten. Das würde sie benutzen, um sie allesamt nur
zu leicht davon zu überzeugen, daß er für das Amt des
Ersten Sprechers zu jung war, daß es ihm dafür an der
Erfahrung und Reife mangele. Während Gendibal fort und unterwegs
war, um seinen Auftrag zu erfüllen, konnten sie gemeinsamen
Druck auf den Ersten Sprecher ausüben und ihn zum Widerruf
seiner Entscheidung bewegen. Oder falls der Erste Sprecher hart
blieb, mußte Gendibal sich zu guter Letzt in einem Amt
befinden, in dem er angesichts einer einheitlichen Opposition
für immer machtlos sein würde.
    Das alles erkannte Gendibal nun im Handumdrehen und war dazu in
der Lage, zu antworten, als könne ihn nichts aus der Ruhe
bringen.
    »Sprecherin Delarmi, ich bewundere Ihren Durchblick«,
sagte er. »Ich wollte die Anwesenden eigentlich
überraschen. In der Tat hatte ich von vornherein die Absicht,
diese Hamerin mitzunehmen – wenn auch nicht aus dem unbestritten
sehr vernünftigen Grund, den Sie angeführt haben. Ich bin
aufgrund ihrer mentalen Eigenschaften zu der Ansicht gelangt,
daß es sich lohnt, sie mitzunehmen. Sie alle haben selbst
Einblick in ihren Verstand erhalten. Sie haben gesehen, wie er
beschaffen ist – erstaunlich intelligent, noch mehr allerdings
klar und simpel, frei von aller Falschheit. Keine mentale
Einflußnahme auf dieses Gemüt kann unbemerkt bleiben, das
haben Sie sicher auch geschlußfolgert. Ich frage mich, ist
Ihnen auch aufgefallen, Sprecherin Delarmi, daß sie als ein
hervorragendes Frühwarnsystem dienen kann? Anhand ihrer Psyche
lassen sich nach meiner Auffassung die ersten symptomatischen
Anzeichen einer mentalistischen Beeinflussung früher feststellen
als durch meine eigenen geistigen Kapazitäten.«
    Eine Art von Schweigen der Verblüffung entstand. »Ach,
darauf ist keiner von Ihnen gekommen?« meinte er leichthin.
»Na, macht nichts. Und jetzt möchte ich mich verabschieden.
Es ist keine weitere Zeit zu verlieren.«
    »Warten Sie!« sagte die Delarmi irritiert, nun zum
drittenmal der Initiative verlustig gegangen. »Was haben

Weitere Kostenlose Bücher