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Fränkisch Schafkopf

Fränkisch Schafkopf

Titel: Fränkisch Schafkopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Kirsch
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Pegnitzarm erreicht. Leider zu spät, der Leichnam Sebastian Harrers war schon auf dem Weg in die Gerichtsmedizin. Sie sahen nur mehr drei Schutzpolizisten, die sich auf dem arg ramponierten Wiesenstück unterhalb der Brücke zu schaffen machten.
    Ihnen stellte sie sich und ihre Mitarbeiterin als die beiden »Ermittlungsführerinnen« vor und erntete darauf erwartungsgemäß einen erstaunten, nahezu ungläubigen Blick.
    Â»Ja, aber uns wurde gesagt, dass Herr Trommen die Ermittlungen in diesem Fall führt.«
    Â»Das ist falsch. Herr Trommen ist mein Kollege und handelt lediglich in meinem Auftrag. Wahrscheinlich haben Sie da etwas missverstanden. So, jetzt was anderes: Ich nehme an«, sie sah auf die so gut wie menschenleeren Pegnitzauen, »dass sowohl unser Fotograf und der Staatsanwalt als auch der Gerichtsmediziner nicht mehr da sind?«
    Alle drei nickten zustimmend.
    Â»Dann sind Sie die Einzigen, die hier noch zu tun haben?«
    Â»Nein«, widersprach der Älteste des Trios. »Der Chef der kriminaltechnischen Abteilung sucht mit seinem Mitarbeiter das Gelände dahinten«, er deutete auf die Holzbrücke, die im Stadtteil Erlenstegen die Pegnitz überquerte, »nach Spuren ab.«
    Â»Dann fragen wir den Chef der kriminaltechnischen Abteilung doch gleich mal«, wandte sie sich Frau Brunner zu, »ob er uns schon was Genaueres sagen kann.«
    Nach ein paar Schritten drehte sie sich noch einmal um. »Sie können übrigens die Sperrung des Geländes wieder aufheben und gehen, wenn Sie fertig sind.«
    Auch Klaus Zwo schien überrascht, sie zu sehen. »Was machst du denn hier, Paula?«
    Â»Ich? Ich leite die Ermittlungen in diesem Fall, der zur SOKO Bartels gehört.«
    Â»Und was ist mit Trommen? Warum hat der dann …«
    Â»Mit Trommen ist, dass er wieder mal seine Kompetenzen überschritten hat.«
    Â»So? Das wusste ich nicht. Das ist mir auch egal, da mische ich mich nicht ein, das müsst ihr unter euch ausmachen.«
    Â»Das machen wir auch, darum brauchst du dich nicht zu kümmern«, versetzte sie schnippisch. »Dann sag mir doch mal bitte, was du bisher herausgefunden hast. Oder gibst du deine Informationen exklusiv an Trommen weiter?«
    Â»Sei doch nicht so patzig, Paula. Bis jetzt wusste ich eben nichts von euren Querelen. Also, der Reihe nach: Ein Spaziergänger, der hier jeden Morgen mit dem Hund seine Runde dreht, hat die Leiche da am Wehr«, er wies mit der Hand Richtung Gustav-Heinemann-Brücke, »entdeckt, mitten im Fluss. Das war kurz nach sieben. Er hat ihn sogar identifizieren können, denn Harrer ist ein Nachbar von ihm. Weißt du übrigens, dass der Tote hier ganz in der Nähe wohnt, in der Blumröderstraße?«
    Sie nickte. »Ja, das weiß ich. Und weiter?«
    Â»Anscheinend, aber da bin ich mir nicht hundertprozentig sicher, wurde dann als Erster Trommen benachrichtigt. Das muss noch bei ihm daheim gewesen sein. Auf jeden Fall hat er von zu Hause aus gleich das komplette Programm angefordert. Die Staatsanwaltschaft, die Gerichtsmedizin, die Leichenbergung und uns natürlich.«
    Â»Ist die Todesursache schon bekannt?«
    Â»Ja, ist bekannt. Wieder wie bei diesem Jakobsohn ein Schuss mitten in die Stirn. Erst danach hat man ihn in die Pegnitz geworfen. Frieder meinte, lange könne der Tote noch nicht im Wasser gelegen haben. Du weißt ja, dass er sich zeitlich nicht so gern festlegt. Ich habe nur mitbekommen, wie er zu Jörg sagte: ›Wahrscheinlich gestern am sehr späten Abend.‹«
    Â»Hat schon jemand die Eltern benachrichtigt?«
    Â»Ja, dieser Hundebesitzer. Die Eltern standen beide schon am Wehr, als wir eintrafen.«
    Â»Weißt du auch, ob Trommen schon mit ihnen gesprochen hat?«
    Â»Wissen tue ich es nicht, aber nach dem, was ich so aus der Entfernung mitbekommen habe, eher nein.«
    Â»Dann steht uns das auch noch bevor«, sagte sie zu Eva Brunner. »Wo sind eigentlich deine Mitarbeiter?«
    Â»Die sind weiter hinten, Richtung Wasserwerk, mit den Hundeführern zugange. Wobei ich glaube, dass der Mord hier ganz in der Nähe passiert sein muss. Schau dir mal die Strömung an. Die trägt keinen normalgewichtigen Erwachsenen weit. Wenn sich das weiter hinten abgespielt hätte, wäre er schon dort ans Ufer gespült worden. Was meinst du?«
    Â»Ich sehe das genauso wie du. Ermordet wurde er hier, nur wenige Meter

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