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Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde

Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde

Titel: Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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die
Wolkenformationen stimmen, sollten wir ein tieferes Rot erleben, als
wir das gewöhnt sind. Ich weiß nicht, ob Sie es schön
oder deprimierend empfinden werden. Was das betrifft, war es auf
Comporellon wahrscheinlich sogar noch ausgeprägter, aber dort
waren wir ja die ganze Zeit in geschlossenen Räumen.«
    Er drehte sich langsam um und musterte die Umgebung in allen
Richtungen. Die Beleuchtung war tatsächlich eigenartig, und dann
war da noch der ausgeprägte Geruch dieser Welt – oder
zumindest dieses Teils der Welt. Er wirkte ein wenig modrig, beinahe
muffig, aber durchaus nicht unangenehm.
    Die Bäume in der Nähe waren von mittlerer Höhe und
sahen alt aus, mit knorriger Rinde und etwas schief gewachsen, wenn
er auch nicht sagen konnte, ob das an dem Wind lag oder am Boden. Kam
das irgendwie drohende Ambiente dieser Welt nun von den Bäumen
oder war es etwas anderes – weniger Greifbares?
    »Was haben Sie jetzt vor, Trevize?« wollte Wonne wissen.
»Wir sind doch ganz sicher nicht so weit gekommen, um nur die
Aussicht zu genießen.«
    »Vielleicht sollte genau das für den Augenblick meine
persönliche Rolle sein«, meinte Trevize. »Ich
würde vorschlagen, daß Janov sich hier etwas umsieht. Dort
drüben sind Ruinen, und er ist schließlich derjenige, der
den Wert irgendwelcher Aufzeichnungen beurteilen kann, die er dort
vielleicht findet. Ich kann mir vorstellen, daß er Schriften
oder Filme in archaischem Galaktisch verstehen kann, und ich
weiß ganz genau, daß das bei mir nicht der Fall ist.
Außerdem kann ich mir denken, Wonne, daß Sie mit ihm
gehen wollen, um ihn zu beschützen. Was mich betrifft, so werde
ich hier bleiben und Wache stehen.«
    »Wache gegen was? Primitive mit Steinen und Keulen?«
    »Vielleicht.« Und dann verschwand das Lächeln um
seine Mundwinkel und er sagte: »Seltsam, Wonne, mich macht
dieser Ort hier ein wenig unruhig. Warum das so ist, kann ich nicht
sagen.«
    »Komm, Wonne!« sagte Pelorat. »Ich hab’ mein
ganzes Leben lang als Stubenhocker alte Geschichten gesammelt und nie
ein echtes antikes Dokument in der Hand gehalten. Stell dir doch vor,
wenn wir tatsächlich…«
    Trevize blickte ihnen nach, wie sie weggingen, wobei Pelorats
Stimme langsam verhallte, während er eifrig den Ruinen
zustrebte. Wonne hielt mit ihm Schritt.
    Trevize sah ihnen noch eine Weile gedankenverloren nach und wandte
sich dann wieder der Umgebung zu. Was konnte hier sein, was seinen
Argwohn erweckte?
    Er hatte bisher noch nie den Fuß auf eine nicht von Menschen
bewohnte Welt gesetzt, hatte aber viele aus dem Weltraum betrachtet.
Gewöhnlich waren es kleine Welten, zu klein, um Wasser oder Luft
festhalten zu können, aber sie waren immer als Markierung von
Treffpunkten während Flottenmanövern nützlich gewesen
(während seines ganzen Lebens hatte es keinen Krieg gegeben -
und ein Jahrhundert lang vor seiner Geburt auch nicht –, aber
trotzdem wurden Manöver abgehalten), und manchmal dienten sie
auch als Übungsorte in simulierten Notfällen. Schiffe, zu
deren Besatzung er gehört hatte, hatten sich im Orbit um solche
Welten befunden oder waren auch auf ihnen gelandet, aber er hatte nie
Gelegenheit gehabt, das Schiff zu verlassen.
    Stand er jetzt tatsächlich auf einer leeren Welt? Hätte
er dasselbe empfunden, wenn er auf einer der vielen kleinen luftlosen
Welten gestanden hätte, wie er sie während seiner
Ausbildung angetroffen hatte – und auch seitdem?
    Er schüttelte den Kopf. Es hätte ihm nichts ausgemacht,
dessen war er sicher. Er hätte einen Raumanzug getragen, so wie
die unzähligen Male, wenn er sich außerhalb seines Schiffs
im Weltraum befunden hatte. Das war eine vertraute Empfindung, und
der Kontakt mit einem bloßen Felsbrocken hätte an dieser
Vertrautheit nichts geändert, ganz sicher nicht!
    Natürlich – er trug jetzt keinen Raumanzug. Er stand auf
einer bewohnbaren Welt, die sich ebenso behaglich anfühlte wie
vielleicht Terminus – viel behaglicher als Comporellon das
gewesen war. Er fühlte den Wind an seiner Wange, die warme Sonne
auf seinem Rücken, das Rascheln von Vegetation in seinen Ohren.
Alles war vertraut, nur daß es keine menschlichen Wesen auf
dieser Welt gab – zumindest nicht mehr.
    War es das? War es das, was die Welt so unheimlich erscheinen
ließ? Kam es daher, daß es nicht nur eine unbewohnte,
sondern eine verlassene Welt war?
    Er hatte sich noch nie zuvor auf einer verlassenen Welt befunden;
hatte noch nie zuvor von einer verlassenen Welt

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