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Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde

Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde

Titel: Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Wärmestrahlung gibt, keinerlei
sonstige.«
    »Also doch keine menschlichen Wesen?«
    »Das frage ich mich eben. Wonne ist in der Kombüse und
versucht sich zu konzentrieren. Ich habe willkürlich einen
Nullmeridian für den Planeten festgesetzt, und das bedeutet,
daß er im Computer jetzt in Längen- und Breitengraden
aufgeteilt ist. Wonne hat ein kleines Gerät, und sie drückt
immer auf einen Knopf, wenn sie eine ungewöhnliche Konzentration
robotischer Aktivität oder auch nur einen Hauch von menschlichem
Denken wahrnimmt. Das Gerät ist an den Computer angeschlossen,
der auf diese Weise alle Längen und Breiten registriert. Wir
werden ihm die Wahl eines geeigneten Landeplatzes
überlassen.«
    Pelorat schien das nicht ganz recht zu sein. »Ist es klug,
die Wahl dem Computer zu überlassen?«
    »Warum nicht, Janov? Es ist ein sehr kompetenter Computer.
Außerdem, wenn man schon selbst keine Grundlagen für eine
Entscheidung hat, was schadet es da, die Wahl des Computers
wenigstens in Betracht zu ziehen?«
    Pelorats Gesicht hellte sich auf. »Das hat etwas für
sich. In ein paar der ältesten Legenden ist davon die Rede,
daß Menschen Entscheidungen getroffen haben, indem sie
Würfel auf den Boden warfen.«
    »Oh? Was soll das denn bewirken?«
    »Jede Würfelfläche steht für eine
Entscheidung: ja - nein – vielleicht – aufschieben –
und so weiter. Die Fläche, die nach oben zu liegen kommt,
würde den Rat bedeuten, dem man folgen soll. Oder sie
ließen eine Kugel in einer Scheibe mit Vertiefungen laufen, wo
die Entscheidungen bei den jeweiligen Löchern angegeben sind.
Manche Mythologen denken, daß es sich dabei eher um
Glücksspiele als um Lotterien handelte, aber meiner Meinung nach
ist da ohnehin kein großer Unterschied.«
    »In gewisser Weise«, meinte Trevize, »spielen wir
ein Glücksspiel, indem wir unseren Landeplatz
wählen.«
    Wonne kam aus der Kombüse und hörte die letzte
Bemerkung. »Kein Glücksspiel«, sagte sie. »Ich
habe ein paar ›vielleicht‹ und dann ein sicheres
›ja‹ gedrückt, und zu dem ›ja‹ gehen
wir.«
    »Und weshalb ›ja‹?« fragte Trevize.
    »Ich habe einen Hauch menschlichen Denkens wahrgenommen.
Eindeutig. Unverkennbar.«

 
44
     
     
    Es hatte geregnet, denn das Gras war naß. Am Himmel huschten
die Wolken vorbei und sahen so aus, als würden sie jeden
Augenblick aufbrechen. Die Far Star hatte neben einer kleinen
Baumgruppe weich aufgesetzt. (Für den Fall, daß es hier
wilde Hunde gibt, dachte Trevize, nur zum Teil im Spaß.) Sie
waren ringsum von Terrain umgeben, das wie Weideland aussah, und beim
Landeanflug hatte Trevize in der Umgebung Bodenformationen gesehen,
die wie Obstgärten und Kornfelder aussahen – und diesmal
ganz unverkennbar grasende Tiere.
    Aber es gab keine Bauwerke. Nichts Künstliches, nur daß
die Regelmäßigkeit der Bäume in dem Obsthain und die
scharfen Grenzen zwischen den Feldern selbst so künstlich waren,
wie das eine Mikrowellenempfängerstation gewesen wäre.
    Aber war es möglich, daß diese Künstlichkeit von
Robotern erzeugt war? Ohne menschliche Wesen?
    Trevize schnallte sich ruhig seine Halfter um. Diesmal hatte er
sich davon überzeugt, daß beide Waffen funktionsfähig
und voll geladen waren. Er bemerkte Wonnes Blick und hielt inne.
    »Nur zu!« sagte sie. »Ich glaube nicht, daß
Sie sie brauchen werden, aber das habe ich schon einmal geglaubt,
nicht wahr?«
    »Würden Sie auch gerne Waffen haben, Janov?« sagte
Trevize.
    Pelorat schauderte. »Nein, danke, wenn Sie und Wonne dabei
sind, Sie mit physischen Waffen und Wonne mit psychischen, habe ich
nicht das Gefühl, in Gefahr zu sein. Wahrscheinlich ist es feige
von mir, mich hinter Ihnen zu verstecken, aber ein richtiges
Schamgefühl will sich in mir nicht einstellen, weil ich so
dankbar bin, keine Gewalt anwenden zu müssen.«
    »Ich verstehe«, sagte Trevize. »Sie dürfen nur
nirgends alleine hingehen. Wenn Wonne und ich uns trennen, dann
bleiben Sie bei einem von uns. Daß Sie nur ja nicht einer
plötzlichen Regung von Neugierde folgen und wegrennen.«
    »Darüber brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen,
Trevize«, sagte Wonne. »Ich werde darauf achten.«
    Trevize verließ das Schiff als erster. Es wehte ein heftiger
Wind, der nach dem Regenguß recht kühl war, aber Trevize
war das willkommen. Wahrscheinlich war es vor dem Regen unbehaglich
warm und feucht gewesen. Er sog überrascht die Luft ein. Der
Geruch des Planeten war herrlich. Jeder Planet hatte seinen

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