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Foundation Trilogie 1 - Der Tausend-Jahres-Plan

Foundation Trilogie 1 - Der Tausend-Jahres-Plan

Titel: Foundation Trilogie 1 - Der Tausend-Jahres-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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ihrer Marine überholt haben, sind sie unendlich viel stärker, als sie es noch vor drei Jahrzehnten waren. Ihr Bedarf wächst, und mit ihren neuen Waffen werden sie ihren gesamten Bedarf demnächst mit einem Schlag befriedigen, indem sie Terminus annektieren. Endet Erpressung nicht für gewöhnlich so?«
    »Und was läßt sich Ihrer Meinung nach dagegen tun?«
    »Hören Sie mit dem Bestechen auf, sofort und solange Sie es noch können. Verwenden Sie Ihre Kräfte dazu, Terminus selbst zu stärken - und greifen Sie zuerst an!«
    Hardin betrachtete das blonde Schnurrbärtchen des jungen Burschen mit einem beinahe krankhaften Interesse. Sermak war sich seiner selbst sicher, sonst würde er nicht soviel reden. Zweifellos spiegelten seine Ausführungen die Gedanken eines beträchtlichen Teils der Bevölkerung wider, eines recht beträchtlichen.
    Seine Stimme verriet nichts von der leisen Unruhe in seinem Inneren. Sie klang beinahe lässig. »Sind Sie fertig?«
    »Im Augenblick ja.«
    »Gut. Sehen Sie die eingerahmte Erklärung an der Wand hinter mir? Lesen Sie sie vor, wenn Sie möchten!«
    Sermaks Lippen zuckten. »Dort steht: >Gewalt ist die letzte Zuflucht des Unfähigen.< Das ist eine Alte- Männer-Doktrin, Herr Bürgermeister.«
    »Ich habe mich als junger Mann danach gerichtet, Herr Stadtrat - und zwar mit Erfolg. Sie waren eifrig damit beschäftigt, geboren zu werden, als es geschah, aber vielleicht haben Sie etwas darüber in der Schule gelesen.«
    Er musterte Sermak scharf und fuhr in gemäßigtem Ton fort: »Als Hari Seldon unsere Foundation gründete, geschah es allem Anschein nach zu dem Zweck, eine große Enzyklopädie zu erstellen, und fünfzig Jahre lang folgten wir diesem Irrlicht, bis wir entdeckten, was sein eigentliches Ziel war. Da war es fast schon zu spät. Als die Kommunikation mit den zentralen Regionen des alten Reiches zusammenbrach, fanden wir uns als eine Welt aus Wissenschaftlern wieder, die sich auf eine einzige Stadt konzentrierte, keine Industrie besaß und von neugeschaffenen, ihr feindlich gesonnenen und in vieler Beziehung barbarischen Königreichen umgeben war. Wir stellten ein Inselchen der Atomkraft in diesem Ozean der Barbarei und eine unendlich wertvolle Beute dar.
    Anakreon, damals wie heute das mächtigste der Vier Königreiche, verlangte eine Militärbasis auf Terminus und errichtete sie dann auch. Die seinerzeitigen Beherrscher der Stadt, die Enzyklopädisten, wußten genau, daß dies nur der erste Schritt zur Annektierung des ganzen Planeten war. So stand die Sache, als ich ... an ... die Regierung übernahm. Was hätten Sie nun getan?«
    Sermak zuckte die Achseln. »Das ist eine rein akademische Frage. Ich weiß natürlich, was Sie getan haben.«
    »Trotzdem will ich es wiederholen. Vielleicht haben Sie noch nicht erkannt, worauf ich hinauswill. Die Versuchung war groß, an Kräften aufzubieten, was wir konnten, und uns zum Kampf zu stellen. Das ist der einfachste Ausweg und für die Selbstachtung der befriedigendste, aber fast in jedem Fall der dümmste. Sie hätten ihn gewählt, Sie mit Ihrem Gerede von >zuerst angreifen<. Ich dagegen habe die drei übrigen Königreiche besucht, eins nach dem anderen. Ich habe jedes darauf hingewiesen, daß es die sicherste Methode sei, sich die eigene Kehle durchzuschneiden, wenn sie zuließen, daß das Geheimnis der Atomkraft in die Hände der Anakreoner fiele, und behutsam angeregt, die auf der Hand liegenden Maßnahmen zu ergreifen. Das war alles. Einen Monat, nachdem die anakreonische Streitmacht auf Terminus gelandet war, erhielt der König von Anakreon ein gemeinsames Ultimatum seiner drei Nachbarn. Innerhalb von sieben Tagen hatte der letzte Anakreoner Terminus verlassen.
    Nun sagen Sie mir, wo war hier Gewalt notwendig?«
    Der junge Stadtrat betrachtete nachdenklich seinen Zigarrenstummel und warf ihn in den Verbrennungsschacht. »Ich sehe keine Analogie. Insulin versetzt einen Diabetiker in normalen Zustand, und ein Messer wird dabei absolut nicht gebraucht, aber bei einer Blinddarmentzündung ist eine Operation notwendig. Es läßt sich nicht ändern. Wenn andere Methoden versagt haben, was bleibt dann übrig als >die letzte Zufluchtc, wie Sie es nennen? Es ist Ihre Schuld, daß wir dazu getrieben werden.«
    »Meine? Ach ja, das ist wieder meine Beschwichtigungspolitik. Anscheinend begreifen Sie die unabänderlichen Tatsachen, die unsere Position kennzeichnen, immer noch nicht. Unser Problem war mit dem Abzug der Anakreoner nicht

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