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Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde

Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde

Titel: Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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besessen
und empfand auch keine Aufwallung von Freundlichkeit gegenüber
Hunden, wenn er einem begegnete. Auch diesmal empfand er keine
derartige Aufwallung. Er dachte vielmehr recht ungeduldig, daß
es wirklich keine Welt gab, auf die diese Geschöpfe den Menschen
nicht begleitet hatten. Es gab zahllose Variationen von ihnen, und
Trevize hatte schon lange den Eindruck, daß jede Welt
wenigstens eine Variation hatte, die ganz charakteristisch für
sie war. Nichtsdestoweniger waren alle Variationen in diesem einen
Punkt konstant: Ob man sie sich nun zur Unterhaltung hielt oder zum
Herzeigen oder für irgendwelche nützliche Arbeit – sie
waren dazu gezüchtet, menschliche Wesen zu lieben und ihnen zu
vertrauen.
    Es war dies eine Art von Liebe und Vertrauen, die Trevize nie
besonders geschätzt hatte. Er hatte einmal mit einer Frau
zusammengelebt, die einen Hund besessen hatte. Dieser Hund, den
Trevize um der Frau willen tolerierte, empfand tiefste Bewunderung
für ihn, folgte ihm überall hin, lehnte sich gegen ihn,
wenn er sich entspannte (mit seinen ganzen fünfzig Pfund),
bedeckte ihn zu höchst unerwarteten Zeitpunkten mit Speichel und
Haar und hockte immer dann, wenn er und die Frau drauf und dran
waren, miteinander zu schlafen, vor der Tür und winselte.
    Trevize war aus dieser Erfahrung mit der festen Überzeugung
hervorgegangen, daß er aus einem nur dem hündischen
Verstand und dessen geruchsanalysierenden Fähigkeiten bekannten
Grund ein fixiertes Objekt hündischer Ergebenheit war.
    Daher betrachtete er den Hund, nachdem die erste Überraschung
vorüber war, mit Sorge. Es war ein großer Hund, schlank
und drahtig, mit langen Beinen. Er starrte ihn ohne sichtliche
Zeichen von Anbetung an. Sein Maul stand offen, was vielleicht ein
begrüßendes Grinsen darstellen sollte, aber die damit
freigelegten Zähne waren ziemlich groß und
gefährlich, und Trevize kam zu dem Schluß, daß er
sich ohne diesen Hund in seiner unmittelbaren Umgebung wesentlich
behaglicher fühlen würde.
    Dann kam ihm in den Sinn, daß der Hund noch nie ein
menschliches Wesen zu Gesicht bekommen hatte, und daß dies
wahrscheinlich für zahlreiche vorangegangene Hundegenerationen
ebenfalls galt. Der Hund mochte daher ebenso überrascht und
unsicher über das plötzliche Auftauchen eines menschlichen
Wesens sein, wie Trevize das beim Anblick des Hundes war. Trevize
hatte zumindest den Hund schnell als das erkannt, was er war. Den
Vorteil hatte der Hund nicht. Er war immer noch verwirrt und
vielleicht sogar beunruhigt. Es würde ganz eindeutig
gefährlich sein, ein so großes und mit so großen
Zähnen ausgestattetes Tier in einem beunruhigten Zustand zu
belassen. Trevize begriff, daß es notwendig sein würde,
sofort freundschaftliche Beziehungen herzustellen. Also bewegte er
sich sehr langsam auf den Hund zu (natürlich keine
plötzlichen Bewegungen). Er streckte die Hand aus, bereit, sie
beschnüffeln zu lassen, und gab weiche, besänftigende
Geräusche von sich, die im großen und ganzen auf
›nettes Hündchen‹ hinausliefen – etwas, das ihm
ungeheuer peinlich war.
    Der Hund zog sich, ohne Trevize aus den Augen zu lassen, einen
Schritt oder zwei zurück, als empfände er Mißtrauen.
Dann verzog sich seine Oberlippe, er fletschte die Zähne, seiner
Kehle entrang sich ein knurrendes Geräusch. Obwohl Trevize noch
nie ein solches Verhalten an einem Hund erlebt hatte, konnte man es
doch unmöglich als etwas anderes als eine Drohung
interpretieren. Trevize blieb daher stehen und erstarrte. Seine Augen
nahmen eine Bewegung an der Seite wahr, und sein Kopf drehte sich
langsam herum. Zwei weitere Hunde waren aufgetaucht. Sie sahen ebenso
tödlich wie der erste aus. Tödlich? Das Adjektiv kam ihm
erst jetzt in den Sinn, aber es war unverkennbar, daß genau
dieses Wort das richtige war.
    Plötzlich schlug sein Herz wie wild. Der Weg zum Schiff war
ihm versperrt. Er konnte nicht ziellos zu rennen anfangen, denn diese
langen Hundebeine würden ihn nach wenigen Metern einholen. Wenn
er die Stellung hielt und den Blaster benutzte, dann würden die
anderen beiden ihn ohne Zweifel anspringen, während er einen
tötete. In der Ferne konnte er weitere Hunde näher
rücken sehen. Verfügten sie etwa über irgendeine
Möglichkeit, sich untereinander zu verständigen? Jagten sie
etwa in Rudeln?
    Langsam bewegte er sich nach links, in eine Richtung, in der es
keine Hunde gab – noch nicht. Langsam. Langsam.
    Die Hunde bewegten sich mit ihm. Er war

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