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Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Titel: Foundation 09: Die Suche nach der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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keineswegs so romantisch
veranlagt wie der junge Trevize. Er mag so was denken, aber
ich bin weit davon entfernt. Und selbst wenn’s so wäre,
wenn die Zweite Foundation ihre Augen und Ohren überall hat,
hätte ein Gs-Gerät sie nicht erst recht auf uns aufmerksam
gemacht? Und hätte der Gebrauch eines solchen Geräts der
Zweiten Foundation nicht gezeigt, daß ein Schutz gegen ihre
geistigen Kräfte vorhanden ist? Ist das Geheimnis einer
derartigen Schutzvorrichtung – auf jeden Fall, bis wir zu ihrer
Benutzung in größerem Maßstab bereit sind –,
etwa nicht nur viel mehr als Trevize wert, sondern sogar mehr als Sie
und ich zusammen? Trotzdem…«
    Sie hatten den Wagen bestiegen, und Kodell fuhr das Fahrzeug
persönlich. »Trotzdem…?« hakte Kodell nach.
    »Was, trotzdem?« meinte die Branno. »Ach so!
Trotzdem ist dieser junge Mann intelligent. Ich habe ihn mindestens
ein halbes Dutzend Mal in verschiedenen Zusammenhängen dumm und
einen Narren genannt, nur damit er nicht den Starken spielt, aber er
ist keineswegs so. Er ist jung und hat zu viele von Arkady Darells
Romanen gelesen, dadurch ist er zu dem Eindruck gelangt, die Galaxis
sei wirklich so, wie sie darin geschildert wird – aber er
besitzt ein schnelles Auffassungsvermögen, und es dürfte
jammerschade sein, ihn abschreiben zu müssen.«
    »Sie sind sicher, daß wir ihn verlieren?«
    »Ziemlich sicher«, sagte die Branno traurig. »Aber
egal, so wird’s besser sein. Wir können keine jungen,
romantischen Burschen gebrauchen, die blindwütig die
haarsträubendsten Dinge verbreiten und dabei möglicherweise
im Handumdrehen alles zerschlagen, was wir in jahrelanger Arbeit
aufgebaut haben. Zudem wird er auf diese Weise einen guten Zweck
erfüllen. Bestimmt erregt er die Aufmerksamkeit der Mitglieder
der Zweiten Foundation – immer vorausgesetzt, sie besteht und
befaßt sich mit uns. Und wenn sie sich mit ihm
beschäftigt, bringt sie uns vielleicht um so weniger
Aufmerksamkeit entgegen. Während ihrer Beschäftigung mit
Trevize gibt sie sich uns vielleicht preis, ohne es zu merken, und
wir erhalten die Möglichkeit und die Zeit, um uns
Gegenmaßnahmen einfallen zu lassen.«
    »Dann zieht Trevize also den Blitz auf sich.«
    Die Lippen der Branno zuckten. »Aha, ja, das ist die
Metapher, die ich schon die ganze Zeit suche. Er ist unser
Blitzableiter, ja, er fängt das Unheil auf und bewahrt uns vor
Schäden.«
    »Und dieser Pelorat, der nahebei stehen dürfte, wenn der
Blitz einschlägt?«
    »Er könnte auch in Mitleidenschaft gezogen werden. Das
läßt sich nicht ändern.«
    Kodell nickte. »Tja, man weiß ja, was schon Salvor
Hardin zu sagen pflegte: – ›Man soll sich nie von der Moral
daran hindern lassen, zu tun, was richtig ist.‹«
    »Im Moment verspüre ich keinen Funken von Moral«,
entgegnete die Branno gedämpft. »Ich verspüre
bloß Müdigkeit bis in die Knochen. Und doch… ich
wüßte eine ganze Menge Leute zu nennen, die ich lieber
abservieren würde als Golan Trevize. Er ist ein gutaussehender
junger Mann. Und natürlich weiß er’s ganz
genau.« Ihre letzten Worte klangen undeutlich, weil ihr schon
die Lider zufielen, und sie sank in oberflächlichen
Schlummer.

 
     
Drittes Kapitel
     
Historiker

 
9
     
     
    Janov Pelorat war weißhaarig, und sein Gesicht wirkte mit
ruhiger Miene reichlich ausdruckslos. Man sah es kaum jemals anders
als mit ruhiger Miene. Er war durchschnittlich in
Körpergröße und Gewicht und besaß die Neigung,
sich ohne Hast zu bewegen und wohlüberlegt zu sprechen. Er
machte einen erheblich älteren Eindruck als seine
zweiundfünfzig Jahre.
    Er hatte Terminus noch nie verlassen, ein recht
ungewöhnlicher Tatbestand, vor allem für jemanden mit
seinem Beruf. Er wußte selbst nicht recht, ob seine
gemächliche Art mit seiner Versessenheit auf alles Historische
im Einklang stand oder ob er sie sich vielmehr trotzdem erhalten
hatte.
     
    Seine Vorliebe hatte ihn ganz plötzlich gepackt, im Alter von
fünfzehn Jahren, als man ihm während einer leichten
Erkrankung ein Buch mit alten Legenden in die Hand drückte.
Darin fand er wiederholt das Thema einer Welt abgehandelt, die allein
war und abgesondert; einer Welt, die sich ihrer Isolation nicht
einmal bewußt war, weil sie niemals etwas anderes gekannt
hatte.
    Unverzüglich hörte er auf zu kränkeln. Binnen zwei
Tagen las er das Buch dreimal und verließ das Bett. Am
folgenden Tag saß er vor seinem Computerterminal und forschte
nach, ob sich in Terminus’

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