Foundation Trilogie 2 - Der Galaktische General
Nachrichtendienst des Maultiers kündigt ein spezielles Bulletin an. Dachte, Sie würden es sich vielleicht gern anhören.«
»Kann ich machen. Wo ist Bayta?«
»Deckt den Tisch im Speisezimmer und stellt das Menü zusammen - oder beschäftigt sich mit sonst einem Firlefanz.«
Toran setzte sich auf die Liege, die Magnifico als Bett diente, und wartete. Die der Propaganda dienenden speziellen Bulletins< des Maultiers waren von monotoner Gleichförmigkeit. Erst kam martialische Musik, dann ein öliger Sprecher. Die weniger wichtigen Neuigkeiten marschierten eine nach der anderen auf. Dann eine Pause. Dann Fanfaren und die steigende Aufregung und der Höhepunkt.
Toran ließ es über sich ergehen. Mis brummte vor sich hin.
Der Ansager erging sich in den üblichen Redensarten eines Kriegsberichterstatters, die das geschmolzene Metall und verbrannte Fleisch einer Raumschlacht in Laute umsetzen.
»Schnellkreuzergeschwader unter Generalleutnant Sammin schlugen heute hart gegen den von Iss kommenden gemischten Kampfverband zurück ...« Das gesucht ausdruckslose Gesicht des Sprechers auf dem Schirm wich der Schwärze des Raums, durchzuckt von Schiffen, die sich durch die Leere in die tödliche Schlacht stürzten. Die Stimme erklärte in dem tonlosen Donner:
»Die hervorragendste Tat der Schlacht war der Kampf des schweren Kreuzers düster gegen drei feindliche Schiffe der >Nova<-Klasse ...«
Auf dem Schirm erschien eine Nahaufnahme. Ein großes Schiff funkelte, und einer der wütenden Angreifer glühte auf, schwang aus dem Aufnahmebereich, kam zurück und rammte. Die Cluster bockte wild und überlebte den Aufprall, der den Angreifer zurückschleuderte.
Die glatte, pathetisch vorgetragene Berichterstattung ging bis zum letzten Schuß und zur letzten Raumschiffhülle weiter.
Dann kam eine Pause, danach ein in Bild und Ton sehr ähnlicher Bericht des Kampfes bei Mnemon. Als Neuigkeit wurde eine ausführliche Beschreibung eines Landeunternehmens hinzugefügt - das Bild einer bombardierten Stadt - müde, sich zusammenkauernde Gefangene -und so weiter.
Mnemon hatte nicht mehr lange zu leben.
Wieder Pause - und jetzt kam das erwartete Fanfarengeschmetter. Auf dem Schirm erschien der lange, eindrucksvoll von Soldaten gesäumte Korridor, über den sich der Regierungssprecher in der Uniform eines Ratsherrn schnellen Schrittes näherte.
Die Stille war bedrückend.
Die Stimme, die endlich erklang, war feierlich, langsam und hart.
»Auf Befehl unseres Souveräns wird bekanntgegeben, daß der Planet Haven, der sich bisher auf kriegsähnliche Weise seinem Willen widersetzt hat, seine Niederlage eingesteht. In diesem Augenblick besetzen die Streitkräfte unseres Souveräns den Planeten. Die Opposition wurde zerstreut und in kürzester Zeit zermalmt.«
Das Bild verblaßte, der erste Sprecher kehrte zurück und verkündete wichtigtuerisch, daß weitere Entwicklungen Zug für Zug bekanntgegeben werden würden.
Es folgte Tanzmusik, und Ebling Mis stellte ab.
Toran stand auf und ging mit unsicheren Schritten ohne ein Wort hinaus. Der Psychologe traf keine Anstalten, ihn aufzuhalten.
Als Bayta aus der Küche hereinkam, bedeutete Mis ihr mit einem Wink zu schweigen.
Er sagte: »Sie haben Haven eingenommen.«
Und Bayta antwortete: »Schon?« Ihre Augen waren geweitet und krank vor Unglauben.
»Ohne Kampf. Ohne einen unsäglichen ...« Er brach ab und schluckte. »Sie lassen Toran besser allein. Es ist für ihn nicht angenehm. Ich schlage vor, wir essen dieses eine Mal ohne ihn.«
Bayta warf einen Blick in Richtung des Pilotenraums, dann wandte sie sich hoffnungslos ab. »Gut.«
Magnifico saß unbeachtet am Tisch. Er sprach nicht und aß nicht, sondern starrte mit einer konzentrierten Furcht vor sich hin, die alles Leben aus seinem dürren Körper zu saugen schien.
Ebling Mis schob geistesabwesend die geeisten Früchte seines Desserts auf dem Teller herum und stellte mit harter Stimme fest: »Zwei Handelswelten kämpfen. Sie kämpfen und bluten und sterben, aber sie ergeben sich nicht. Nur Haven ... Ebenso wie die Foundation ... «
»Aber warum? Warum?«
Der Psychologe schüttelte den Kopf. »Das hängt mit dem ganzen Problem zusammen. Jede seltsame Facette ist ein Hinweis auf die Natur des Maultiers. Da ist zunächst die Frage, wie er die Foundation erobern konnte, mit wenig Blutvergießen und fast im Handumdrehen - während die unabhängigen Handelswelten aushielten. Das Unterdrückerfeld, das er gegen atomare Reaktionen
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