Foundation 09: Die Suche nach der Erde
Personen würden lediglich feststellen
müssen, daß die großen Muskeln ihrer Rücken und
Gliedmaßen nur noch äußerst widerwillig ihrem Willen
gehorchten.
Gendibal zog das von seinem Bewußtsein kontrollierte
Mentalfeld geballt zusammen. Er intensivierte es und überwand
die Entfernung zwischen den Raumschiffen mit Lichtgeschwindigkeit.
(Die zwei Schiffe waren sich mittlerweile nahe genug, um eine
Durchquerung des Hyperraums mit seinem unvermeidlichen Verlust an
Präzision überflüssig zu machen.)
Und da prallte Gendibal in fassungsloser Verblüffung
zurück.
Das Kriegsschiff der Foundation war von einer wirksamen
Mentalabschirmung umgeben, die in proportionalem Verhältnis zum
Ansteigen der Intensität seines Mentalfelds an Dichte gewann.
Das Kriegsschiff näherte sich keineswegs aus bloßer
Unwissenheit – es besaß eine unerwartete Abwehrwaffe!
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»Aha«, machte die Branno. »Er hat eine Attacke
versucht, Liono. Sehen Sie!«
Die Nadel des Psychometers bewegte sich und erzitterte in ihrem
unregelmäßigen Aufwärtstrend.
Die Entwicklung einer antimentalistischen Abschirmung hatte
Foundationwissenschaftler im Rahmen des geheimsten aller
Forschungsprojekte ganze einhundertzwanzig Jahre lang beansprucht, in
der Geheimhaltung vielleicht nur von Hari Seldons Erarbeitung der
psychohistorischen Analyse selbst übertroffen. Fünf
Generationen von Menschen hatten an der schrittweisen Verbesserung
eines Apparates gearbeitet, der auf keiner zufriedenstellenden
theoretischen Grundlage beruhte.
Ohne die Erfindung des Psychometers, das als Meßinstrument
diente, wären überhaupt keine Fortschritte erzielbar
gewesen, denn es zeigte auf jeder Stufe der Weiterentwicklung die
Richtung und den Grad der Verbesserung an. Niemand verstand zu
erklären, wie es funktionierte, doch alles sprach dafür,
daß es nichtsdestoweniger das Unmeßbare messen konnte und
das Unbeschreibliche in Zahlen ausdrückte. Die Branno hatte das
Gefühl (und etliche Wissenschaftler teilten diese Ansicht),
daß die Foundation, falls es ihr jemals gelang, das
Funktionieren des Psychometers zu begreifen, der Zweiten Foundation
in Sachen Psychokontrolle ebenbürtig sein werde.
Doch dergleichen war Zukunftsmusik. Gegenwärtig mußte
der Mentalschild genug sein, zumal eine überwältigende
Überlegenheit an materiellen Waffen zusätzliche
Rückendeckung gab.
Die. Branno ließ den Funkspruch senden, vorbereitet in einer
männlichen Stimme, der alle emotionalen Untertöne fehlten,
so daß sie bedrohlich seelenlos klang.
»Wir rufen Raumschiff Bright Star und seine Besatzung.
Sie haben in einem gewaltsamen Piratenakt ein Raumschiff der
Raummarine der Foundation-Föderation in widerrechtlichen Besitz
genommen. Wir fordern Sie auf, uns das Schiff und sich selbst
auszuliefern, oder Sie müssen unsererseits mit einem Angriff
rechnen.«
Die Antwort kam in einer völlig natürlichen Stimme.
»Bürgermeisterin Branno von Terminus, ich weiß,
daß Sie an Bord sind. Die Bright Star ist keinem
Piratenakt zum Opfer gefallen. Ihr rechtmäßiger
Kapitän, Munn Li Compor von Terminus, hat mir das Schiff
bereitwillig zur Verfügung gestellt. Ich schlage einen
Waffenstillstand vor, damit wir die Angelegenheiten diskutieren
können, die für alle Betroffenen von Bedeutung sein
dürften.«
»Lassen Sie mich mit ihm verhandeln,
Bürgermeisterin«, flüsterte Kodell.
Die Branno hob gebieterisch einen Arm. »Die Verantwortung
liegt bei mir, Liono.«
Sie adjustierte den Sender und antwortete in einem Tonfall, der
kaum weniger eindrucksvoll und emotionsloser geriet als zuvor die
gekünstelte Stimme.
»Mitglied der Zweiten Foundation, werden Sie sich über
Ihre Lage klar. Wenn Sie nicht unverzüglich kapitulieren,
können wir Ihr Raumschiff in dem Zeitraum, den das Licht
braucht, um von unserem zu Ihrem Raumer zu gelangen, aus dem All
blasen – und sind vollauf bereit, genau das zu tun. Und wir
würden dabei nicht einmal irgend etwas verlieren, denn Sie
besitzen kein Wissen, für das es sich lohnen könnte, Ihr
Leben zu schonen. Uns ist bekannt, daß Sie von Trantor kommen,
und sobald wir mit Ihnen fertig sind, werden wir uns mit Trantor
beschäftigen. Wir sind trotzdem bereit, Ihnen eine Zeitlang
zuzuhören, damit Sie sagen können, was Sie zu sagen haben,
aber da Sie uns kaum irgend etwas von besonderem Wert mitzuteilen
haben dürften, wünschen wir Ihnen allerdings nicht allzu
lange zuzuhören.«
»In diesem Fall«, sagte Gendibal, »erlauben Sie
mir,
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