Foundation Trilogie 3 - Alle Wege Führen nach Trantor
gestorben?«
»Er starb«, fiel Anthor ein. »Er rechnete mit seinem Tod. Ein halbes Jahr vorher sagte er mir, er komme der Sache zu nahe.«
»Und jetzt k-kommen wir ihr zu ... zu nahe, nicht wahr?« fragte Munn mit trockenem Mund. Sein Adamsapfel zitterte.
»Ja«, bestätigte Anthor geradeheraus, »aber das waren wir sowieso schon, wir alle. Das ist der Grund, warum Sie ausgewählt wurden. Ich bin Kleises Schüler.
Dr. Darell war sein Kollege. Jole Turbor hat über den Äther verkündet, wir besäßen keinen blinden Glauben an die rettende Hand der Zweiten Foundation, bis die Regierung ihn ausschaltete, und zwar, wie ich erwähnen möchte, mittels eines mächtigen Finanzmannes, dessen Gehirn das zeigt, was Kleise das ManipulierPlateau zu nennen pflegte. Homir Munn besitzt die größte Privatsammlung von Material über das Maultier und hat Artikel veröffentlicht, in denen er über die Natur und das Wirken der Zweiten Foundation spekuliert. Dr. Semic hat viel zu der Mathematik der enzephalographischen Analyse beigetragen, obwohl er sich meines Erachtens nicht klar darüber war, daß seine Mathematik auf diese Weise angewendet werden könnte.«
Semic riß die Augen auf und keuchte unter Lachen: »Nein, junger Mann. Ich habe intranukleare Bewegungen analysiert - das n-Körper-Problem, Sie wissen schon. Von der Enzephalographie verstehe ich rein gar nichts.«
»Dann wissen wir, wo wir stehen. Die Regierung kann in dieser Sache natürlich nichts unternehmen. Ob der Bürgermeister oder irgend jemand in der Verwaltung den Ernst der Lage kennt, weiß ich nicht. Aber soviel weiß ich, wir fünf haben nichts zu verlieren und können viel gewinnen. Mit jeder Zunahme unseres Wissens gehen wir ein Stück weiter auf die Sicherheit zu. Wir sind nur ein Anfang, verstehen Sie.«
»Wie weit«, warf Turbor ein, »ist diese Infiltration der Zweiten Foundation verbreitet?«
»Das weiß ich nicht. Ich kann nur soviel sagen: Alle Infiltrationen, die wir entdeckt haben, waren an den äußeren Rändern der Nation. Die Hauptwelt mag noch sauber sein, obwohl nicht einmal das gewiß ist, sonst hätte ich Sie nicht getestet. Sie waren besonders verdächtig, Dr. Darell, weil Sie die gemeinsame Forschungsarbeit mit Kleise aufgegeben haben. Das hat Kleise Ihnen nie verziehen. Ich dachte, vielleicht habe die Zweite Foundation Sie korrumpiert, aber Kleise bestand immer darauf, Sie seien ein Feigling. Entschuldigen Sie, Dr. Dareil, wenn ich dies sage, um meine eigene Position klarzumachen. Ich persönlich verstehe Ihre Haltung, und sollte es Feigheit gewesen sein, finde ich sie verzeihlich.«
Darell holte tief Atem, bevor er antwortete: »Ich bin davongelaufen! Nennen Sie es, wie Sie wollen. Ich habe versucht, die Freundschaft mit Kleise aufrechtzuerhalten, doch er hat mir nie geschrieben, mich nie angerufen, bis er mir Ihre Gehirnwellen-Daten schickte, und das war knapp eine Woche vor seinem Tod.«
»Nichts für ungut«, unterbrach Homir Munn mit einem Ausbruch nervöser Beredsamkeit, »aber w-was glauben Sie eigentlich, w-was Sie tun? Wir sind ein a- armseliger Haufen von Verschwörern, wenn wir nichts weiter t-tun als reden und reden und r-reden. Übrigens fällt mir beim besten Willen nichts ein, was wir sonst tun könnten. Dies ist einfach k-kindisch. G-gehirnwellen und Mumbo-Jumbo und so weiter. Haben Sie die Absicht, auch irgend etwas zu tun?«
Pelleas Anthors Augen leuchteten auf. »Ja! Wir brauchen mehr Informationen über die Zweite Foundation. Das ist das Wichtigste. Das Maultier verbrachte die ersten fünf Jahre seiner Herrschaft mit der Suche nach dieser Information und versagte, so hat man es uns jedenfalls beigebracht. Und dann hörte er auf, sich umzusehen. Warum? Weil er versagt hatte? Oder weil er Erfolg gehabt hatte?«
»Noch m-mehr Gerede«, stellte Munn bitter fest. »Wie sollen wir das jemals herausfinden?«
»Wenn Sie mir zuhören wollen. Die Hauptstadt des Maultiers war auf Kaigan. Kaigan gehörte in der Zeit vor dem Maultier nicht zu der kommerziellen Einflußsphäre der Foundation, und es gehört auch jetzt nicht dazu. Im Augenblick wird Kaigan von Stettin regiert, falls es bis morgen nicht eine neue Palastrevolution gibt. Stettin nennt sich selbst Erster Bürger und betrachtet sich als den Nachfolger des Maultiers. Was es auf dieser Welt an Tradition gibt, dreht sich um die Übermenschlichkeit und Größe des Maultiers, es ist in seiner Intensität schon fast ein Götzendienst. Die Folge ist, daß der alte
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