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Foundation Trilogie 3 - Alle Wege Führen nach Trantor

Foundation Trilogie 3 - Alle Wege Führen nach Trantor

Titel: Foundation Trilogie 3 - Alle Wege Führen nach Trantor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Psychostatistik ihrer Natur nach jede Bedeutung verliert, wenn sie auf geringere Zahlen als die von Planetenbevölkerungen angewandt wird.«
    »Haben wir Erfolg?« keuchte der Student.
    »Das läßt sich noch nicht sagen. Wir haben die Situation bis jetzt stabil gehalten - doch zum erstenmal in der Geschichte des Plans ist es möglich, daß unerwartete Handlungen einer Einzelperson ihn zerstören. Wir haben ein Minimum von Außenseitern an den benötigten Geisteszustand angepaßt. Wir haben unsere Agenten, aber deren Wege sind vorausgeplant. Sie wagen es nicht, zu improvisieren. Das sollte Ihnen einleuchten. Und ich will Ihnen das Schlimmste nicht verhehlen. Wenn wir hier, auf dieser Welt, entdeckt werden, wird nicht allein der Plan zerstört, sondern auch wir, unsere physische Existenz. Sie sehen also, unsere Lösung ist nicht sehr gut.« »Aber das bißchen, das Sie beschrieben haben, klingt gar nicht nach einer Lösung, sondern nach verzweifeltem Raten.«
    »Nein. Sagen wir, nach intelligentem Raten.«
    »Wann tritt die Krise ein, Sprecher? Wann werden wir wissen, ob es uns gelungen ist oder nicht?«
    »Bestimmt noch im Verlauf dieses Jahres.«
    Der Student dachte darüber nach. Dann nickte er. Er reichte dem Sprecher die Hand. »Das ist gut zu wissen.«
    Er drehte sich auf dem Absatz um und ging.
    Das Fenster wurde transparent, und der Erste Sprecher blickte hinaus, über die riesigen Bauwerke hinweg zu den dicht gedrängt stehenden, schweigenden Sternen.
    Das eine Jahr würde schnell vorübergehen. Ob an seinem Ende noch einer von ihnen, einer von Seldons Erben am Leben war?

10
 
Blinder Passagier
     
    Es dauerte etwas mehr als einen Monat, bis man sagen konnte, der Sommer habe begonnen. Jedenfalls hatte er in dem Sinn begonnen, daß Homir Munn seine Urlaub svorb er ei tungen traf. Er schrieb den Abschlußbericht für das Rechnungsjahr, er sorgte dafür, daß der ihn vertretende Bibliothekar, den die Regierung stellte, sich der Feinheiten des Amtes genügend bewußt war, der Mann vom letzten Jahr war alles andere als zufriedenstellend gewesen, und er ließ seinen kleinen Kreuzer Unimara, genannt nach einer zärtlichen und geheimnisvollen Episode, die zwanzig Jahre zurücklag, von den winterlichen Spinnweben befreien.
    Er verließ Terminus in verdrießlicher Laune. Niemand war am Hafen, um ihm auf Wiedersehen zu sagen. Das hätte nicht natürlich gewirkt, weil es auch früher niemand getan hatte. Munn wußte genau, wie wichtig es war, daß sich diese Reise in nichts von den früheren unterschied, und doch erfüllte ihn ein vager Groll. Er, Homir Munn, riskierte seinen Hals bei einer unerhörten Tollkühnheit, und trotzdem mußte er ganz allein abreisen. Wenigstens dachte er das.
    Und weil er sich da irrte, gab es am nächsten Tag lauter Verwirrung, sowohl auf der Unimara als auch in Dr. Darells Vorstadthaus.
    Dr. Darells Heim traf es zuerst. Die Botschaft brachte Poli, das Hausmädchen, deren Urlaub von einem Monat nun längst der Vergangenheit angehörte. Aufgelöst und stotternd kam sie die Treppe heruntergepoltert.
    Unten stand der Doktor, und Poli bemühte sich vergebens, Emotion in Worte zu fassen. Am Ende drückte sie ihm ein Blatt Papier und einen würfelförmigen Gegenstand in die Finger.
    Unwillig nahm er beides und fragte: »Was ist denn los, Poli?«
    »Sie ist fort, Doktor!«
    »Wer ist fort?«
    »Arcadia!«
    »Was meinen Sie mit «fort»? Wohin? Wovon reden Sie?«
    Poli stampfte mit dem Fuß auf. »Das weiß ich doch nicht! Sie ist fort, und ein Koffer und ein paar Kleider sind auch fort, und dieser Brief lag da. Warum lesen Sie ihn nicht, statt hier herumzustehen? Oh, ihr Männer!«
    Dr. Darell zuckte die Achseln und öffnete den Umschlag. Der Brief war nicht lang, und abgesehen von der eckigen Unterschrift >Arkad< war er in der kunstvollen, fließenden Handschrift von Arcadias Schreibmaschine verfaßt:
    Lieber Vater,
    es wäre einfach zu herzzerreißend gewesen, Dir persönlich Lebewohl zu sagen. Vielleicht hätte ich geheult wie ein kleines Mädchen und Du hättest Dich meiner geschämt. Deshalb schreibe ich statt dessen einen Brief, um Dir zu sagen, wie sehr Du mir fehlen wirst, auch wenn diese vollkommen wundervollen Sommerferien mit Onkel Homir vor mir liegen. Ich werde gut auf mich aufpassen, und es wird gar nicht lange dauern, dann bin ich wieder zu Hause.
    In der Zwischenzeit lasse ich Dir etwas da, das ganz allein mir gehört. Du kannst es jetzt haben.
    Deine dich liebende

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