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Foundation Trilogie 1 - Der Tausend-Jahres-Plan

Foundation Trilogie 1 - Der Tausend-Jahres-Plan

Titel: Foundation Trilogie 1 - Der Tausend-Jahres-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Sechsundsechzig.«
    »Ja, aber ich habe keine solche gesunde Verdauung wie Sie.« Hardin zog gemächlich an seiner Zigarre. Er hatte schon lange aufgehört, sich nach dem milden weganischen Tabak seiner Jugend zu sehnen. Jene Zeit, als der Planet Terminus in Verbindung mit jedem Teil des galaktischen Reiches gestanden hatte, war in dem Limbus verschwunden, in den alle guten Zeiten gehen. In demselben Limbus, auf den das galaktische Reich zusteuerte. Wer wohl der neue Kaiser war? Gab es überhaupt einen neuen Kaiser - gab es noch ein Reich? Raum! Dreißig Jahre lang, seit dem Zusammenbruch der Kommunikation hier am Rand der Galaxis, hatte das ganze Universum von Terminus aus sich selbst und den vier es umgebenden Königreichen bestanden.
    Wie die Mächtigen gestürzt waren! Königreiche! Früher waren das Präfekturen gewesen, allesamt Teil der gleichen Provinz, die wiederum Teil eines Sektors gewesen war, der wiederum Teil des allumfassenden galaktischen Reiches gewesen war. Und nun hatte das Imperium die Kontrolle über die entlegeneren Regionen der Galaxis verloren, diese kleinen Splittergruppen von Planeten waren zu Königreichen geworden - mit Königen und Adligen wie aus einer komischen Oper, mit dummen, bedeutungslosen Kriegen und einem Leben, das kläglich in den Ruinen fortgeführt wurde.
    Eine zerfallende Zivilisation. In Vergessenheit geratene Atomenergie. Zur Mythologie verblassende Wissenschaft - bis die Foundation eingeschritten war. Die Foundation, die Hari Seldon zu eben diesem Zweck hier auf Terminus gegründet hatte.
    Lee stand am Fenster, und seine Stimme riß Hardin aus seiner Träumerei. »Sie sind im neuesten Modell eines Bodenwagens gekommen, die jungen Schnösel.« Er machte ein paar unsichere Schritte in Richtung Tür und sah dann zu Hardin hin.
    Hardin lächelte und winkte ihn zurück. »Ich habe Befehl gegeben, sie hier heraufzubringen.«
    »Hierher! Warum? Sie nehmen sie zu wichtig.«
    »Warum alle Zeremonien einer offiziellen Audienz beim Bürgermeister durchgehen? Ich werde zu alt für den Amtsschimmel. Außerdem ist Schmeichelei im Umgang mit jungen Leuten nützlich - vor allem, wenn sie einen zu gar nichts verpflichtet.« Er zwinkerte. »Setzen Sie sich, Lee, und geben Sie mir moralische Unterstützung. Ich werde sie bei diesem jungen Sermak brauchen.«
    »Der Kerl - ich meine Sermak - ist gefährlich«, erklärte Lee mit Nachdruck. »Er hat eine Gefolgschaft, Hardin, also unterschätzen Sie ihn nicht.«
    »Habe ich jemals irgendwen unterschätzt?«
    »Nun, dann nehmen Sie ihn fest. Sie können nachträglich auch diese oder jene Anklage gegen ihn erheben.«
    Hardin ignorierte diesen letzten guten Rat. »Da sind sie, Lee.« In Beantwortung des Signals trat er auf das Pedal unter seinem Schreibtisch, und die Tür glitt zur Seite.
    Einer nach dem anderen marschierten die vier, die die Abordnung bildeten, herein. Hardin winkte sie freundlich zu den Sesseln, die seinem Schreibtisch in einem Halbkreis gegen überstanden. Die jungen Männer verbeugten sich und warteten darauf, daß der Bürgermeister als erster spreche.
    Hardin klappte den eigentümlich verzierten silbernen Deckel der Zigarrenkiste auf, die in den längst vergangenen Tagen der Enzyklopädisten einmal Jord Fara vom Kuratorium gehört hatte. Sie war ein echtes Imperiumsprodukt von Santanni, obwohl die Zigarren, die sie jetzt enthielt, Eigenbau waren. Mit feierlichem Ernst nahmen die vier Mitglieder der Abordnung einer nach dem anderen eine der angebotenen Zigarren und steckten sie wie bei einem Ritual in Brand.
    Sef Sermak, der zweite von rechts, war der jüngste in der jungen Gruppe - und mit seinem exakt geschnittenen, borstigen gelben Schnurrbart und seinen tiefliegenden Augen von unbestimmbarer Farbe der Interessanteste. Die anderen drei tat Hardin fast auf der Stelle ab; sie waren nichts als Mitläufer. Er konzentrierte sich auf Sermak, den Sermak, der während seiner ersten Amtsperiode als Mitglied des Stadtrats diese gesetzte Körperschaft schon mehr als einmal in heillose Verwirrung gestürzt hatte, und an Sermak richtete er seine Worte:
    »Ich habe mir seit Ihrer ausgezeichneten Rede letzten Monat gewünscht, mit Ihnen zu sprechen, Ratsherr. Ihr Angriff auf die Außenpolitik dieser Regierung war sehr geschickt.«
    In Sermaks Augen schwelte es. »Ihr Interesse ehrt mich. Ob der Angriff nun geschickt war oder nicht, jedenfalls war er gerechtfertigt.«
    »Mag sein! Natürlich steht Ihnen eine eigene Meinung zu. Immerhin

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