Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde
korrigierten
Koordinaten benutzen – eine Korrektur, die ich nur vermittels
der Sternenkarte durchführen konnte – können wir jetzt
auf das echte Sternenfeld der Galaxis umschalten.«
Wonne wandte ein: »Aber Sie haben nur eine durchschnittliche
Geschwindigkeit für die Verbotene Welt unterstellt. Was ist,
wenn ihre Geschwindigkeit nicht durchschnittlich war? Dann
hätten Sie jetzt nicht die korrekten Koordinaten.«
»Das ist wahr, aber eine Korrektur, die von
durchschnittlicher Geschwindigkeit ausgeht, führt mit fast
absoluter Sicherheit näher zu der echten Position, als wenn wir
überhaupt keine Zeitkorrektur durchgeführt
hätten.«
»Hoffen Sie!« sagte Wonne zweifelnd.
»Genau das tue ich«, sagte Trevize. »Ich hoffe.
– Und jetzt wollen wir uns die echte Galaxis ansehen.«
Die beiden Zuschauer sahen angespannt zu, während Trevize
(vielleicht um seine eigene Spannung zu mildern und den
entscheidenden Augenblick hinauszuzögern) leise weitersprach,
als würde er einen Vortrag halten.
»Es ist viel schwieriger, die echte Galaxis zu
beobachten«, sagte er. »Die Karte im Computer ist eine
künstliche Konstruktion, aus der man Belanglosigkeiten
eliminieren kann. Wenn beispielsweise ein Nebel die Sicht versperrt,
so kann ich ihn entfernen. Wenn der Bildwinkel für das, was ich
benötige, ungeeignet ist, kann ich den Winkel verändern.
Und so weiter. Die echte Galaxis hingegen muß ich so nehmen,
wie ich sie vorfinde, und wenn ich einen Wechsel will, muß ich
mich physisch durch den Weltraum bewegen, was sehr viel mehr Zeit in
Anspruch nehmen wird als das Neujustieren einer Karte.«
Und während er sprach, zeigte der Bildschirm eine Sternwolke,
die so reich an individuellen Sternen war, daß sie wie ein
unregelmäßiger Haufen aussah.
Trevize fuhr fort: »Das ist eine Weitwinkelansicht eines
Abschnitts der Milchstraße, und ich will natürlich den
Vordergrund. Wenn ich den Vordergrund ausweite, dann wird der
Hintergrund im Vergleich dazu zum Verblassen neigen. Der
Koordinatenpunkt liegt nahe genug bei Comporellon, daß ich ihn
etwa auf die Situation sollte ausweiten können, die ich auf der
Karte betrachtet habe. Lassen Sie mich jetzt die nötigen
Instruktionen eingeben – sofern ich lange genug meinen Verstand
behalten kann. letzt!«
Das Sternenfeld weitete sich ruckartig aus, Tausende von Sternen
wurden nach allen Seiten weggeschoben und vermittelten den
Betrachtern ein so wirklichkeitsnahes Gefühl, sich auf dem
Bildschirm darauf zuzubewegen, daß alle drei sich automatisch
zurücklehnten und auf die vermeintliche Vorwärtsbewegung
reagierten.
Die alte Ansicht kehrte zurück, nicht ganz so dunkel, wie sie
auf der Karte gewesen war, aber mit dem halben Dutzend Sterne, so wie
auf dem ursprünglichen Bild. Und da, ganz dicht bei der Mitte,
war ein weiterer Stern, der viel heller leuchtete als die
anderen.
»Da ist er«, sagte Pelorat mit einem fast
ehrfürchtigen Flüstern.
»Das könnte er sein. Ich werde mir vom Computer sein
Spektrum machen und es analysieren lassen.« Es dauerte eine
Weile und dann sagte Trevize: »Spektralklasse G-4, also etwas
weniger hell und kleiner als die Sonne von Terminus, aber ein gutes
Stück heller als die von Comporellon. Und kein Stern der
G-Klasse sollte in der galaktischen Karte des Computers fehlen. Dies
allein schon ist ein deutlicher Hinweis darauf, daß es die
Sonne sein könnte, um die die Verbotene Welt kreist.«
»Besteht die Möglichkeit, daß doch keine
bewohnbare Welt um diesen Stern kreist?« wollte Wonne
wissen.
»Die Möglichkeit besteht, denke ich. In dem Fall werden
wir versuchen, die beiden anderen Verbotenen Welten zu
finden.«
Doch Wonne ließ nicht locker. »Und wenn die beiden
anderen auch nur falscher Alarm sind?«
»Dann werden wir etwas anderes versuchen.«
»Was zum Beispiel?«
»Ich wünschte, ich wüßte das«, sagte
Trevize grimmig.
Teil Drei
Aurora
8. DIE VERBOTENE WELT
31
»Golan«, sagte Pelorat. »Stört es Sie, wenn
ich zusehe?«
»Aber überhaupt nicht, Janov«, sagte Trevize.
»Und wenn ich Fragen stelle?«
»Nur zu!«
Und Pelorat fragte: »Was machen Sie da?«
Trevize wandte den Blick vom Bildschirm. »Ich muß die
Distanz eines jeden Sterns messen, der auf dem Bildschirm in der
Nähe der Verbotenen Welt zu sein scheint, um feststellen zu
können, wie nahe sie wirklich sind. Ich muß ihre
Gravitationsfelder kennen, und dazu brauche ich Masse und Distanz.
Ohne das zu wissen, kann man keinen
Weitere Kostenlose Bücher