Foundation Trilogie 1 - Der Tausend-Jahres-Plan
Ausländern, die ohne Ihre Zustimmung und ohne Ihr Wissen arbeiten. Aber wenn Sie dieses fremde Pseudogold annehmen, das in Ihrer Anwesenheit und mit Ihrer Zustimmung sündigerweise aus Eisen hergestellt worden ist, beleidigen Sie die lebenden Geister Ihrer heiligen Ahnen.«
»Immerhin, Gold ist Gold«, meinte der Großmeister zweifelnd, »und es ist nichts als ein Tauschmittel für die heidnische Person eines überführten Verbrechers. Pherl, Sie sind zu kritisch.« Aber er zog seine Hand zurück.
Ponyets sagte: »Sie sind die Weisheit in Person, Verehrungswürdiger. Bedenken Sie - wenn Sie einen Heiden weggeben, verlieren Ihre Ahnen nichts dadurch, wohingegen Sie mit dem Gold, das Sie für ihn bekommen, die Schreine ihrer heiligen Geister verzieren können. Und wäre Gold an sich böse - falls so etwas möglich ist -, würde das Böse zwangsläufig aus ihm entfliehen, sobald Sie das Metall einem derartigen frommen Zweck zuführten.«
»Bei den Gebeinen meines Großvaters!« rief der Großmeister mit überraschender Heftigkeit aus. Seine Lippen teilten sich zu einem schrillen Lachen. »Pherl, was sagen Sie zu diesem jungen Mann? Was er sagt, gilt. Es gilt ebenso wie die Worte meiner Ahnen.«
Pherl erwiderte finster: »Immer vorausgesetzt, daß sich die Gültigkeit nicht als eine Erfindung des Bösen Geistes herausstellt.«
»Ich mache Ihnen ein noch besseres Angebot«, fuhr Ponyets dazwischen. »Nehmen Sie das Gold als Pfand. Legen Sie es als Opfergabe auf die Altäre Ihrer Ahnen und halten Sie mich dreißig Tage lang fest. Wenn es am Ende dieser Zeit kein Zeichen des Mißvergnügens gibt - wenn keine Katastrophen eingetreten sind -, das wäre dann doch ein sicherer Beweis, daß die Opfergabe angenommen wurde. Was kann ich mehr tun?«
Der Großmeister stand auf und forschte in den Gesichtern der Ältesten, und alle gaben ihre Zustimmung kund. Sogar Pherl kaute auf dem fransigen Ende seines Schnurrbarts herum und nickte kurz.
Ponyets dachte lächelnd über die Vorteile einer religiösen Erziehung nach.
29
Die Faszination der Macht
Eine weitere Woche verging, bis es zu einer Zusammenkunft mit Pherl kam. Die Situation war angespannt, aber Ponyets hatte sich mittlerweile an das Gefühl körperlicher Hilflosigkeit gewöhnt. Er hatte die Stadtgrenze unter Bewachung überschritten. Er befand sich in Pherls Vorstadt-Villa unter Bewachung. Da ließ sich nichts anderes tun, als es zu akzeptieren, ohne auch nur einmal über die Schulter zu blicken.
Pherl war außerhalb des Kreises der Ältesten größer und jünger. In seiner lässigen Kleidung sah er überhaupt nicht nach einem Ältesten aus.
»Sie sind ein seltsamer Mann«, erklärte er abrupt. Es war, als zitterten seine dicht beisammen stehenden Augen. »Sie haben in dieser letzten Woche und besonders in diesen letzten beiden Stunden immerfort durchblicken lassen, daß Sie davon ausgehen, ich brauchte Gold. Das ist doch sinnlos, denn wer braucht keins? Warum machen Sie nicht einen Schritt vorwärts?«
»Es ist nicht einfach Gold«, gab Ponyets taktvoll zurück. »Kein einfaches Gold. Nicht nur eine Münze oder auch zwei. Es handelt sich um all das, was hinter dem Gold steckt.«
»Was kann hinter Gold schon stecken?« reizte Pherl ihn.
Seine Mundwinkel zogen sich beim Lächeln nach unten. »Das wird doch nicht die Vorrede zu einer weiteren unbeholfenen Demonstration sein.«
»Unbeholfen?« Ponyets runzelte leicht die Stirn.
»Und wie!« Pherl faltete die Hände und berührte sie leicht mit dem Kinn. »Ich kritisiere Sie nicht. Ich bin überzeugt, daß die Unbeholfenheit Absicht war. Wenn ich mir über das Motiv im klaren gewesen wäre, hätte ich den Verehrungswürdigen davor gewarnt. Also, ich an Ihrer Stelle hätte das Gold auf meinem Schiff hergestellt und es allein angeboten. Die Schau, die Sie vor uns abzogen, und die Feindseligkeit, die Sie dadurch provoziert haben, waren im Grunde überflüssig.«
»Schon«, gab Ponyets zu, »aber da ich ich war, ließ ich es auf die Feindseligkeit ankommen, um Ihre Aufmerksamkeit zu erregen.«
»So einfach war das?« Pherl gab sich keine Mühe, seine verächtliche Belustigung zu verbergen. »Und ich könnte mir vorstellen, daß Sie eine Reinigung von dreißig Tagen vorgeschlagen haben, damit Sie Zeit gewannen, die Aufmerksamkeit in etwas Substantielleres umzuwandeln. Aber wenn sich das Gold nun als unrein erweist?«
Ponyets erlaubte sich eine Spur von Ironie. »Wie das, wenn die Unreinheit von genau den
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