Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde
hielt ihr etwas scheu die Hand hin. »Wonne«,
sagte er. »Ich habe mich freiwillig erboten, mein Gehirn mit dem
Daneels verschmelzen zu lassen. Er wollte es nicht haben und sagte,
ich sei zu alt. Ich wünschte, er hätte es genommen, wenn
das Fallom für dich gerettet hätte.«
Wonne nahm seine Hand und küßte sie. »Ich danke
dir, Pel, aber der Preis wäre zu hoch, selbst für
Fallom.«
Sie atmete tief und versuchte zu lächeln. »Vielleicht
läßt sich, wenn wir nach Gaia zurückkommen, Platz in
dem globalen Organismus für ein Kind für mich finden –
und dann werde ich Fallom in den Silben seines Namens
unterbringen.«
In dem Moment kam Daneel, als wüßte er, daß die
Angelegenheit erledigt war, auf sie zugeschritten, und Fallom
hüpfte neben ihm her.
Die Kleine fing zu rennen an und überholte ihn. Sie rief
Wonne zu: »Danke, Wonne, daß du mich wieder zu Jemby nach
Hause gebracht und dich um mich gekümmert hast, als wir auf dem
Schiff waren. Ich werde immer an dich denken.« Dann warf sie
sich Wonne an den Hals, und die beiden hielten einander
umschlungen.
»Ich hoffe, daß du immer glücklich sein
wirst«, sagte Wonne. »Ich werde auch an dich denken,
Fallom, Liebes.« Und dann ließ sie sie widerstrebend
los.
Fallom wandte sich Pelorat zu und sagte: »Dank auch dir, Pel,
daß du mich deine Buchfilme hast lesen lassen.« Und dann,
ohne ein weiteres Wort und nach kurzem Zögern, streckte sie ihre
schmale Mädchenhand Trevize entgegen. Er ergriff sie einen
Augenblick lang und ließ sie dann los.
»Viel Glück, Fallom«, murmelte er.
Und Daneel sagte: »Ich danke Ihnen allen für das, was
Sie getan haben, jeder auf seine Art. Sie dürfen jetzt wieder
gehen, denn Ihre Suche ist beendet. Was meine eigene Arbeit angeht,
so wird sie auch bald beendet sein, und jetzt erfolgreich.«
Aber Wonne sagte: »Warten Sie! Wir sind noch nicht ganz
fertig. Wir wissen noch nicht, ob Trevize immer noch der Ansicht ist,
daß die richtige Zukunft für die Menschheit Galaxia ist,
im Gegensatz zu einer endlosen Ansammlung von Isolaten.«
»Das hat er vor einer Weile bereits klargemacht, meine
Dame«, sagte Daneel. »Er hat sich zugunsten Galaxias
entschieden.«
Wonnes Lippen preßten sich zusammen. »Das würde
ich lieber von ihm selbst hören – wie soll es also sein,
Trevize?«
»Wie wollen Sie es denn, Wonne?« fragte Trevize ruhig.
»Wenn ich mich gegen Galaxia entscheide, bekommen Sie vielleicht
Fallom zurück.«
»Ich bin Gaia«, sagte Wonne. »Ich muß Ihre
Entscheidung und den Grund dafür kennen – nur um der
Wahrheit willen.«
»Sagen Sie es ihr, Herr«, meinte Daneel. »Ihr
Bewußtsein ist, wie Gaia weiß, unberührt.«
Und Trevize sagte: »Die Entscheidung lautet für Galaxia.
In meinem Bewußtsein gibt es in dem Punkt keinen Zweifel
mehr.«
103
Wonne blieb eine Zeit, die man vielleicht braucht, um mit
mäßigem Tempo bis fünfzig zu zählen, reglos, so
als würde sie abwarten, bis die Information alle Teile Gaias
erreicht hatte, und sagte dann: »Warum?«
Trevize erklärte: »Hören Sie mir zu! Ich
wußte von Anfang an, daß es für die Menschheit zwei
mögliche zukünftige Entwicklungen gab – Galaxia oder
das Zweite Imperium aus Seldons Plan. Und mir war klar, daß
diese beiden möglichen Zukünfte sich gegenseitig
ausschlossen. Wir konnten Galaxia nicht haben, wenn Seldons Plan
nicht aus irgendeinem Grund einen fundamentalen Fehler enthielt.
Unglücklicherweise wußte ich, mit Ausnahme der beiden
Axiome, auf denen Seldons Plan beruht, nichts über ihn: das
eine, daß eine hinreichend große Zahl menschlicher Wesen
involviert sein muß, damit man die Menschheit statistisch als
eine Gruppe von willkürlich miteinander agierenden Individuen
betrachten kann; und zweitens, daß die Menschheit die Resultate
der psychohistorischen Gleichungen nicht kennen darf, ehe diese
Resultate erreicht sind.
Da ich mich bereits zugunsten Galaxias entschieden hatte, hatte
ich das Gefühl, ich müßte im Unterbewußtsein
Fehler in Seldons Plan kennen, und diese Fehler konnten nur in den
Axiomen liegen, die ich als einzige Bestandteile kannte. Und doch
konnte ich an diesen Axiomen nichts Falsches erkennen. Deshalb
mühte ich mich ab, die Erde zu finden, weil ich das Gefühl
hatte, daß die Erde nicht ohne Grund so sorgfältig
verborgen sein konnte. Ich mußte herausfinden, was das für
ein Grund war.
Ich hatte eigentlich keinen Anlaß, damit zu rechnen,
daß ich eine Lösung finden würde, sobald ich
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