Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Titel: Foundation 09: Die Suche nach der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
von jedem Versuch
abraten, Gaia aufzusuchen.«
    »Ich beabsichtige den Versuch zu wagen«, sagte
Trevize.
    Und Quintesetz erwiderte bedrückt: »Dann beabsichtigen
Sie Selbstmord.«

 
     
Vierzehntes Kapitel
     
Vorwärts!

 
55
     
     
    Janov Pelorat betrachtete die noch trübe Landschaft
draußen im Grauen der Morgendämmerung mit einem Gemisch
aus Bedauern und Unsicherheit.
    »Unser Aufenthalt ist zu kurz, Golan. Das ist eine angenehme
und interessante Welt, finde ich. Ich würde gerne mehr von ihr
kennenlernen.«
    Trevize blickte mit schiefem Lächeln vom Computer auf.
»Glauben Sie, ich nicht? Wir haben auf diesem Planeten nur zwei
anständige Mahlzeiten eingenommen – beide total
andersartig, aber jede exzellent. Ich hätte gerne mehr probiert.
Und die einzigen Frauen, die wir gesehen haben, sind uns nur
flüchtig unter die Augen gekommen… Und ein paar von ihnen
sahen ganz anregend aus… für das, was jemand wie ich so mit
Frauen im Sinn hat.«
    Pelorat rümpfte andeutungsweise die Nase. »Ach, mein
Bester! Diese Kuhglocken, die sie Schuhe nennen, und in die
schreiendsten Farben sind sie gehüllt, und was sie erst mit
ihren Wimpern anstellen! Haben Sie bemerkt, was sie mit den Wimpern
anstellen?«
    »Sie können sich darauf verlassen, ich habe alles
bemerkt, was es an ihnen zu sehen gab, Janov. Ihre Einwände
betreffen bloß Oberflächlichkeiten. Notfalls kann man
Frauen dazu bringen, sich das Gesicht zu waschen, und Schuhe und
bunte Klamotten fliegen zum richtigen Zeitpunkt sowieso
beiseite.«
    »Das glaube ich Ihnen aufs Wort, Golan. Ich habe allerdings
mehr an eine weitere Erforschung dieser Angelegenheiten über die
Erde gedacht. Was man uns bis jetzt von der Erde erzählt hat,
ist so unbefriedigend, so widersprüchlich… Einer Person
zufolge geht’s um Strahlung, nach einer anderen um
Roboter.«
    »Aber in jedem Fall soll sie eine tote Welt geworden
sein.«
    »Gewiß«, sagte Pelorat, »aber es kann sein,
daß das eine wahr ist und das andere unwahr oder daß in
gewissem Umfang beides wahr ist oder daß beides überhaupt
nicht stimmt. Wenn Sie Geschichten hören, Golan, die alles nur
in dichten Nebel der Ungewißheit hüllen, dann müssen
doch auch Sie den Drang verspüren, solche Dinge zu erforschen,
die Wahrheit aufzudecken.«
    »Ich verspüre ihn auch«, sagte Trevize, »bei
jedem Zwergstern in der Galaxis, ich verspüre ihn. Unser akutes
Hauptproblem jedoch ist Gaia. Sobald wir das geklärt haben,
können wir zur Erde fliegen oder auch in den Sayshell-Sektor
zurückkehren, um länger auf Sayshell zu bleiben. Aber erst
kommt Gaia!«
    Pelorat nickte. »Unser akutes Hauptproblem, ja! Wenn wir
Quintesetz abnehmen, was er uns aufgetischt hat, erwartet uns auf
Gaia der Tod. Wollen wir trotzdem hin?«
    »Das frage ich mich selbst«, gestand Trevize.
»Fürchten Sie sich?«
    Pelorat zögerte für einen Moment mit der Antwort, als
untersuche er erst die eigenen Empfindungen. »Ja«, bekannte
er dann unumwunden und in sachlichem Ton.
»Schrecklich.«
    Trevize lehnte sich in seinem Sessel zurück und schwenkte ihn
herum, bis er Pelorat genau gegenübersaß.
»Janov«, sagte er ebenso ruhig und sachlich, »es ist
nicht nötig, daß Sie sich irgendwelchen Risiken aussetzen.
Sagen Sie, daß Sie es so wünschen, und ich lasse Sie mit
Ihrem persönlichen Eigentum und der Hälfte unseres
Guthabens an Credits auf Sayshell zurück. Wenn ich wiederkehre,
hole ich Sie ab, und dann fliegen wir weiter in den Sirius-Sektor,
wenn Sie möchten, zur Erde, falls sie sich dort befindet. Sollte
ich nicht wiederkommen, werden die Vertreter der Foundation auf
Sayshell dafür sorgen, daß Sie nach Terminus heimkehren
können. Ich nehm’s Ihnen nicht übel, wenn Sie hier
bleiben, alter Freund.«
    Einige Augenblicke lang blinzelte Pelorat sehr schnell und
preßte die Lippen fest aufeinander. »Alter Freund?«
meinte er dann mit ziemlich rauher Stimme. »Wir kennen uns nun
– wie lange? Eine Woche oder so? Ist es nicht merkwürdig,
daß ich es ablehne, das Schiff zu verlassen? Ich fürchte mich, aber ich möchte mitkommen.«
    Trevize bewegte seine Hände in einer Geste der Unsicherheit.
»Aber warum? Ehrlich, ich verlang’s nicht von
Ihnen.«
    »Ich bin mir nicht sicher, weshalb, aber ich verlang’s
von mir. Es ist… es ist so… Golan, ich habe Vertrauen zu
Ihnen. Ich habe von Ihnen den Eindruck, daß Sie jederzeit
wissen, was Sie tun. Ich wollte nach Trantor, und dort wäre
– wie ich’s jetzt sehe – vermutlich

Weitere Kostenlose Bücher