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Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde

Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde

Titel: Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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anzutreten.
    »Golan, mein Lieber«, sagte Pelorat, »kann ich Sie
für ein paar Augenblicke sprechen? Sie sind doch nicht zu
beschäftigt?«
    »Ganz und gar nicht beschäftigt. Der Computer erledigt
alles, sobald ich ihm die richtigen Anweisungen erteilt habe. Und
manchmal scheint er meine Anweisungen sogar zu ahnen und führt
sie aus, bevor ich sie artikulieren kann.« Trevize strich
liebevoll über das Pult.
    »Wir haben uns angefreundet, Golan«, sagte Pelorat,
»und das in der kurzen Zeit, die wir einander kennen, obwohl ich
zugeben muß, daß es mir eigentlich gar nicht wie eine
kurze Zeit vorkommt. So viel ist geschehen. Es ist wirklich
eigenartig, wenn ich an mein einigermaßen langes Leben
zurückdenke, daß sich die Hälfte von allem, was ich
erlebt habe, in die letzten paar Monate gedrängt hat. So scheint
es mir zumindest. Ich würde fast annehmen…«
    Trevize hob die Hand. »Janov, jetzt entfernen Sie sich von
Ihrem eigentlichen Thema, da bin ich ganz sicher. Sie haben
angefangen, indem Sie sagten, daß wir uns in kurzer Zeit recht
gut angefreundet haben. Ja, das ist so. Ich empfinde das genauso.
Aber was das betrifft, kennen Sie Wonne noch viel kürzere Zeit
und haben sich noch mehr mit ihr angefreundet.«
    »Das ist natürlich etwas anderes«, gestand Pelorat
und räusperte sich etwas verlegen.
    »Natürlich«, sagte Trevize, »aber was folgt
aus unserer kurzen Freundschaft?«
    »Wenn es zutrifft, mein lieber Junge, daß wir immer
noch Freunde sind, wie Sie gerade sagten, dann muß ich auf
Wonne übergehen, die, wie Sie ebenfalls gerade gesagt haben, mir
besonders lieb ist.«
    »Ich verstehe. Und was wollen Sie damit sagen?«
    »Ich weiß, daß Sie Wonne nicht mögen, Golan,
aber um meinetwillen würde ich mir wünschen…«
    Trevize hob die Hand. »Einen Augenblick. Ich bin von Wonne
nicht gerade überwältigt, aber ich empfinde keineswegs
Abneigung gegen sie. Sie ist eine attraktive junge Frau, und selbst
wenn sie das nicht wäre, wäre ich um Ihretwillen bereit,
sie so zu sehen. Gaia mag ich nicht.«
    »Aber Wonne ist Gaia.«
    »Ich weiß, Janov. Das ist es ja, was die Dinge so
kompliziert macht. Solange ich in Wonne eine Person sehe, gibt es da
kein Problem. Wenn ich sie als Gaia betrachte, dann schon.«
    »Aber Sie haben Gaia keine Chance gegeben, Golan. Schauen
Sie, alter junge, ich will Ihnen ein Geständnis machen. Wenn
Wonne und ich intim sind, läßt sie mich manchmal auf ein
oder zwei Minuten ihr Bewußtsein mit ihr teilen. Nicht
länger, weil sie sagt, ich sei zu alt, um mich da anzupassen.
– Oh, grinsen Sie nicht, Golan, Sie wären dafür auch
zu alt. Wenn ein Isolat wie Sie oder ich mehr als ein oder zwei
Minuten lang ein Teil Gaias bleiben würde, könnte es zu
Gehirnschädigungen kommen, und nach fünf oder zehn Minuten
sogar zu irreparablen Schäden. Wenn Sie es nur erleben
könnten, Golan.«
    »Was? Irreparablen Gehirnschaden? Nein danke.«
    »Golan, jetzt mißverstehen Sie mich absichtlich. Ich
meine, nur diesen kurzen Augenblick des Einsseins. Sie wissen gar
nicht, was Ihnen entgeht. Es ist unbegreiflich. Wonne sagt, es gebe
einen Sinn der Freude. Das ist, als würde man sagen, daß
es einen Sinn der Freude gibt, wenn man endlich einen Schluck Wasser
trinkt, nachdem man fast an Durst gestorben ist. Ich wüßte
nicht einmal, wie ich anfangen sollte, Ihnen zu schildern, wie das
ist. Sie teilen alle Freuden, die eine Milliarde Leute, jeder
für sich, erlebt. Es ist keine beständige Freude; wäre
es das, dann würde man schnell aufhören, sie zu
fühlen. Sie vibriert - glitzert – hat einen seltsamen
pulsierenden Rhythmus, der einen nicht losläßt. Es ist
mehr Freude – nein, nicht mehr - es ist eine bessere Freude, als Sie je separat empfinden können. Ich könnte
weinen, wenn sie mir die Tür wieder
verschließt…«
    Trevize schüttelte den Kopf. »Sie sind erstaunlich
beredt, mein lieber Freund, aber wenn man Sie so schwärmen
hört, könnte man meinen, Sie würden eine
Pseudendorphinabhängigkeit schildern oder vielleicht auch die
Abhängigkeit von irgendeiner anderen Droge, die Sie um den Preis
endlosen Schreckens kurzzeitig Freude empfinden läßt.
Nichts für mich! Ich habe nicht die Neigung, meine
Individualität für ein kurzes Gefühl der Freude zu
verkaufen.«
    »Ich habe meine Individualität immer noch,
Golan.«
    »Aber wie lange werden Sie sie behalten, wenn Sie so
weitermachen, Janov? Sie werden um mehr und mehr von Ihrer Droge
betteln, bis am Ende Ihr Gehirn

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