Foundation Trilogie 3 - Alle Wege Führen nach Trantor
Stelle. »Ich mache Sie, Dr. Darell, auf die Plateau-Region unter den sekundären TauWellen im Stirnlappen aufmerksam, die alle diese Aufzeichnungen gemeinsam haben. Möchten Sie mein Analyse-Lineal benutzen, Sir, um meine Behauptung nachzuprüfen?«
Das Analyse-Lineal könnte man als entfernten Verwandten, in dem Grade verwandt, wie es ein Wolkenkratzer mit einem Schuppen ist, dieses KindergartenSpielzeugs, des logarithmischen Rechenschiebers, betrachten. Darell benutzte es mit dem lockeren Handgelenk langer Übung. Er machte Freihand-Zeichnungen von dem Ergebnis, und es waren, wie Anthor gesagt hatte, nichts aussagende Plateaus in der Region des Stirnlappens, wo man starke Schwingungen erwartet hätte.
»Wie würden Sie das interpretieren, Dr. Darell?« fragte Anthor.
»Ich bin mir nicht sicher. So aus dem Stegreif möchte ich sagen, daß es nicht möglich ist. Selbst in Fällen von Amnesie sind die Wellen nur unterdrückt, nicht entfernt. Vielleicht eine drastische Gehirnoperation?«
»Oh, etwas ist schon herausgeschnitten worden«, rief Anthor ungeduldig, »ja! Doch nicht im physischen Sinn. Sie wissen, das Maultier wäre zu so etwas imstande gewesen. Er hätte die Fähigkeit zu einer bestimmten Emotion oder Geisteshaltung vollständig entfernen und nichts als eine solche flache Stelle zurücklassen können. Oder ...«
»Oder die Zweite Foundation könnte es gemacht haben. Ist es das?« fragte Turbor mit einem dünnen Lächeln.
Es bestand eigentlich keine Notwendigkeit, auf diese rein rhetorische Frage zu antworten.
»Was hat Ihren Verdacht erregt, Mr. Anthor?« wollte Munn wissen.
»Nicht meinen. Den von Dr. Kleise. Er sammelte Gehirnwellenmuster, ähnlich wie es die planetare Polizei tut, aber nach anderen Kriterien. Spezialisiert hatte er sich auf Intellektuelle, Regierungsbeamte und Wirtschaftsführer. Sie sehen, es ist klar, daß die zweite Foundation, falls sie den historischen Kurs der Galaxis - also uns - steuert, es unmerklich und mit den kleinstmöglichen Eingriffen tun muß. Wenn die Angehörigen der Zweiten Foundation sich dazu der Gehirne bedienen, wie sie ja wohl müssen, werden es die Gehirne von Leuten mit Einfluß sein, auf kulturellem, industriellem oder politischem Gebiet. Und mit diesen befaßte Dr. Kleise sich.«
»Ja, aber«, wandte Munn ein, »gibt es eine Bestätigung? Wie handeln diese Personen, ich meine, die mit dem Plateau? Vielleicht ist es ein ganz normales Phänomen.« Er sah die anderen mit seinen irgendwie kindlichen blauen Augen hoffnungsvoll an, erhielt jedoch keinen ermutigenden Blick zurück.
»Die Antwort überlasse ich Dr. Darell«, sagte Anthor. »Fragen Sie ihn, wie oft er dieses Phänomen bei seinen Untersuchungen gesehen oder darüber in Schilderungen von früheren Fällen aus der vorigen Generation gelesen hat. Dann fragen Sie ihn, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, daß es unter den Kategorien, die Dr. Kleise studierte, beinahe einmal unter tausend Fällen auftritt.«
»Ich glaube, es gibt keinen Zweifel«, meinte Darell nachdenklich, »daß dies künstliche Mentalitäten sind. Sie sind manipuliert worden. In gewisser Weise hatte ich schon den Verdacht ...«
»Das weiß ich, Dr. Dareil«, erwiderte Anthor: »Ich weiß auch, daß Sie einmal mit Dr. Kleise zusammengearbeitet haben. Jetzt würde ich gern erfahren, warum Sie damit aufgehört haben.«
Es lag nicht gerade Feindseligkeit in der Frage, vielleicht nichts weiter als Vorsicht. Jedenfalls folgte ihr eine lange Pause. Darell sah von einem seiner Gäste zum anderen und erklärte dann brüsk: »Weil ich Kleises Kampf für sinnlos hielt. Er stand einem Feind gegenüber, der zu stark für ihn war. Er entdeckte, und wir, er und ich, wußten es vorher, daß wir nicht unsere eigenen Herren waren. Und ich wollte es nicht wissen! Ich hatte meine Selbstachtung. Mir gefiel der Gedanke, unsere Foundation sei der Kapitän der kollektiven Menschheitsseele, und ich wollte nicht, daß unsere Vorväter für nichts gekämpft hatten und gestorben waren. Ich hielt es für ganz einfach, die Augen abzuwenden, solange ich nicht ganz sicher war. Den Posten hatte ich nicht nötig, weil die Regierung der Familie meiner Mutter eine ewige Pension ausgesetzt hat, die für meine einfachen Bedürfnisse reichte. Das Laboratorium in meinem eigenen Haus konnte mich vor Langeweile bewahren, und eines Tage würde das Leben enden. Dann starb Kleise.«
Semic fletschte die Zähne und sagte: »Diesen Kleise kenne ich nicht. Wie ist er
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