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Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde

Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde

Titel: Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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Ähnliches habe ich mir auch gedacht. Macht es Ihnen etwas aus, darüber zu reden? Ich weiß, Sie sind unglücklich, alter Junge, und wollen nicht reden. Sagen Sie es mir also, wenn ich gehen soll, dann lasse ich Sie allein.«
    »Reden Sie nur!« sagte Trevize, und seine Stimme klang dabei fast wie ein Stöhnen. »Was bleibt mir denn Besseres übrig, als Ihnen zuzuhören?«
    »Das klingt zwar nicht, als würden Sie mich wirklich hören wollen, aber vielleicht tut es uns beiden gut«, sagte Pelorat. »Bitte, schneiden Sie mir das Wort ab, wenn Sie meinen, Sie könnten es nicht länger ertragen. Mir scheint, Golan, die Erde braucht nicht nur passive und negative Maßnahmen ergreifen, um sich zu verbergen. Sie braucht nicht nur die Hinweise auf sich löschen. Könnte es nicht sein, daß sie falsche Beweise ausstreut und auf die Weise aktiv an ihrer Tarnung arbeitet?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Nun, wir haben an verschiedenen Orten von der Radioaktivität der Erde gehört. So etwas würde doch jeden dazu veranlassen, seine Versuche einzustellen, die Erde zu finden. Wenn sie wirklich radioaktiv wäre, dann wäre es doch völlig unmöglich, sich ihr zu nähern. Aller Wahrscheinlichkeit nach wären wir dann nicht einmal in der Lage, den Fuß auf sie zu setzen. Selbst Roboter, wenn wir solche hätten, würden möglicherweise die Strahlung nicht überleben und daher für eine aktive Erforschung der Erde ungeeignet sein. Warum also nachsehen? Und wenn sie nicht radioaktiv ist, bleibt sie – wenn man nicht zufällig auf sie stößt – unverletzbar, und selbst dann könnte sie noch über andere Mittel verfügen, sich zu tarnen.«
    Trevize brachte ein schwaches Lächeln zustande. »Es mag Sie wundern, Janov, aber dieser Gedanke ist mir auch in den Sinn gekommen. Es kam mir sogar in den Sinn, daß man diesen unwahrscheinlich riesigen Satelliten erfunden und bewußt in den Legenden der Welt untergebracht hat. Und was den Gasriesen mit dem monströsen Ringsystem angeht, so ist der ebenso unwahrscheinlich und vielleicht auch eine Erfindung. Das alles hat vielleicht nur den Sinn, uns nach etwas suchen zu lassen, was überhaupt nicht existiert, damit wir durch das richtige Planetensystem ziehen, die Erde anstarren und sie einfach abtun, weil sie tatsächlich keinen Satelliten hat und keinen Nachbarplaneten mit drei Ringen oder auch nur eine radioaktive Kruste. Wir erkennen sie deshalb nicht und kommen nicht einmal im Traum darauf, daß wir sie vor Augen haben. – Ich kann mir sogar noch Schlimmeres vorstellen.«
    Pelorat senkte die Augen. »Wie kann es Schlimmeres geben?«
    »Ganz einfach, wenn man mitten in der Nacht anfängt, die grenzenlosen Bereiche der Phantasie nach etwas abzusuchen, das die Verzweiflung noch vertiefen kann. Was ist denn, wenn die Fähigkeit der Erde, sich zu verstecken, unbegrenzt ist? Was, wenn man unser Bewußtsein täuschen kann, wenn wir an der Erde vorbeiziehen, einer Erde mit ihrem riesigen Satelliten und mit ihrem Gasriesen mit den Ringen, und beides nicht sehen? Was, wenn wir das bereits getan haben?«
    »Aber wenn Sie das glauben, weshalb…?«
    »Ich sage nicht, daß ich es glaube. Ich spreche von verrückten Phantasievorstellungen. Wir werden weitersuchen.«
    Pelorat zögerte und meinte dann: »Wie lange noch, Trevize? Ganz sicher wird es doch einmal einen Punkt geben, wo wir aufgeben müssen.«
    »Niemals«, sagte Trevize, fast wild. »Wenn ich den Rest meines Lebens damit zubringen muß, von Planet zu Planet zu ziehen, mich umzusehen und immer wieder zu sagen: ›Bitte, wo ist die Erde?‹, dann werde ich genau das tun. Ich kann Sie und Wonne und selbst Fallom, wenn Sie das wollen, jederzeit nach Gaia zurückbringen und mich allein wieder auf den Weg machen.«
    »O nein. Sie wissen, daß ich Sie nicht verlassen würde, Golan, und Wonne wird das auch nicht tun. Wir werden mit Ihnen von Planet zu Planet springen, wenn wir das müssen. Aber warum?«
    »Weil ich die Erde finden muß, und weil ich sie finden werde. Ich weiß nicht wie, aber ich werde sie finden. - Und jetzt, sehen Sie, ich versuche, eine Position zu finden, von der aus ich die sonnenbeschienene Seite des Planeten studieren kann, ohne von der Sonne behindert zu werden, also lassen Sie mich eine Weile allein.«
    Pelorat verstummte, ging aber nicht. Er sah Trevize dabei zu, wie der die mehr als zur Hälfte im Tageslicht liegende Planetenscheibe auf dem Bildschirm studierte. Für Pelorat schien das Bild keinerlei Einzelheiten zu bieten,

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