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Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Titel: Foundation 09: Die Suche nach der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Universitätsbibliothek
ähnliche Legenden finden ließen.
    Derartige Legenden waren es, die ihn seither ständig
beschäftigten. Terminus’ Universitätsbibliothek hatte
in dieser Hinsicht wenig vorzuweisen, aber im Laufe der Jahre
entdeckte er die Vorzüge des interuniversitären
Datenaustauschs. In seinem Besitz befanden sich Printouts, die von so
weit entfernten Welten wie Ifnia stammten, übermittelt worden
waren durch Hyperwellen-Transfer.
    Er war Professor für Alte Geschichte geworden und hatte
kürzlich – siebenunddreißig Jahre danach –
seinen ersten Urlaub genommen, und dafür hatte er den besonderen
Vorsatz gefaßt, ihn durch eine Reise in den Weltraum (seine
erste) und nach Trantor zu nutzen. Pelorat war sich durchaus
darüber im klaren, daß es für einen Bewohner
Terminus’ ungewöhnlich war, noch nie im All gewesen zu
sein. Allerdings war es nie seine Absicht gewesen, sich auf diese
eigentümliche Art hervorzutun. Es lag nur daran, daß
immer, wenn ihm ein Flug in den Weltraum möglich gewesen
wäre, irgendein neues Buch, eine neue Studie oder eine neuartige
Analyse ihm in die Quere kam. Dann schob er jedesmal den vorgesehenen
Flug auf, bis er die neue Sache gründlich begutachtet und dem
von ihm angesammelten Berg von Erkenntnissen, wenn möglich, eine
weitere Tatsache, eine zusätzliche Spekulation oder auch
bloß eine Vermutung hinzugefügt hatte. Zuletzt bedauerte
er nur, nie eine Reise nach Trantor gemacht zu haben.
     
    Trantor war die Hauptstadt des Ersten Galaktischen Imperiums
gewesen. Zwölftausend Jahre lang war sie der Sitz des Kaisers,
und davor war sie das Zentrum des bedeutendsten präimperialen
Königreichs, das mit der Zeit, nach und nach, alle anderen
Reiche erobert oder auf andere Weise sich angeschlossen hatte, und
aus all diesen Königreichen war das Imperium entstanden.
    Die Stadt Trantor hatte den gesamten Planeten bedeckt, war eine
Stadt ganz aus Stahl gewesen. Pelorat hatte darüber in den
Werken Gaal Dornicks gelesen, der Trantor noch zu Lebzeiten Hari
Seldons selbst besucht hatte.
    Dornicks Werk war nicht mehr erhältlich, und das Exemplar,
das Pelorat besaß, hätte er für einen Betrag in der
Höhe seines halben Jahresgehalts verkaufen können. Aber
jeder Vorschlag, sich davon zu trennen, hätte dem Historiker
lediglich Entsetzen eingejagt.
    Natürlich galt Pelorats hauptsächliches Interesse, was
Trantor betraf, der Galaktischen Bibliothek, damals die
größte Bibliothek in der Galaxis. Trantor war damals
Hauptstadt des größten und am höchsten
bevölkerten Imperiums, das die Menschheit je gesehen hatte, eine
einzige, lückenlose, planetenweite Stadt mit einer
Einwohnerschaft von 40.000.000 000 Menschen, und die Bibliothek hatte
alle Zeugnisse der schöpferischen (und auch weniger
schöpferischen) menschlichen Tätigkeit gesammelt, die volle
Summe des menschlichen Wissens. Und alles war auf so komplexe,
komplizierte Weise in Computern gespeichert worden, daß es
Experten brauchte, um die Computer zu handhaben.
    Am wichtigsten war, die Bibliothek hatte überdauert. Das war
für Pelorats Begriffe an ihr das Beachtlichste. Als vor
zweieinhalb Jahrhunderten Trantor fiel und geplündert worden
war, geschahen dort fürchterliche Verheerungen, und die aus
jener Zeit überlieferten Geschichten von Tod und menschlichem
Leid eigneten sich nachgerade nicht zur Wiederholung – doch die
Bibliothek war erhalten geblieben, weil (wie es hieß) die
Studenten der Universität sie unter Einsatz eigens einfallsreich
ersonnener Waffen verteidigten und schützten – allerdings
nahm man heute vielfach an, der Abwehrkampf der Studenten sei
gehörig romantisch verklärt worden.
    Auf jeden Fall überstand die Bibliothek die Periode der
Verwüstung. Ebling Mis hatte sich mitten auf einer Ruinenwelt in
einer intakten Bibliothek betätigen können, als er drauf
und dran war, die Zweite Foundation zu entdecken (der Geschichte
zufolge, an die Terminus’ Einwohner glaubten, der Historiker
jedoch stets Vorbehalte entgegenzubringen pflegten). Die drei
Generationen von Darells – Bayta, Toran und Arkady Darell –
waren zur einen oder anderen Zeit alle auf Trantor gewesen. Arkady
Darell hatte die Bibliothek aber nicht aufgesucht, und seit ihrer
Zeit spielte die Bibliothek in der Geschichte der Galaxis keine Rolle
mehr.
    Eineinviertel Jahrhunderte lang war kein Angehöriger der
Foundation auf Trantor gewesen, doch bestand kein Grund zu der
Annahme, die Bibliothek sei nicht länger vorhanden.

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