Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde
Zelle mehr.«
»Ich verstehe, was Sie meinen«, sagte Trevize. »Ich hoffe nur, daß Sie auch Janovs Gefühle in Betracht ziehen.«
»Im Zusammenhang mit einem möglichen Kind für mich? Darüber hat es nie ein Gespräch gegeben und wird es auch keines geben.«
»Nein, das meine ich nicht. – Mir fällt nur auf, daß Sie sich mehr und mehr für Fallom interessieren. Janov könnte das Gefühl bekommen, vernachlässigt zu werden.«
»Er wird nicht vernachlässigt und interessiert sich ebensosehr für Fallom wie ich. Im Gegenteil, sie ist etwas, was uns sogar einander noch näherbringt. Könnte es sein, daß Sie derjenige sind, der sich vernachlässigt fühlt?«
»Ich?« Er war echt verblüfft.
»Ja, Sie. Ich verstehe Isolaten ebensowenig, wie Sie Gaia verstehen. Aber ich habe das Gefühl, daß Sie es genießen, auf diesem Schiff der zentrale Punkt jeder Aufmerksamkeit zu sein. Es könnte also durchaus sein, daß Sie sich von Fallom verdrängt fühlen.«
»Das ist doch unsinnig.«
»Nicht unsinniger als Ihre Andeutung, ich würde Pel vernachlässigen.«
»Dann sollten wir Waffenstillstand schießen und damit aufhören. Ich werde versuchen, Fallom als Mädchen zu sehen und mir nicht über Gebühr Sorgen darüber machen, daß Sie Janovs Gefühle verletzen könnten.«
Wonne lächelte. »Danke. Dann ist alles gut.«
Trevize wandte sich ab, und in dem Augenblick sagte Wonne: »Warten Sie!«
Trevize drehte sich wieder um und sagte mit einer Spur Müdigkeit in der Stimme. »Ja?«
»Mir ist ganz klar, Trevize, daß Sie traurig und bedrückt sind. Ich werde nicht versuchen, in Ihrem Bewußtsein herumzustochern, aber vielleicht wollen Sie mir sagen, was Sie bedrückt. Gestern sagten Sie, es gäbe einen geeigneten Planeten in diesem System, und schienen darüber recht erfreut zu sein. – Er ist doch immer noch da, hoffe ich. Ihre Erkenntnis hat sich doch nicht als Irrtum erwiesen?«
»Es gibt einen geeigneten Planeten im System, und er ist auch noch da«, sagte Trevize.
»Und hat er die richtige Größe?«
Trevize nickte. »Da er passend ist, hat er auch die richtige Größe. Und er befindet sich auch in der richtigen Entfernung zu dem Stern.«
»Nun, was stimmt dann nicht?«
»Wir sind inzwischen nahe genug herangekommen, um die Atmosphäre analysieren zu können. Es stellt sich heraus, daß er praktisch keine besitzt.«
»Keine Atmosphäre?«
»Praktisch keine. Der Planet ist unbewohnbar, und es gibt außer ihm keinen, der die Sonne umkreist und auch nur die entfernteste Chance hat, bewohnbar zu sein. Bei diesem dritten Versuch haben wir eine Niete gezogen.«
61
Pelorat widerstrebte es sichtlich, sich in Trevizes bedrücktes Schweigen zu drängen. Er stand an der Tür des Cockpits und hoffte allem Anschein nach darauf, daß Trevize ein Gespräch beginnen würde.
Doch das tat der nicht. Wenn ein Schweigen je hartnäckig und stur gewirkt hatte, dann galt das jetzt für ihn.
Schließlich hielt es Pelorat nicht mehr aus, und er sagte recht schüchtern: »Was machen wir jetzt?«
Trevize blickte auf und starrte Pelorat einen Augenblick lang an, wandte sich ab und sagte dann: »Wir fliegen den Planeten an.«
»Aber nachdem er keine Atmosphäre hat…«
»Der Computer behauptet, daß er keine Atmosphäre hat. Bis jetzt hat er mir immer gesagt, was ich hören wollte, und ich habe das akzeptiert. Jetzt hat er mir etwas gesagt, was ich nicht hören will, und ich werde es überprüfen. Wenn der Computer je unrecht haben wird, dann wünsche ich mir, daß es jetzt der Fall ist.«
»Und Sie glauben, daß er unrecht hat?«
»Nein, das glaube ich nicht.«
»Könnten Sie sich einen Grund vorstellen, weshalb er unrecht haben könnte?«
»Nein.«
»Warum machen Sie sich dann die Mühe, Golan?«
Und jetzt drehte Trevize endlich seinen Sessel herum, so daß er Pelorat ansehen konnte. Sein Gesicht wirkte verzerrt, als er sagte: »Begreifen Sie denn nicht, Janov, daß mir einfach nichts anderes einfällt? Wir haben auf den ersten beiden Welten in bezug auf die Lage der Erde eine Niete gezogen, und jetzt ist diese Welt auch eine. Was soll ich denn tun? Von Welt zu Welt weiterziehen, mich umsehen und sagen: ›Entschuldigen Sie. Wo ist die Erde?‹ Die Erde hat ihre Spuren zu gut verwischt. Sie hat nirgends irgendwelche Andeutungen hinterlassen. Langsam glaube ich, sie hat dafür gesorgt, daß wir selbst dann keinen Hinweis finden, wenn er vor unserer Nase liegt.«
Pelorat nickte und meinte: »So etwas
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