Foundation 09: Die Suche nach der Erde
nachdenke,
fällt’s mir vielleicht ein, aber eigentlich habe ich an
Geschichte wenig Interesse. So wie ich es sehe, beschränkt sich
mein Interesse auf das, was Gaia für am besten hält. Wenn
Geschichte mir irgendwie abgeht, dann wohl deshalb, weil’s genug
Historiker gibt, oder es kann sein, sie liegt mir einfach nicht. Ich
werde voraussichtlich zur Weltraumtechnikerin ausgebildet. Jedenfalls
teilt man mich immerzu für derartige Schichten ein, und
anscheinend macht’s mir Spaß, und es ist ja logisch,
hätte ich daran keinen Spaß, dann würde
ich…«
Sie sprach ziemlich schnell, fast ohne Atem zu holen, und es
kostete Trevize einige Mühe, eine Zwischenfrage zu stellen.
»Wer ist Gaia?«
Wonne schaute verwundert drein. »Eben Gaia. Pel und Trev,
bitte laßt uns weitermachen. Wir müssen auf die
Oberfläche hinunter.«
»Wir sind doch schon dorthin unterwegs, oder nicht?«
»Ja, aber langsam. Gaia findet, Sie könnten sich viel
schneller fortbewegen, wenn Sie das Potential Ihres Raumschiffs voll
nutzen. Möchten Sie das tun?«
»Wir könnten’s«, antwortete Trevize grimmig.
»Aber wenn ich die Kontrolle über das Schiff
zurückerhalte, ist es nicht wahrscheinlich, daß wir dann
sofort in die entgegengesetzte Richtung davonrasen?«
Wonne lachte. »Sie sind vielleicht komisch. Klar können
Sie in keine Richtung fliegen, in die Gaia Sie nicht fliegen lassen
will. Aber Sie dürfen in der Richtung schneller fliegen, wohin
Gaia Sie fliegen zu sehen wünscht. Verstehen
Sie?«
»Wir haben’s verstanden«, entgegnete Trevize.
»Ich werde mich bemühen, meinen Sinn für Humor zu
bändigen. Wo soll ich auf der Oberfläche
landen?«
»Das ist gleichgültig. Steuern Sie die Oberfläche
an, und Sie werden am richtigen Ort landen. Gaia wird dafür
sorgen.«
»Bleiben Sie bei uns, Wonne«, fragte Pelorat nach,
»damit wir gut behandelt werden?«
»Ich glaube, das läßt sich machen. Lassen Sie uns
mal sehen… die reguläre Gebühr für meine Dienste
– ich meine, für diese Art von Dienstleistungen
– kann hier auf meiner Kontokarte verbucht werden.«
»Und die andere Art von Diensten?«
Wonne kicherte. »Sie sind ein netter alter Knabe.«
Pelorat zuckte zusammen.
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Wonne nahm den Abwärtsflug auf Gaias Oberfläche mit
naiver Erregung auf. »Man spürt gar keine
Beschleunigung«, bemerkte sie.
»Wir verfügen über einen Gravitationsantrieb«,
sagte Pelorat. »Alles beschleunigt als Ganzes, uns
eingeschlossen, also spüren wir nichts.«
»Aber wie funktioniert so ein Antrieb, Pel?«
Pelorat zuckte die Achseln. »Ich glaube, Trev kennt sich
damit aus«, antwortete er, »aber ich bezweifle, daß
er gegenwärtig in der Stimmung ist, um sich darüber zu
unterhalten.«
Trevize hatte das Schiff nahezu rücksichtslos Gaias
Gravitationsquelle entgegengestürzt. Das Schiff reagierte auf
seine Richtungsweisung, aber Wonne hatte ihm bestimmte Warnungen
erteilt. Ein Überschreiten der Feldlinien der vorhandenen
Gravitationskräfte war umständehalber gestattet, wenngleich
nur gegen einen gewissen Widerstand. Jeder Versuch jedoch, wieder
aufzusteigen, mißlang völlig.
Noch immer gehörte das Raumschiff nicht wieder ihm.
»Gehen Sie nicht ein bißchen schnell hinunter,
Golan?« meinte Pelorat in gutartiger Weise.
»Die junge Dame hat gesagt«, erwiderte Trevize mit einer
gewissen Ausdruckslosigkeit des Tonfalls, um sich nichts von seinem
Ärger anmerken zu lassen (allerdings mehr Pelorat zuliebe als
aus irgendeinem anderen Grund), »daß Gaia für alles
sorgt.«
»Klar, Pel«, versicherte Wonne. »Gaia wird nichts
dulden, wodurch dies Schiff gefährdet werden könnte. Ist
was zu essen an Bord?«
»Ja, freilich«, bestätigte Pelorat. »Was
hätten Sie denn gerne?«
»Kein Fleisch, Pel«, erwiderte Wonne in
geschäftsmäßigem Ton, »aber Fisch oder Ei
wäre mir recht, auch jede Sorte Gemüse, die Sie
haben.«
»Einige unserer Lebensmittel stammen von Sayshell,
Wonne«, sagte Pelorat. »Ich weiß nicht genau, was in
den Dosen steckt, aber möglicherweise schmeckt’s
Ihnen.«
»Naja, ich werd’s probieren«, sagte Wonne mit
merklichen Bedenken.
»Sind die Bewohner Gaias Vegetarier?« wollte Pelorat
erfahren.
»Viele.« Wonne nickte nachdrücklich. »Das
hängt davon ab, welche Nährstoffe der Körper in
besonderen Fällen benötigt. In letzter Zeit war ich nicht
hungrig nach Fleisch, deshalb nehme ich an, ich brauche keines. Und
auch auf Süßigkeiten hatte ich keinen Appetit. Käse
schmeckt
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