Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde
aufkommen müssen.«
Trevize merkte, daß Pelorats Ausdruck sich dabei verfinsterte, und er sagte: »Mr. Kendray, könnte ich Sie unter vier Augen im Pilotenraum sprechen?«
»In Ordnung, aber ich kann nicht mehr sehr lange an Bord bleiben, sonst führt das zu unliebsamen Fragen.«
»Es dauert nicht lang«, sagte Trevize.
Im Pilotenraum schloß Trevize die Tür demonstrativ und sagte dann leise: »Ich bin viel gereist, Mr. Kendray, aber ich war noch nie an einem Ort, wo man die Einwanderungsformalitäten so streng ausgelegt hat, besonders wenn es um Leute von der Foundation oder gar Beamte der Foundation geht.«
»Aber die junge Frau ist nicht von der Foundation.«
»Trotzdem.«
»Diese Dinge laufen wellenförmig«, sagte Kendray. »Es hat hier einige Skandale gegeben, und im Augenblick sieht es ziemlich übel aus. Wenn Sie nächstes Jahr zurückkommen, könnte es sein, daß man Ihnen gar keine Schwierigkeiten machen würde. Aber im Augenblick kann ich nichts tun.«
»Versuchen Sie es, Mr. Kendray«, sagte Trevize, und seine Stimme klang dabei weich, fast schmeichelnd. »Ich werde mich ganz Ihrer Gnade ausliefern und appelliere an Sie von Mann zu Mann. Pelorat und ich sind in dieser Mission schon eine ganze Weile unterwegs, er und ich. Nur er und ich. Wir sind gute Freunde, aber das Ganze hat etwas… nun… etwas Einsames an sich, wenn Sie verstehen, was ich meine. Nun hat Pelorat vor einiger Zeit diese junge Dame gefunden. Ich brauche Ihnen nicht zu sagen, was passiert ist, aber wir haben beschlossen, sie mitzunehmen. Sie sorgt dafür, daß wir gesund bleiben.
Die Sache ist nun die, daß Pelorat auf Terminus eine feste Beziehung hat, wenn Sie verstehen, was ich meine. Aber Pelorat ist ein älterer Mann und ist schon in den Jahren, wo man ein wenig… äh… nun, verzweifelt wird. Wahrscheinlich glauben sie, daß einem das die Jugend zurückbringt oder so etwas. Er kann sie nicht aufgeben. Andererseits, wenn das erwähnt würde – offiziell, meine ich –, würde das für den alten Pelorat auf Terminus eine Menge Ärger bedeuten, wenn er zurückkehrt.
Es erleidet doch niemand einen Schaden, verstehen Sie. Miß Wonne, wie sie sich nennt – ein guter Name, wenn man ihren Beruf in Betracht zieht –, ist nicht besonders intelligent, aber dazu brauchen wir sie auch nicht. Müssen Sie sie denn überhaupt erwähnen? Können Sie nicht einfach nur mich und Pelorat registrieren? Schließlich waren ja auch nur wir beide offiziell registriert, als wir Terminus verließen. Es braucht doch keine offizielle Erwähnung der Frau. Schließlich ist sie absolut frei von irgendwelchen Krankheiten. Das haben Sie doch selbst festgestellt.«
Kendray schnitt ein Gesicht. »Ich will Ihnen wirklich keine Ungelegenheiten bereiten. Ich verstehe die Situation und kann mit Ihnen fühlen, glauben Sie mir das. Hören Sie, wenn Sie glauben, daß es Spaß macht, auf dieser Station monatelang Dienst zu tun, dann haben Sie sich mächtig getäuscht. Und von wegen Männlein und Weiblein gemischt, das können Sie sich auch aus dem Kopf schlagen auf Comporellon.« Er schüttelte den Kopf. »Außerdem habe ich auch eine Frau, also kann ich verstehen. – Aber schauen Sie, selbst wenn ich Sie durchlassen würde, sobald die herausfinden, daß die… äh… Dame keine Papiere hat, steckt sie schon im Gefängnis, und Sie und Mr. Pelorat kriegen Ärger, und zwar so viel, daß man es auch auf Terminus erfährt. Und ich selbst bin dann ganz sicher meinen Job los.«
»Mr. Kendray«, sagte Trevize, »Sie sollten mir das wirklich glauben – sobald ich auf Comporellon bin, kann mir nichts mehr passieren. Ich kann dort mit den richtigen Leuten über meine Mission sprechen, und sobald das geschehen ist, wird es garantiert keinen Ärger mehr geben. Ich werde die volle Verantwortung für das, was hier geschehen ist, übernehmen, falls es je herauskommen sollte - was ich bezweifle. Und außerdem werde ich empfehlen, daß man Sie befördert, und dann wird das auch passieren, weil ich dafür sorgen werde, daß Terminus entsprechenden Druck ausübt. – Und dann können wir doch Pelorat den Gefallen tun.«
Kendray zögerte und sagte schließlich: »Also gut. Ich werde Sie durchlassen – aber lassen Sie sich warnen. Ich werde von diesem Augenblick an anfangen, darüber nachzudenken, wie ich meinen Hintern rette, wenn die Sache rauskommt. Ich habe nicht vor, irgend etwas zu tun, um den Ihren zu retten. Und was noch wichtiger ist, ich weiß, wie diese Dinge auf
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