Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde
an das dachte, was Sie Janov vielleicht antun könnten.
Jetzt bin ich an der Reihe. Kommen Sie, Wonne, lassen Sie uns Freunde
sein! Sie dürfen mich weiter auf die Vorteile Galaxias
hinweisen, und ich darf weiterhin Ihre Argumente von mir weisen.
Trotzdem und auch weil das so ist, wollen wir Freunde sein.« Und
er streckte ihr die Hand hin.
»Natürlich, Trevize«, sagte sie, und ihre
Hände umfaßten einander kräftig.
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Trevize grinste. Es war ein inneres Grinsen, denn seine Mundwinkel
verzogen sich dabei nicht.
Als er mit dem Computer gearbeitet hatte, um den Stern –
falls es einen solchen gab – gemäß dem ersten
Koordinatensatz zu finden, hatten Pelorat und Wonne ihm dabei
aufmerksam zugesehen und ihm Fragen gestellt. Jetzt blieben sie in
ihrem Zimmer und schliefen oder entspannten sich zumindest und
überließen die Aufgabe allein Trevize. Es war in gewisser
Weise schmeichelhaft, weil Trevize daraus den Eindruck gewann,
daß sie jetzt die Tatsache akzeptierten, er wisse, was er tue,
und weder Überwachung noch Aufmunterung brauche. Was das betraf,
so hatte Trevize aus der ersten Episode genügend Erfahrung
gewonnen, um sich noch mehr auf den Computer verlassen zu
können. Er hatte das Gefühl, daß er, wenn nicht gar
keine, so doch weniger Überwachung brauchte.
Ein weiterer Stern – leuchtend und auf der galaktischen Karte
nicht registriert – erschien. Dieser zweite Stern leuchtete
heller als der, um den Aurora kreiste, und das ließ die
Tatsache, daß er im Computer nicht registriert war, noch
bedeutsamer erscheinen.
Trevize staunte über die Eigentümlichkeiten der antiken
Tradition. Ganze Jahrhunderte konnte man wie im Teleskop
zusammendrängen oder ganz aus dem Bewußtsein verschwinden
lassen. Ganze Zivilisationen waren möglicherweise so ins
Vergessen verbannt worden. Und doch gab es aus jenen Jahrhunderten,
aus jenen Zivilisationen herausgepickte Fakten, vielleicht ein oder
zwei, an die man sich unverzerrt erinnerte – wie etwa diese
Koordinaten.
Er hatte Pelorat gegenüber eine diesbezügliche Bemerkung
gemacht, und Pelorat hatte ihm darauf sofort erwidert, daß es
genau dies sei, was das Studium der Mythen und Legenden so reizvoll
machte. »Der Trick besteht darin«, hatte Pelorat gesagt,
»herauszuarbeiten oder einfach zu entscheiden, welche Teile
einer Legende historische Wahrheiten darstellen könnten. Das ist
nicht leicht, und wenn sich verschiedene Mythologen damit befassen,
dann geraten sie mit hoher Wahrscheinlichkeit an unterschiedliche
Komponenten, je nachdem, was ihnen am besten in den Kram
paßt.«
»Jedenfalls war der Stern genau da, wo er nach Deniadors
Koordinaten – die der Computer für die abgelaufene Zeit
korrigiert hatte – hätte sein müssen.«
In diesem Augenblick war Trevize bereit, eine beträchtliche
Summe darauf zu wetten, daß auch der dritte Stern an Ort und
Stelle sein würde. Und wenn das der Fall war, dann war Trevize
bereit, auch jene Legende zu glauben, daß es insgesamt
fünfzig Verbotene Welten gab (trotz der verdächtig runden
Zahl) und sich dann zu fragen, wo die anderen siebenundvierzig sein
mochten.
Eine bewohnbare Welt, Verbotene Welt, fand sich auf einer
Kreisbahn um den Stern – und als es soweit war, erzeugte ihre
Anwesenheit in Trevizes Bewußtsein nicht einmal einen Hauch von
Überraschung. Er war absolut sicher gewesen, daß sie da
sein würde. Er lenkte die Far Star in einen hohen Orbit
über den Planeten.
Die Wolkenschicht war spärlich genug, daß man die
Planetenoberfläche recht gut vom Weltraum aus sehen konnte. Es
handelte sich um eine wäßrige Welt, wie es fast alle
bewohnbaren Welten waren. Es gab einen durchgehenden tropischen Ozean
und zwei durchgehende polare Ozeane. In mittlerer Breite gab es einen
mehr oder weniger schlangenförmigen Kontinent, der die ganze
Welt umgab und zu beiden Seiten Buchten hatte, so daß auf diese
Weise gelegentlich ein schmaler Isthmus entstand. Und auf der anderen
Seite des Planeten war die Landoberfläche in drei große
Teile zergliedert, und jeder der drei Teile war im Norden
ausgedehnter als der gegenüberliegende Kontinent.
Trevize wünschte sich, er verstünde mehr von
Klimatologie, um aus dem, was er sah, eine Prognose über die
mutmaßlichen Temperaturen und Jahreszeiten abgeben zu
können. Einen Augenblick lang spielte er mit dem Gedanken, den
Computer an dem Problem arbeiten zu lassen. Aber eigentlich kam es im
Augenblick gar nicht auf das Klima an.
Viel wichtiger war,
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