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Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Titel: Foundation 09: Die Suche nach der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Laufsteg
durchs All.«
    »Solche Geräte sind für so etwas nicht flexibel
genug. Es wäre viel zu kompliziert, damit zwischen zwei
Raumschiffen eine Verbindung herzustellen. Man braucht etwas, in dem
Stabilität und Flexibilität kombiniert sind.«
    Mit einem dumpfen Dröhnen prallte die Verbindungsleine gegen
den Rumpf der Far Star und versetzte ihn in Schwingung (und
damit auch die darin befindliche Luft). Danach ertönte das
übliche Schleifgeräusch, während das andere Schiff die
erforderliche Feinkorrektur seiner Geschwindigkeit vornahm, um die
Geschwindigkeit beider Raumschiffe einander anzugleichen. Die
Verbindungsleine blieb im Verhältnis zu beiden Raumern
bewegungslos.
    Auf dem Rumpf des anderen Schiffs erschien ein schwarzer Punkt,
weitete sich wie die Pupille eines Auges.
    Trevize stieß ein Brummen aus. »Ein dehnbares
Diaphragma statt einer Schleusenluke.«
    »Nichtmenschlich?«
    »Nicht zwangsläufig, würde ich sagen. Aber
interessant.«
    Eine Gestalt kam zum Vorschein.
    Pelorat preßte einen Moment lang die Lippen aufeinander.
»Wie schade«, meinte er dann mit deutlicher
Enttäuschung in der Stimme. »Menschlich.«
    »Nicht unbedingt«, erwiderte Trevize sachlich. »Bis
jetzt können wir nur erkennen, daß fünf
Extremitäten vorhanden sind. Das können ein Kopf, zwei Arme
und zwei Beine sein – vielleicht aber auch nicht. Warten Sie
mal!«
    »Was ist denn?«
    »Unser Besucher bewegt sich viel schneller und
gleichmäßiger herüber, als ich gedacht habe.
Aha!«
    »Was denn?«
    »Er benutzt irgendeine Art von Antrieb. Keine Raketen, soweit
ich das schon sagen kann, aber er hangelt sich auch nicht
ausschließlich an den Händen herüber. Aber es
muß noch immer keineswegs unbedingt ein Mensch sein.«
    Obwohl die Gestalt an der Verbindungsleine entlang zügig
näherkam, schien das Warten auf sie sich unglaublich lange
hinzuziehen, aber endlich erscholl das Geräusch des
Kontakts.
    »Was für ein Geschöpf das auch ist, es kommt
herein«, konstatierte Trevize. »Ich habe Lust, mich auf es
zu stürzen, sobald es sich zeigt.« Er ballte eine Hand zur
Faust.
    »Ich glaube, wir behalten lieber die Nerven«, riet
Pelorat. »Kann sein, es ist stärker als wir. Es kann
unseren Geist beherrschen. Außerdem sind drüben im Schiff
bestimmt noch mehr von seiner Art. Wir warten besser, bis wir mehr
über das wissen, mit dem wir es zu tun haben.«
    »Sie werden mit jeder Minute vernünftiger, Janov«,
sagte Trevize. »Bei mir ist es umgekehrt.«
    Sie hörten die Luftschleuse in Funktion treten, und
schließlich betrat die Gestalt das Innere des Raumschiffs.
    »Ungefähr normale Größe«, bemerkte
Pelorat gedämpft. »Der Raumanzug könnte durchaus einem
Menschen passen.«
    »So ein Modell habe ich noch nie gesehen, und ich habe von so
was auch noch nicht gehört, aber es fällt sicher nicht
außerhalb der Grenzen menschlicher Fabrikation, finde ich. Der
Anzug besagt gar nichts.«
    Die in den Raumanzug gehüllte Gestalt blieb vor ihnen stehen
und hob ein Glied zum Helm, der offenbar nur von innen transparent
war, falls er überhaupt aus einer Glassubstanz bestand, denn in
seinem Innern ließ sich nichts erkennen.
    Das Glied berührte mit einer raschen Bewegung, die Trevize
nicht ganz zu beobachten vermochte, irgend etwas, und der Helm
löste sich vom Rest des Anzugs. Er klappte zurück…
    …und entblößte das Gesicht einer jungen und
unbestreitbar schönen Frau.

 
71
     
     
    Pelorats ausdruckslose Miene, so schien es, tat alles, um
möglichst entgeistert zu wirken. »Sind Sie ein
Mensch?« stammelte er.
    Die Frau hob ruckartig die Brauen und spitzte die Lippen. Daraus
ließ sich nicht ersehen, ob sie in diesem Augenblick etwas in
einer fremden Sprache gehört hatte, die sie nicht verstand, oder
ob sie sehr wohl verstand und sich über die Fragestellung
wunderte.
    Ihre Hand glitt schnell an die linke Seite des Raumanzugs, der
sich daraufhin der Länge nach öffnete, als hielten ihn nur
lauter winzige Scharniere in einem Stück zusammen. Sie trat
heraus, und der Anzug blieb einen Moment lang ohne Inhalt reglos
stehen. Dann sank er mit einem Seufzen zusammen, das nahezu
menschlich klang.
    Ohne den Anzug sah die Frau sogar noch jünger aus. Ihre
Kleidung war weit und durchsichtig, und die kaum wahrnehmbare
Unterwäsche war nur in Umrissen sichtbar. Die Oberbekleidung
reichte bis zu den Knien hinab.
    Sie hatte kleine Brüste und eine schmale Taille, aber ihre
Hüften waren rund und voll. Ihre Schenkel, die man

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